Hessisches Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat

5,4 Millionen Euro zusätzlich für kommunale Klimaprojekte

Umweltministerin Priska Hinz stellt in diesem Jahr zusätzlich 5,4 Millionen Euro für die Förderung von kommunalen Klimaschutz- und Klimaanpassungsprojekten bereit.

„Die aktuelle Hitzeperiode mit Wasserknappheit und Waldbränden führt uns die Notwendigkeit der Bekämpfung der Klimakrise drastisch vor Augen. Deshalb machen wir Hessen klimaneutral und schützen und stärken somit unsere natürlichen Lebensgrundlagen. Sie sind Voraussetzung für unsere Zukunft. Für diese Aufgabe brauchen wir auch die Kommunen. Daher haben wir uns entschlossen, die Mittel für kommunale Klimaprojekte erheblich aufzustocken. So helfen wir den Kommunen ihre Projekte auf dem Weg zur Klimaneutralität und zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels umzusetzen“, sagte Umweltministerin Priska Hinz.

Insgesamt rund 13 Millionen Euro für kommunalen Klimaschutz

Grundsätzlich stehen jährlich 7,5 Millionen Euro im Fördertopf der kommunalen Klimarichtlinie bereit. Durch die Aufstockung steigt der Topf in diesem Jahr auf rund 13 Millionen Euro. Klima-Kommunen profitieren aktuell von einer 100-Prozent-Förderung für Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen. Alle anderen Kommunen erhalten eine 80-Prozent-Förderung.

Kommunale Projekte zum Klimaschutz aber auch zur Anpassung an den fortschreitenden Klimawandel werden über die kommunale Klimarichtlinie des Hessischen Umweltministeriums seit 2016 gefördert. Die Zahl kommunaler Projekte ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Im ersten Halbjahr 2022 wurden bereits 79 Maßnahmen mit Fördermitteln in Höhe von 7,2 Millionen Euro über die Klimarichtlinie des Umweltministeriums finanziell unterstützt. Dies übertrifft damit die jährliche Anzahl an Förderprojekten in 2020 und 2021 mit jeweils rund 70 Fördermaßnahmen.

Klimaschutz: von Erneuerbaren Energien bis zum E-Lastenradverleih

Förderbescheide gab es beispielsweise für ein E-Lastenradverleihsystem in Kaufungen, das mit rund 230.000 Euro Fördermitteln aus der Klimarichtlinie unterstützt wird. Auch Maßnahmen zur energetischen Modernisierung von Kläranlagen und der Einsatz von Photovoltaikanlagen im Betrieb sorgen für eine Reduktion der Treibhausgasemissionen und werden gefördert. Für solche Klimaschutzprojekte erhielt die Gemeinde Rodenbach Fördermittel in Höhe von 400.000 Euro. Der Abwasserverband Oberes Edertal und die Gemeinde Hilders erhielten für die energetische Optimierung der Kläranlage in Haine und die Nachrüstung einer Photovoltaikanlage jeweils weitere 200.000 Euro Förderung. Mit rund 300.000 Euro wurde auch der Abwasserverband Oberes Fuldatal für Maßnahmen an der Kläranlage in Löschenrod finanziell unterstützt.

Klimaanpassung: von Starkregenanalysen bis zur Dachbegrünung

Neben der Förderung von Studien und Analysen können auch Investitionen zur Anpassung an den Klimawandel gefördert werden. Dazu zählen beispielsweise Entsiegelungen und Beschattungen von öffentlichen Plätzen, Dachbegrünungen, der Rückbau verrohrter Gewässer und die Rückhaltung von Niederschlagswasser von Dachflächen öffentlicher Gebäude und Anlagen. Auch die Schaffung von innerörtlichen Wasserflächen oder Retentionsflächen sind mögliche Maßnahmen. Sie verbessern die Versickerungsfähigkeit von Flächen und bieten Möglichkeiten des lokalen Wasserrückhalts. Diese Maßnahmen entsprechen dem Konzept einer Schwammstadt, in der Niederschlagswasser zwischengespeichert wird. Damit wird der Abfluss deutlich reduziert und Schäden durch Starkregen vorgebeugt. Eine erhöhte lokale Verdunstung sorgt außerdem in Hitzeperioden für Abkühlung.

Aber auch die Anpassung an den Klimawandel mit mehr Hitze und Extremwetterereignissen wird unterstützt. So kann beispielsweise die Erstellung von Starkregenanalysen gefördert werden. Die Nachfrage seitens der Kommunen nach Analysen zu möglichen Starkregenereignissen und deren Wirkung ist deutlich gestiegen. Im Zeitraum 2017 bis 2020 wurden für insgesamt sieben kommunale Starkregenanalysen Fördermittel in Höhe von rund 416.000 Euro eingesetzt. 2021 waren es 15 Projekte mit einer Fördersumme von 888.000 Euro. Und im ersten Halbjahr 2022 wurden bereits 43 Projekte mit Fördermitteln in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro bewilligt.

Hintergrund

Mit der Klimarichtlinie werden seit 2016 Klimaschutz- und Klimaanpassungsmaßnahmen hessischer Kommunen gefördert. Von 2016 bis 2021 konnten insgesamt 230 kommunale Vorhaben mit einem Fördervolumen von mehr als 18 Millionen Euro bewilligt werden. Maßnahmen von Klima-Kommunen und für Kommunen mit Windenergieanlagen werden mit 100 Prozent gefördert.

Dem Bündnis der Klima-Kommunen sind allein in 2021 66 Kommunen beigetreten und im ersten Halbjahr 2022 kamen nochmals 28 dazu. Aktuell engagieren sich im Bündnis 356 hessische Kommunen und alle Landkreise. Sie erhalten ein besonderes Förder- und fachliches Unterstützungsangebot für ihre Maßnahmen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://umwelt.hessen.de/klimaschutz/klimarichtlinieÖffnet sich in einem neuen Fenster

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