Wettersprünge im Februar mit dem Wetterfrosch

Montag Schneemann bauen, Dienstag Schlittschuhlaufen, Mittwoch Fahrrad fahren, Donnerstag Fußball spielen, Freitag … Eis essen gehen? In den vergangenen Wochen hielt das Wetter einige Überraschungen für uns bereit.

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Es scheint beinahe so, als fiele es dem Februar dieses Jahr besonders schwer sich zu entscheiden. Und uns erst! Lohnt sich heute der Wintermantel oder reicht die Sportjacke? Lieber die Sonnencreme oder den Regenschirm einpacken? Da hilft die Wettervorhersage. Aber: Woher wissen wir eigentlich, wie das Wetter bei uns wird?

„Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie's ist“

Um das Wetter vorauszusagen, hat man sich schon immer viele verschiedene Methoden überlegt. Bestimmt hast du schon mal einen Wetterhahn auf einer Dachspitze entdeckt oder eine Bauernregel gehört. Am bekanntesten ist bis heute der Wetterfrosch: Wenn er in seinem Glas die Leiter hochklettert, soll es gutes Wetter geben! Wie kommt man denn auf sowas? Ganz einfach: Man hat beobachtet, dass Europäische Laubfrösche bei sonnigem Wetter dazu neigen, an Pflanzen hochzuklettern. Eigentlich will der Laubfrosch damit nur die für ihn leckeren Insekten erreichen. Bei warmen Sonnenschein fliegen diese nämlich höher als bei kaltem Wolkenwetter. Damals dachte man sich allerdings, dass so ein Laubfrosch auch eine prima Wetterstation abgeben würde. Heutzutage würde das niemand mehr tun. In so einem Glas mit Leiter wird es mit der Zeit nicht nur langweilig, sondern auch ziemlich ungemütlich.

Laubfrosch macht einen Sprung und sieht sehr lustig aus dabei

„Frösche auf Stegen und Wegen deuten auf baldigen Regen“

Also fragen wir nun alle einen benachbarten Laubfrosch nach dem Wetter? In der Wetterau und bei Dietzenbach sind zwar einige Laubfrösche beheimatet. Es müssten sich aber auch ganz schön viele Laubfrösche zusammenschließen, um das Wetter in ganz Hessen zu bestimmen. Es könnte sogar schwierig werden, überhaupt so viele Laubfrösche zu finden. Denn leider steht der Europäische Laubfrosch nun schon seit längerer Zeit unter Artenschutz.
Als Kletterkünstler mögen sie es am liebsten sonnig-warm auf Bäumen, Büschen und Sträuchern, nicht weit von geeigneten Laichgewässern, wo sie ihre Eier ablegen. Diese müssen windgeschützt sein und eine hohe Luftfeuchtigkeit haben. Große Flüsse und Tümpel, die sich dafür bestens eignen würden, wurden oft begradigt oder eingedeicht. Deshalb ist es wichtig, dass diese Gewässer sauber bleiben und regelmäßig von angesammelten Gehölzen und aufwachsenden Schilf befreit werden, um den Laubfröschen dort wieder neuen Lebensraum zu schaffen.

Mal hören, wie das Wetter heute klingt

Zum Glück gibt es andere, viel zuverlässigere Mittel, um das Wetter vorauszusagen. Dafür muss erst einmal das aktuelle Wetter genauestens untersucht werden. In ganz Hessen sind zum Beispiel über hundert Klimastationen verteilt, die die Temperatur, die Windstärke, den Regen und vieles mehr messen. Diese Informationen werden immer wieder an den Deutschen Wetterdienst geschickt. Dort kennt man sich besonders gut mit dem Klima aus. Die Expertinnen und Experten haben das Wetter auf der ganzen Welt im Blick. Alle Wetterdaten können sie so gut miteinander vergleichen: Wurde es an einem Ort über längere Zeit wärmer oder kälter? Ist es dort nass oder trocken? Liegt ein Gewitter in der Luft?

Um ganz sicherzugehen, wechseln einige Klimastationen auch mal ihren Standort. Die Informationen werden solange gesammelt und anhand von besonderen Computern untersucht, bis die Meteorologen darin ein klares Muster erkennen. Man kann sich das vorstellen wie einen großen Chor aus Wetterfröschen. Ein Wetterfrosch-Chor, in dem jeder ein eigenes Lied über seinen Froschtümpel singt. Die Fachleute vom Deutschen Wetterdienst hören genau hin und versuchen eine zusammenhängende „Melodie“ zu erkennen. Klingt das nach Regen oder Sonnenschein?

„… und jetzt das Wetter“

Manchmal liegt der Wetterdienst aber auch komplett daneben. Es kann auch schwer sein, Wetterdaten aus der ganzen Welt zu vergleichen!

Heutzutage müssen wir uns zum Glück nicht auf einen Laubfrosch im Glas verlassen, wenn es um das morgige Wetter geht. Der Begriff „Wetterfrosch“ ist aber so beliebt, dass oft auch die Menschen „Wetterfrösche“ genannt werden, die zum Beispiel im Fernsehen das Wetter ansagen. Ein ganz schön cooler Beruf, wenn man jeden Tag das Wetter anklingen lässt!

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