Die Universitäten treten in zwei regionalen Verbünden an: Die bundesländerübergreifende „Allianz der Rhein-Main-Universitäten“ (RMU) besteht aus der Technischen Universität Darmstadt, der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Den Verbund „H_CORE – Hessian Collaboration for Research Excellence“ bilden die Justus-Liebig-Universität Gießen und die Philipps-Universität Marburg.
Ziel der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“ ist es, die Universitäten beim Ausbau ihrer internationalen Spitzenstellung zu unterstützen. Erfolgreiche Exzellenzverbünde erhalten über sieben Jahre hinweg eine Förderung von bis zu 28 Millionen Euro jährlich.
Wissenschaftsminister Timon Gremmels erklärt: „Mit der RMU und dem mittelhessischen Verbund H_CORE haben wir zwei starke Verbünde mit ebenso starken Anträgen. Mein großer Dank gilt allen Beteiligten – insbesondere den Präsidien der antragstellenden Universitäten. Sie haben die Anträge in den vergangenen Monaten mit außerordentlichem Engagement und viel Herzblut vorbereitet. Die Zusammenarbeit in den Verbünden ist seit vielen Jahren erfolgreich gelebte Praxis. Ich begrüße die Antragstellung daher nachdrücklich, denn Kooperationen ermöglichen es, individuelle Stärken zu bündeln und Synergien zu schaffen, die weit über die einzelnen Universitäten hinausreichen. Wir unterstützen und begleiten beide Bewerbungen mit großer Entschlossenheit und hoffen, nach den großen Erfolgen im Wettbewerb um die Exzellenzcluster, nun auch auf ein erfolgreiches Abschneiden in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten.“
Prof. Dr. Enrico Schleiff, amtierender RMU-Sprecher, sagt: „Wir als RMU haben in den letzten 10 Jahren kontinuierlich unsere Kooperation weiterentwickelt und insbesondere während der vergangenen drei Jahre intensiv auf den heutigen Tag hingearbeitet. Wir sind stolz auf das Ergebnis, das wir dem Wissenschaftsrat unter dem Titel „RMU-EXCITE – Excellent. Collaborative. Transformative.“ vorgelegt haben. Unser Antrag unterstreicht unsere gemeinsame Zielsetzung, die Allianz der Rhein-Main-Universitäten zu einem international führenden Zentrum für Spitzenforschung auszubauen, das wegweisende Antworten auf komplexe wissenschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen in Zeiten tiefgreifender Transformationen entwickelt. Zugleich bekennen wir uns zu einer Forschungskultur, die auf Impulse durch neue RMU-Mitglieder baut und die Wissenschaft und Gesellschaft miteinander verbindet, indem wir den Dialog, die Teilhabe und die gemeinsame Gestaltung von Wissen als integrale Bestandteile wissenschaftlicher Exzellenz verstehen.“
Prof. Dr. Katharina Lorenz, Präsidentin der Justus-Liebig-Universität Gießen erklärt: „H_CORE steht auf einem starken Fundament, auf dem wir in unserem gemeinsamen Antrag auf Förderung als Exzellenzuniversität aufbauen. Den Beweis, dass Forschungsexzellenz mit renommierten Partnerinnen und Partnern nicht an Großstädte oder Metropolregionen gebunden ist, haben die Universitäten Gießen und Marburg mit vier erfolgreichen Exzellenzclustern erbracht.“
Prof. Dr. Thomas Nauss, Präsident der Philipps-Universität Marburg sagt: „Wir verfügen in Mittelhessen über eine ausgezeichnete Forschungsumgebung. Die strategische Ausrichtung unserer Spitzenforschung hat uns gemeinsam mit der Justus-Liebig-Universität Gießen zum Erfolg in der ersten Förderlinie der Exzellenzstrategie geführt. Dieses Momentum nehmen wir als Ansporn, unsere Forschung mit internationaler Strahlkraft in einem innovativen Vorhaben zu bündeln und zusammen in den Wettbewerb um den Titel Exzellenzuniversität zu gehen.“
Förderentscheidungen im Oktober 2026
Das Land Hessen hat die Universitäten in Vorbereitung auf die Exzellenzstrategie umfassend unterstützt – auch finanziell. So hat das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur den Universitäten unter anderem in den vergangenen Monaten, auf der Zielgeraden der Antragstellung, nochmals insgesamt rund 1,3 Mio. Euro an Fördermitteln bereitgestellt.
Im nächsten Schritt werden die Verbünde von international hochkarätigen Expertinnen und Experten begutachtet. Hierfür sind auch Ortsbesuche an den Universitäten im Frühjahr 2026 vorgesehen. Die Förderentscheidungen fallen im Oktober 2026. Der Förderbeginn ist der 1. Januar 2027. In der aktuellen Förderperiode werden bundesweit elf Exzellenzuniversitäten beziehungsweise Exzellenzverbünde gefördert. Für die kommende Förderperiode von 2027 bis 2033 können insgesamt bis zu 15 Förderfälle eingerichtet werden. Deutschlandweit bewerben sich sieben Universitäten und vier Verbünde neu.
H_CORE — Verbund der Universitäten Gießen und Marburg
Der Verbund der Justus-Liebig-Universität Gießen und der Philipps-Universität Marburg ist über 30 Jahre gewachsen. Zusammen mit dem gemeinsamen Universitätsklinikum Gießen und Marburg, der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) und vier außeruniversitären Forschungseinrichtungen bilden die beiden Universitäten den Forschungscampus Mittelhessen (FCMH), zu dem über 10.000 Forschende und über 60.000 Studierende zählen. Die Kooperation umfasst gemeinsame Forschungsschwerpunkte und Forschungsprojekte, die koordinierte Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und gemeinsame Studiengänge. Dazu kommen ein hochschuldidaktisches Netzwerk zum Aufbau von Lehrkompetenz, eine Plattform zur hochschulübergreifenden Nutzung von Forschungsinfrastrukturen sowie ein eng verzahnter Wissens- und Technologietransfer. Auch im gemeinsam betriebenen Universitätsklinikum lehren und forschen die Universitäten Gießen und Marburg Hand in Hand.
Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU)
Die Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU) wird von der Technischen Universität Darmstadt, der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz getragen. Insgesamt vereinen die drei beteiligten Universitäten über 95.000 Studierende und 1.500 Professuren. Die drei Partnerinnen der Allianz der Rhein-Main-Universitäten, die sich im Jahr 2015 nach langjähriger Kooperation formal zum RMU-Verbund zusammengeschlossen haben, arbeiten in nahezu allen Bereichen eng zusammen – von gemeinsamen Forschungsvorhaben und Studiengängen über eine koordinierte Förderung der Eigenständigkeit der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der frühen Karrierephase bis hin zu kooperativ genutzten Infrastrukturen und der abgestimmten Gewinnung von Forschenden. Die RMU bündelt ihre Forschung in den vier Feldern Data, Health, Matter und Society und trägt durch ihre Erkenntnisse zu den Transformationen der Gesellschaft bei. Durch gemeinsame Leitungs- und Entscheidungsstrukturen und eine gemeinsame Geschäftsstelle stellen die Universitäten eine enge Abstimmung und eine koordinierte Strategieentwicklung sicher.