Heute hat ein medizinischer Flug mit zwei schwerverletzten Personen aus der Ukraine den Flughafen Frankfurt erreicht. Es handelt sich um Angehörige des Zivilschutzdiensts (Rettungsdienst bzw. Feuerwehr), die aufgrund des völkerrechtswidrigen Angriffs Russlands auf die Ukraine Schäden durch Bomben, Minen oder Schussverletzungen erlitten haben. „Wir behandeln die Menschen in hessischen Krankenhäusern weiter. Die länderübergreifende Verlegung von Patientinnen und Patienten über die Kleeblatt-Struktur ist gut eingespielt, die Zusammenarbeit zwischen den Bundesländern bestens koordiniert. Wir sind froh, dass wir auch damit einen Beitrag zur Hilfe für die Ukraine leisten können“, sagt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose.
Versorgung in Trauma-Zentren
Zur Versorgung der Kriegsverletzten kann Hessen auf ein Netzwerk spezialisierter Krankenhäuser zurückgreifen, die im Trauma-Netzwerk der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) als überregionale oder regionale Traumazentren zertifiziert sind. Klose: „Es hat sich bewährt, dass wir bereits unmittelbar nach Beginn des Krieges Strukturen für die Behandlung aufgebaut haben. Auf die Trauma-Netzwerke können wir uns immer verlassen.“
Der Transport in Hessen wird über die Hessische Koordinierungsstelle für Sekundärtransporte (KST Hessen) abgewickelt. Sie ist bei der Branddirektion Frankfurt am Main angesiedelt und wurde im Zuge der COVID-19 Pandemie neu errichtet. Die KST steuert alle ärztlich begleiteten Sekundärverlegungen in Hessen, also v.a. die Transporte von einem Krankenhaus in ein anderes. „Es erweist sich als gute Entscheidung, dass wir die Koordinierungsstelle für Sekundärtransporte errichtet haben, die auch solche komplexen Aufgaben gut bewältigen kann. Mein besonderer Dank gilt der Stadt Frankfurt am Main und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der KST“, sagt Minister Klose.
Hintergrund Kleeblatt-Struktur
Die länderübergreifenden Verlegungen von Patientinnen und Patienten werden in Deutschland über das so genannte Kleeblatt organisiert. Das Kleeblatt wird über ein Lagezentrum der Bundesregierung aktiviert. Die Organisation des Kleeblatts Südwest, zu dem Hessen gehört, obliegt Rheinland-Pfalz. Die Verteilung der Patientinnen und Patienten erfolgt innerhalb Hessens durch den Planungsstab Stationäre Versorgung des Hessischen Sozialministeriums, der für die Koordinierung der COVID-19-Patientinnen und -Patienten zuständig ist und diese Aufgabe zusätzlich übernommen hat. Er stimmt sich eng mit den Traumanetzwerken in Hessen ab.