Mehrere Neubürger*innen haben während der Feier das Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung geleistet und ihre Einbürgerungsurkunde aus den Händen von Sozial- und Integrationsminister Kai Klose und Innen-Staatssekretär Stefan Sauer erhalten. In Hessen haben im vergangenen Jahr 14.505 Personen die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen. Weit mehr erfüllen die Voraussetzungen für diesen Rechtsanspruch, ließen sich aber bisher nicht einbürgern, weil ihnen zum Beispiel Informationen zum Verfahren fehlen.
Bewusste Entscheidung zu demokratischen Werten und Pflichten
„Eine Einbürgerung ist ein großer Schritt. Denn ob man oder frau sich einbürgern lässt oder nicht, entscheidet sich ja nicht allein darüber, ob die rechtlichen Voraussetzungen erfüllt sind“, sagte Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. „Die rechtliche Entscheidung folgt in aller Regel erst der inneren Willensbildung. So wie Sie sich zu unserem Land bekennen, bekennt sich unser Land auch zu Ihnen! Wir freuen uns, Sie als Teil unserer Gesellschaft und jetzt auch als deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger zu begrüßen.“
„Mit einer Staatsbürgerschaft sind eine Reihe von Rechten verbunden, wie zum Beispiel das Wahlrecht, Versammlungsfreiheit und Reisefreiheiten. Mit ihrer Entscheidung, deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger zu werden, haben sich alle heute Eingebürgerten ganz bewusst zu unseren demokratischen Werten, aber auch Pflichten bekannt. Sie identifizieren sich mit unseren Gesetzen, unserer Verfassung und unserem Staat. In erster Linie ist die Entscheidung für die deutsche Staatsbürgerschaft aber auch ein Ausdruck davon, ganz ankommen und sich mehr einbringen zu wollen. Hierüber freue ich mich und lade alle neuen Mitbürgerinnen und Mitbürger ein, sich bürgerschaftlich zu engagieren und wünsche ihnen alles erdenklich Gute“, sagte Innenstaatssekretär Stefan Sauer.
Bewegender Höhepunkt der Einbürgerungsfeier waren erneut die Live-Einbürgerungen. Gemeinsam mit Staatssekretär Stefan Sauer übergab Integrationsminister Kai Klose die Einbürgerungsurkunden im Biebricher Schloss an
- Herrn Rafik Alkhouli, Darmstadt, geboren in Syrien,
- Familie Maxim Elias und Samia Samaan mit drei Kindern, Wetzlar, geboren in Syrien,
- Herrn Gebeyehu Filfil, Bad Homburg, geboren in Äthiopien,
- Herrn Zeeshan Gull, Oberursel, geboren in Pakistan,
- Frau Nikoleta Ioannidou, Marburg, gebürtige Griechin,
- Herrn Achref Kassebi, Darmstadt, geboren in Tunesien.
Alle legten heute öffentlich das Bekenntnis auf das Grundgesetz ab und nahmen unter dem Applaus der Gäste ihre Einbürgerungsurkunden entgegen. Mit dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne klang der Festakt der Einbürgerungsfeier aus.
Neben der zentralen Einbürgerungsfeier unter der Schirmherrschaft des Hessischen Ministerpräsidenten sind auch Einbürgerungslotsinnen und –lotsen Teil der Einbürgerungskampagne des Landes. Die Gemeinde Lohfelden im Landkreis Kassel, hat als erste hessische Pilotkommune gemeinsam mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration Einbürgerungslots*innen in ihre Integrationsprozesse implementiert, die Antragsberechtigten beim Einbürgerungsverfahren mit Rat und Tat zur Seite stehen: Sie agieren als Helfer und Multiplikatoren, die nicht nur informieren und werben, sondern auch Unterstützung leisten und die lokale Verwaltung entlasten. In den vergangenen zwölf Monaten wurden insgesamt 14 Lotsinnen und Lotsen qualifiziert.
Hintergrund
Hessen ist die Heimat von insgesamt etwa 1,3 Millionen Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit aus rund 200 Nationen. Circa 37 Prozent aller Menschen in Hessen haben einen sogenannten Migrationshintergrund, bei den Kindern unter sechs Jahren sind es 52 Prozent. Wer sich einbürgern lassen möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Das reicht beispielsweise von einem mehrjährigen Aufenthalt in Deutschland über hinreichende deutsche Sprachkenntnisse bis zum Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung.
Weitere Informationen stehen unter www.einbuergerung.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster zur Verfügung.