Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Schulen für vorbildliche berufliche Orientierung ausgezeichnet

Die Berufswahl ist eine der wichtigsten Entscheidungen im Leben junger Menschen. 25 hessische Schulen haben ihre Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2023/2024 auf herausragende Weise bei dieser Wahl und dem Übergang von der Schule in den Beruf vorbereitet und wurden am Montag für hervorragende berufliche Orientierung ausgezeichnet.

Für ihre wirksamen Konzepte wurde diesen Schulen das „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung“ verliehen. Im Rahmen einer feierlichen Verleihung überreichten der Hessische Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum Kaweh Mansoori, der Hessische Staatssekretär für Kultus, Bildung und Chancen Dr. Manuel Lösel und der Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern Frank Dittmar am Montag im Meistersaal der Handwerkskammer Wiesbaden die Urkunden an die prämierten Schulen.

Berufliche Orientierung zeichnet sich durch Praxisbezug aus

„Die Berufswahl stellt viele junge Menschen vor eine große Herausforderung. Die Förderung der beruflichen Orientierung ist daher ein wichtiges Anliegen der Landesregierung“, sagte Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori bei der Verleihung. „Schule ist dabei der zentrale Ort, um junge Menschen auf die Berufswelt vorzubereiten und sie an der Schwelle in den Beruf möglichst individuell zu begleiten und zu unterstützen. Dabei gilt es, die Schülerinnen und Schüler sowie deren Eltern über die vielfältigen Perspektiven einer dualen Ausbildung zu informieren und die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung herauszustellen.“ Mansoori verwies außerdem auf die große Resonanz bei den ersten hessenweiten Praktikumswochen. „Praxiserfahrungen sind ein Kernelement der beruflichen Orientierung. Eine gute berufliche Orientierung zeichnet sich durch einen hohen Praxisbezug und Kooperationen mit Ausbildungsbetrieben aus. Den mit dem Gütesiegel ausgezeichneten Schulen und ihren engagierten Lehrkräften gilt mein herzlicher Dank. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftesicherung in Hessen.“

Vier der 25 zertifizierten Schulen erhielten erstmalig das „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen“ und 21 Schulen wurden rezertifiziert; 13 davon haben sogar schon die dritte Rezertifizierung erfolgreich durchlaufen; sie tragen das Gütesiegel bereits seit elf Jahren. Diese Konstanz zeigt, dass Siegelschulen sich in einem kontinuierlichen Prozess der Evaluation und Schulentwicklung befinden. Die Siegel der Erst- und der ersten Rezertifizierung sind drei Jahre, die Siegel der zweiten und dritten Rezertifizierung sind fünf Jahre lang gültig. Insgesamt tragen zurzeit 111 Schulen das „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen“. Seit seiner Einführung im Jahr 2010/2011 wurde das Gütesiegel der Erstzertifizierung bereits 231 Mal an Schulen vergeben.

Erfolgreiche Kooperationen von großer Bedeutung

Bildungsstaatssekretär Dr. Manuel Lösel hob den Stellenwert des Gütesiegels als Auszeichnung für die Schulen hervor, die sich gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern in ganz besonderer Weise der Aufgabe verschrieben haben, Schülerinnen und Schülern den Weg in die berufliche und akademische Zukunft zu ebnen. „In einer zunehmend komplexen und digitalisierten Arbeitswelt ist es von entscheidender Bedeutung, dass junge Menschen auf ihrem Weg in das Berufsleben gezielt unterstützt und gefördert werden. Die berufliche Orientierung ist der Schlüssel, um ihnen eine klare Perspektive zu bieten und ihre individuellen Fähigkeiten zu erkennen und zu entwickeln. Die erfolgreiche Kooperation von Schulen, Eltern, Lehrkräften, regionalen und überregionalen Partnern aus der Wirtschaft und den regionalen Agenturen für Arbeit ist hierbei von großer Bedeutung. Mein Glückwunsch gilt den ausgezeichneten Schulen, deren Engagement Maßstäbe setzt“.

Der Präsident der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern, Frank Dittmar, gratulierte den Schulen: „Berufs- und Studienorientierung kann nicht früh genug beginnen und sie kann nicht intensiv und vielfältig genug angeboten werden. Genau das machen die heute ausgezeichneten Schulen. Dazu ganz herzlichen Glückwunsch! Für uns entscheidend für eine erfolgreiche Berufsorientierung ist die Einbindung aller Schulformen, eine individuelle Betrachtung der jungen Menschen und die Bereitstellung qualifizierter Informationen. Nur so können die Jugendlichen bei der Auswahl eines ihren Eignungen und Neigungen entsprechenden Berufs unterstützt werden. Das hessische Handwerk unterstützt die Schulen dabei sehr gerne.“

Hintergrund

Das Gütesiegel wurde in Hessen zu Beginn des Schuljahrs 2010/2011 eingeführt. Es wird an Schulen vergeben, die eine vorbildliche berufliche Orientierung nach den OloV-Qualitätsstandards gestalten und umsetzen. In Schulen mit gymnasialer Oberstufe und an Beruflichen Gymnasien wird zudem die Studienorientierung bewertet. Mit der Gütesiegel-DatenbankÖffnet sich in einem neuen Fenster steht allen beteiligten Schulen, den Auditteams, den Verantwortlichen der SCHULEWIRTSCHAFT-Regionen, dem Projektbüro sowie der Jury ein Werkzeug zur Verfügung, mit dem das Zertifizierungsverfahren anwenderfreundlich und reibungslos durchgeführt wird. Dies gibt dem Fachpersonal mehr Zeit zur Beratung und Unterstützung. Das Siegel ist ein gemeinsames Projekt des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen, des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum, der SCHULEWIRTSCHAFT Hessen, der Vereinigung der hessischen Unternehmerverbände, der Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern, des Hessischen Industrie- und Handelskammertags sowie der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. Es ist ein Bestandteil der hessenweiten Strategie OloV und wird gefördert von der Europäischen Union, aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum und des Hessischen Ministeriums für Kultus, Bildung und Chancen.

Das „Gütesiegel Berufs- und Studienorientierung Hessen“ wird 2024 an folgende Schulen verliehen:

Erstzertifizierung

Mittelhessen

  • Leo-Sternberg-Schule (Haupt- und Realschule) Limburg

Rhein-Main-Taunus

  • Max-Ernst-Schule (Haupt- und Realschule) Weilrod

Südhessen

  • Mittelpunktschule Gadernheim (Haupt- und Realschule) Lautertal (Odenwald)
  • Schillerschule (Schule mit Förderschwerpunkt Lernen) Pfungstadt

Erste Rezertifizierung

Nordhessen

  • Ense-Schule (Haupt- und Realschule mit Förderstufe) Bad Wildungen

Südhessen

  • Friedrich-Ebert-Schule (Kooperative Gesamtschule) Pfungstadt

Wiesbaden-Rheingau-Taunus

  • Erich-Kästner-Schule (Haupt- und Realschule) Wiesbaden
  • Limesschule (Kooperative Gesamtschule) Idstein

Zweite Rezertifizierung

Nordhessen

  • Brüder-Grimm-Gesamtschule (Integrierte Gesamtschule) Bebra
  • Jakob-Grimm-Schule (Kooperative Gesamtschule) Rotenburg a.d. Fulda

Mittelhessen

  • Singbergschule Wölfersheim (Kooperative Gesamtschule) Wölfersheim

Südhessen

  • Albert-Einstein-Schule (Kooperative Gesamtschule) Groß-Bieberau

Dritte Rezertifizierung

Nordhessen

  • Elisabeth-Selbert-Schule (Kooperative Gesamtschule) Zierenberg
  • Elsa-Brändström-Schule (Schule mit Förderschwerpunkt Lernen) Homberg (Efze)
  • Schule Hegelsberg (Kooperative Gesamtschule) Kassel

Mittelhessen

  • Alexander-von-Humboldt-Schule Lauterbach (Gymnasium) Lauterbach
  • Carl-Kellner-Schule (Integrierte Gesamtschule) Braunfels
  • Schule am Budenberg (Schule mit Förderschwerpunkt Lernen) Haiger
  • Theo-Koch-Schule Grünberg (Integrierte Gesamtschule) Grünberg
  • Weidigschule (Gymnasium) Butzbach

Rhein-Main-Taunus

  • Elisabethenschule (Gymnasium) Frankfurt am Main
  • Hans-Thoma-Schule (Schule mit Förderschwerpunkt Lernen) Oberursel

Südhessen

  • Albert-Schweitzer-Schule (Kooperative Gesamtschule) Groß-Zimmern
  • Anna-Freud-Schule (Schule mit Förderschwerpunkt Lernen) Weiterstadt

Wiesbaden-Rheingau-Taunus

  • Feldbergschule (Schule mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung und kranke Schülerinnen und Schüler) Idstein