Nach den an diesem Freitag beginnenden Osterferien starten in Hessen die schriftlichen Abiturprüfungen. Vorab hat Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz einen Ausblick auf das Landesabitur 2022 gegeben: „Der diesjährige Prüfungsjahrgang hat beinahe die gesamte Oberstufe unter Corona-Bedingungen durchlaufen. Das sind wahrlich keine einfachen Voraussetzungen, denn Abschlussprüfungen sind schon in normalen Zeiten mit einer gehörigen Portion Stress verbunden. Wer diese Zeit durchgestanden hat, der hat Großartiges geleistet. Nun geht es in den Endspurt und wir haben wie auch im Vorjahr alles dafür getan, dass die Prüfungen auch diesmal wieder für alle fair, einheitlich und qualitativ hochwertig stattfinden können.“
Seit nunmehr 15 Jahren legen Abiturientinnen und Abiturienten in Hessen ihre Hochschulreifeprüfung nach landesweit einheitlichen Kriterien ab. Die Vereinheitlichung der Prüfungsstandards stand 2007 im Zeichen der Ergebnisse der PISA-Studie und hatte das Ziel, eine größtmögliche Objektivität für die hessischen Schülerinnen und Schüler, eine landesweite Vergleichbarkeit der Ergebnisse sowie eine Verlässlichkeit des höchsten Schulabschlusses zu erreichen. Das inzwischen fest etablierte Modell kombiniert zentral vorgegebene schriftliche Aufgaben mit von Lehrkräften vor Ort erarbeiteten mündlichen Prüfungsteilen.
Rund 20.000 Prüflinge nehmen 2022 am Landesabitur teil
In diesem Jahr nehmen rund 20.000 Prüflinge an 256 Schulen am Landesabitur teil. Die ersten Vorbereitungen starten rund zwei Jahre vor den eigentlichen Prüfungsterminen. Mit der Erstellung der Prüfungsaufgaben sind insgesamt 48 Fachkommissionen betraut und auch die Schulen werden eingebunden. Bis zu den Prüfungsterminen durchlaufen die Vorschläge mehrere Prüfschleifen, darunter zwei große externe Prüflesungen. Die meistgewählten Fächer in den schriftlichen Abiturprüfungen im Jahr 2022 sind Mathematik (Pflichtfach, schriftlich oder mündlich) mit rund 14.500 Prüflingen, gefolgt von Englisch mit rund 9.600 sowie Deutsch (ebenfalls Pflichtfach) mit rund 6.900 Prüflingen.
Besonderheiten im Prüfungsjahr 2022:
- Die Schulen erhalten für jedes Prüfungsfach – wie schon im vorigen Jahr – einen zusätzlichen Aufgabenvorschlag. Damit bekommt jede Lehrkraft erneut die Möglichkeit, vor dem Hintergrund des Kenntnisstands ihrer Schülerinnen und Schüler eine entsprechende Vorauswahl zu treffen. Die Prüflinge erhalten dann mehrere Aufgabenvorschläge, aus denen sie auswählen können.
- In diesem Prüfungsdurchgang wird wegen der Corona-Pandemie erneut besonderer Wert auf die Sicherheit der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte gelegt. Daher erhalten alle Abiturientinnen und Abiturienten sowie alle Lehrkräfte die Möglichkeit, auf freiwilliger Basis vor jeder Prüfung einen Selbsttest vorzunehmen. Darüber hinaus können auf freiwilliger Basis Masken getragen werden.
- Die Kultusministerkonferenz hat Empfehlungen ausgesprochen, um verlässliche und vergleichbare Rahmenbedingungen für die Abschlussprüfungen unter Pandemiebedingungen zu gewährleisten und Schülerinnen und Schüler in ihrer Prüfungsvorbereitung zu unterstützen. Die Prüflinge erhalten einen zusätzlichen Zeitraum, den sie im Rahmen der Prüfung individuell nutzen können. Der zusätzliche Zeitraum ist gestaffelt und richtet sich nach der Bearbeitungsdauer der Prüfungsaufgaben. Für den Grundkurs beträgt er 25 Minuten, für den Leistungskurs 30 Minuten.
Über die einzelnen Maßnahmen und Modifikationen wurden die am Landesabitur teilnehmenden Schulen bereits informiert. „Der organisatorische Rahmen ist gesetzt, damit die Prüfungen einheitlich und mit der notwendigen Sicherheit stattfinden können. Ich wünsche allen Abiturientinnen und Abiturienten ein gutes Durchhaltevermögen in der finalen Vorbereitungs- und Lernzeit in den Osterferien und dann natürlich viel Erfolg bei den Abschlussprüfungen!“, hielt der Minister abschließend fest.