Hessische Staatskanzlei

Regierungschef lobt Innovationspotential der Branche

Ministerpräsident Boris Rhein sieht Hessen in der Raumfahrt gut aufgestellt.

„Mittlerweile ist es 62 Jahre her, dass der erste Mensch im Weltraum war. Außer um die wissenschaftliche Erforschung geht es heutzutage auch darum, die Erkenntnisse und Technologien aus der Raumfahrt konkret nutzbar zu machen. Die Raumfahrt ist eine strategisch bedeutsame Spitzen- und Schlüsseltechnologie mit hohem Innovationspotential. Hessen hat dieses Potential früh erkannt und enorm viel in der Raumfahrt zu bieten“, sagte Ministerpräsident Boris Rhein aus Anlass des Tags der bemannten Raumfahrt, der jedes Jahr am 12. April stattfindet und von den Vereinten Nationen 2011 zum internationalen Gedenktag erklärt wurde.

So seien hessische Akteure in allen Gebieten der Raumfahrt aktiv – angefangen bei der physikalischen Grundlagenforschung am GSI-Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt über die angewandte Forschung zu elektrischen Raumfahrtantrieben an der Technischen Hochschule Mittelhessen und der Justus-Liebig-Universität Gießen bis hin zu Studiengängen wie Aerospace Engineering an der TU Darmstadt, erläuterte Rhein. „Unsere Wissenschaftslandschaft mit mehr als 50 Professuren und Lehrstühlen mit Bezügen zur Raumfahrt ist herausragend. Außerdem haben rund 100 hessische Unternehmen Berührungspunkte mit der Raumfahrt. Wir bieten beste Bedingungen für Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. Und in Hessen wird gerne gegründet. Auch und gerade in der Raumfahrttechnologie und in den Raumfahrtanwendungen. Darauf sind wir stolz, und das müssen wir fördern und voranbringen.“

Hessen plant Förderprogramm für die Raumfahrt

Eineinhalb Jahre nach der Ernennung von Prof. Dr. Johann-Dietrich Wörner zum Raumfahrtkoordinator der Hessischen Landesregierung und ein Jahr nach Verabschiedung der ersten Hessischen Raumfahrtstrategie durch das Hessische Kabinett zog der Regierungschef eine positive Bilanz. „In den vergangenen Monaten ist unheimlich viel in Bewegung gekommen. Mit der Ernennung von Prof. Dr. Johann-Dietrich Professor Wörner zum Raumfahrtkoordinator und mit der Verabschiedung der Raumfahrtstrategie ,Hessen in Space' haben wir Hessen als Raumfahrtstandort weit über die Grenzen des Landes hinaus sichtbar gemacht. Mit der Raumfahrtkonferenz im vergangenen November haben wir den Raumfahrt-Akteuren in Hessen die Gelegenheit gegeben, sich auszutauschen und Kooperationen auszuloten. Dieses erfolgreiche Format setzen wir fort“, sagte der Ministerpräsident und kündigte weitere Unterstützung an. „Ziel der Landesregierung ist es, die Raumfahrt im Land noch weiter voranzubringen. Aktuell planen wir ein Förderprogramm für die Raumfahrt in Hessen. Damit möchten wir innovative Konzepte und Ideen mit besonderer Bedeutung passgenau unterstützen. Dieses Programm soll andere Förderinstrumente der EU, der ESA, des Bundes und des Landes Hessen intelligent ergänzen.“

Der Nutzen der Raumfahrt sei für die Bürgerinnen und Bürger, die Wirtschaft und das Land insgesamt von zentraler Bedeutung, sagte Rhein und fügte hinzu: „Nicht nur für Navigationssysteme sind Daten aus dem All wichtig, sie werden auch immer wertvoller für unsere staatliche Souveränität und die lokale Anwendung – zum Beispiel im Katastrophenschutz und bei der Koordination von Einsatz- und Rettungskräften im Krisenfall. Auch im Kampf gegen globale Herausforderungen wie dem Klimawandel sind sie unerlässlich.“

Die Hessische Raumfahrtstrategie, die am 29. April 2022 vom Hessischen Kabinett verabschiedet wurde, ist in deutscher und englischer Sprache abrufbar unter https://raumfahrtkoordinator.hessen.de/Öffnet sich in einem neuen Fenster.