Hessische Staatskanzlei

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für Birgit Otto und Dr. Rainer Langner

Ministerpräsident Bouffier: „Sie haben sich für das Gemeinwohl in unserem Land und der Bundesrepublik Deutschland in herausragender Weise eingesetzt.“

Der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier hat Birgit Otto aus Grünberg und Dr. Rainer Langner aus Gießen am Mittwoch den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt. „Sie haben sich für das Gemeinwohl in unserem Land und der Bundesrepublik Deutschland in herausragender Weise eingesetzt. Wer sich über Jahrzehnte für seine Mitmenschen und deren Anliegen engagiert, dem gebühren Dank und Anerkennung. Sie sind Vorbilder für die Gesellschaft“, betonte der Ministerpräsident im Biebricher Schloss.

Birgit Otto

Birgit Otto wird für ihr facettenreiches politisches Engagement sowie ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten im sozialen Bereich mit dem Verdienstkreuz am Bande geehrt. Otto wurde 1993 Mitglied im Ortsbeirat von Lehnheim und ist seit 2011 als Ortsvorsteherin von Lehnheim, Stadt Grünberg, tätig. Ab 1993 war die studierte Diplom-Sozialarbeiterin in unterschiedlichen Funktionen mehrere Jahrzehnte im Kreisvorstand der Frauen-Union aktiv. Seit 2001 ist sie zudem Stadtverordnete in Grünberg und aktuell stellvertretende Stadtverordnetenvorsteherin. In den Jahren 2004 bis 2015 war sie Parteivorsitzende der CDU Grünberg und Vorsitzende des Haupt- und Finanzausschusses. Seit 2011 war sie als Fraktionsvorsitzende der CDU-Fraktion Grünberg aktiv. Zurzeit ist sie als stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU Grünberg tätig. Darüber hinaus war Otto von 2006 bis zur Kommunalwahl im März 2021 Kreistagsabgeordnete des Landkreises Gießen und fungierte als stellvertretende Ausschussvorsitzende im Kreistagsausschuss für Soziales und Integration. Auch war sie in der Frauenkommission aktiv. „Sich für die Gemeinschaft einsetzen, Themen für Bürgerinnen und Bürger voranbringen – das hat Birgit Otto über Jahrzehnte in unterschiedlichen politischen Funktionen ehrenamtlich getan. Dieses Engagement ist keine Selbstverständlichkeit, aber für das Funktionieren unserer Gesellschaft unerlässlich“, betonte Bouffier bei der feierlichen Übergabe.

Die gebürtige Gießenerin habe sich zudem als Initiatorin des 1995 gegründeten Förderkreises der Grundschule am Sonnenberg e.V. sowie als Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende des Vereins sehr verdient gemacht. Otto habe sich außerdem intensiv im Bereich der Flüchtlingsarbeit engagiert. Im Jahr 2015 habe sie geflüchtete Menschen in den Gemeinschaftsunterkünften Standenrod und Beltershain unterstützt und ehrenamtlich Deutschunterricht erteilt. Bereits im Jahr 2011 wurde Birgit Otto der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen.

Dr. Rainer Langner

Dr. Rainer Langner wird für sein umfangreiches Wirken für die Vereinigte Hagelversicherung ebenfalls mit dem Verdienstkreuz am Bande geehrt. Seit 1992 ist Dr. Langner Vorstandsmitglied und seit 1996 Vorstandsvorsitzender der Vereinigten Hagelversicherung. „In diesen Funktionen fördert und stärkt Dr. Langner mit hohem persönlichem Einsatz das ehrenamtliche Engagement als wichtigen zentralen Pfeiler für den Erfolg des Unternehmens. Das Unternehmen stützt sich vor allem auf die mehr als 1.000 Winzer, Landwirte, Obst-, Gemüse- und Hopfenbauern, welche die ehrenamtliche Tätigkeit als gewählte und vereidigte Sachverständige ausführen. Dr. Langner fördert und wertschätzt diese ehrenamtliche Arbeit und schafft somit eine Verbundenheit zum Unternehmen, sodass die Sachverständigen ihre Tätigkeit bis zum Erreichen der Altersgrenze und oft auch darüber hinaus ausüben“, machte Bouffier deutlich. Im Zuge der Geschäftserweiterung ins europäische Ausland sei es Dr. Langner ein Anliegen, das genossenschaftliche Solidaritätsprinzip auch dort mit Leben zu erfüllen. So trage die ehrenamtliche Tätigkeit der Schätzerinnen und Schätzer auch in hohem Maße zur Förderung der Völkerverständigung bei.

Dr. Langner engagiere sich zudem seit mehr als 15 Jahren im Expertennetzwerk Landwirtschaft des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) und sei im GDV als Sprecher der Agrarversicherungen ein wichtiger und geschätzter Ansprechpartner.

In der Vereinigung der Agrarversicherer (AIAG) mit mehr als 100 führenden Agrarversicherern und Rückversicherern aus mehr als 30 Ländern und fünf Kontinenten ist der 65-Jährige seit 2003 als Vorstandsmitglied aktiv – von 2007 bis 2011 war er deren Präsident. In dieser Zeit organisierte er in Rom und Athen zwei internationale Kongresse mit jeweils mehreren hundert Teilnehmenden aus aller Welt sowie vier internationale Expertenseminare. Bouffier betonte, dass Dr. Langner bei seinen Aktivitäten stets die Bedeutung des Risikomanagements in der Landwirtschaft in den Vordergrund gestellt und damit wesentlich dazu beigetragen habe, dass die Agrarversicherungen heute weltweit einen hohen Stellenwert hätten.

Zum Wohle der Gesellschaft

Dr. Langner gehörte von 2003 bis 2018 auch dem Vorstand des Landesverbandes Hessen des VDL – Berufsverband Agrar, Ernährung, Umwelt – als Vorsitzender der Sparte „Privatwirtschaft“ an. In dieser Zeit und auch heute noch prägte er dabei maßgeblich die berufsständische Arbeit des Verbandes. „Mit seinem ausgeprägten Fach- und Führungswissen hatte Dr. Langner großen Anteil an der erfolgreichen Weiterentwicklung des VDL. Als ehrenamtlicher Vorstand setzte er sich zudem für die Belange der Mitglieder ein und unterstützte sie. Auch für die Studierenden und Berufseinsteiger war und ist er ein kompetenter Ansprechpartner und Mentor, der dabei hilft, das Studium zielführend zu gestalten und praktische Berufserfahrung zu sammeln“, so Bouffier.

Neben dem Engagement für seinen Berufsstand ist Dr. Langner beim Rotary Club Gießen, Altes Schloss, sowie im Verwaltungsrat der Pfarrei St. Albertus Gießen und Maria Frieden Heuchelheim und seit 2017 als Mitglied des Verwaltungsrats und Präsident der Gießener Hochschulgesellschaft aktiv.

„Dr. Langner hat sich über die Maße für seinen Berufsstand engagiert. Zudem hat er auch in anderen Bereichen zum Wohle der Gesellschaft gewirkt. Dieses facettenreiche Engagement und jahrzehntelange Wirken wird durch die Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt“, sagte der Ministerpräsident abschließend.

Hintergrund

Bundesverdienstkreuz

Der damalige Bundespräsident Theodor Heuss stiftete im Jahr 1951 den Verdienstorden der Bunderepublik Deutschland. Er wird für besondere Verdienste um die Bundesrepublik Deutschland sowie für Leistungen im politischen, wirtschaftlichen, sozialen und geistigen Bereich verliehen. Der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland wird in acht Stufen verliehen. Im Folgenden sind sie nach Höhe der Stufen geordnet, beginnend mit der niedrigsten: Verdienstmedaille, Verdienstkreuz am Bande (umgangssprachlich: „Bundesverdienstkreuz“), Verdienstkreuz 1. Klasse, Großes Verdienstkreuz, Großes Verdienstkreuz mit Stern, Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband, Großkreuz sowie Sonderstufe des Großkreuzes.

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