Kleine und mittlere Unternehmen in Hessen nutzen zunehmend die Chancen der Digitalisierung – oft mit Unterstützung des Landes. „Neue Technologien sind immer eine Herausforderung für traditionelle Geschäftsmodelle, eröffnen aber auch neue Möglichkeiten“, sagte Hessens Wirtschaftsstaatssekretär Philipp Nimmermann am Mittwoch bei einem Besuch der Neu-Isenburger GartenKultur GmbH. „An diesen Möglichkeiten sollen Hessens Unternehmen optimal teilhaben.“
Fördersystem für Digitalisierung
Hessen bietet kleinen und mittleren Unternehmen dafür ein aufeinander aufbauendes Fördersystem. Am Anfang steht der DIGI-Check, ein Online-Tool, mit dem Unternehmen jeder Art einfach feststellen können, wie weit sie bei der Digitalisierung sind und welcher Nachholbedarf besteht. Nächste Stufe ist die DIGI-Beratung, die fundiert und individuell über Themen wie Digitalisierung von Geschäftsprozessen, Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder IT-Sicherheit informiert. Daraus entstehende Investitionen für Hard- und Software fördert das Land mit dem DIGI-Zuschuss von bis zu 10.000 Euro. Auch unterstützt das Land bei der eventuell erforderlichen Qualifizierung der Beschäftigten.
Rund 3500 hessische Unternehmen haben diese Angebote bislang in Anspruch genommen. Zu ihnen gehört die GartenKultur GmbH, die Polsterauflagen und Schutzhüllen herstellt und in ihren Ladengeschäften sowie über Internet-Shops vertreibt. Mit einem DIGI-Zuschuss von 7.920 Euro wird die GartenKultur GmbH ihre Online-Shops mit einem Konfigurator für Kissen und –Schutzhüllen nach Maß digitalisieren und mit dem Warenwirtschaftssystem verknüpfen, um die Fehlerquote bei der Auftragserfassung zu minimieren.
Geschäftsmodell weiterentwickeln und zukunftsfähig machen
Der Staatssekretär würdigte die Kombination aus Präsenz- und Internethandel: „Das Unternehmen hat früh erkannt, dass digitale Vertriebswege den klassischen Einzelhandel sehr gut ergänzen können und helfen, in der Konkurrenz mit reinen Online-Händlern zu bestehen. Wir freuen uns, dass wir bei der Weiterentwicklung des Geschäftsmodells helfen konnten.“
Wie Nimmermann mitteilte, geht der weit überwiegende Teil der Bewilligungen an kleinste und kleine Unternehmen sowie an Freiberufler: „Das Handwerk und der ländliche Raum sind dabei sehr gut vertreten. Das zeigt, dass wir mit dem Digi-Zuschuss genau die Unternehmen erreichen, die am meisten Unterstützung auf dem Weg in die Digitalisierung benötigen.“
Der nächste und für dieses Jahr letzte Förderaufruf für den DIGI-Zuschuss findet am 30. August statt.