Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Staatssekretär Lösel und Handwerkskammerpräsident Füll bei Förster & Nicolaus Orgelbau

Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel und der Präsident der Wiesbadener Handwerkskammer und des Hessischen Handwerkstages, Stefan Füll, haben sich während der Aktionswoche „Kabinett besucht Talente“ der Landesregierung im Betrieb Förster & Nicolaus Orgelbau GmbH & Co. KG in Lich mit den Auszubildenden für Instrumentenbau ausgetauscht.

„Eine gute Berufsausbildung gibt jungen Menschen eine Perspektive für die Zukunft. Deshalb unterstützt die Landesregierung Unternehmen in Hessen dabei, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen und die duale Ausbildung noch attraktiver zu gestalten. Wir rufen junge Hessinnen und Hessen dazu auf, eine duale Ausbildung zu beginnen“, äußerte sich Lösel beim Besuch. Durch die duale Ausbildung könnten sich Berufsstarterinnen und -starter in einem Ausbildungsbetrieb praktische Kenntnisse aneignen und theoretisches Fachwissen in der Berufsschule erlernen.

„Fast zwei Drittel der Arbeitsplätze und 99 Prozent der Unternehmen in Deutschland gehören zum Mittelstand. Diese Unternehmen sind häufig in der Region verwurzelt und spielen eine wichtige Rolle bei der Ausbildung von Fachkräften. Der Mittelstand und insbesondere das Handwerk sind unverzichtbar für die Modernisierung des Landes, beispielsweise bei der Installation von Solaranlagen oder Wärmepumpen. Die hessische Landesregierung unterstützt den Mittelstand bei seinen Ausbildungsaktivitäten“, unterstrich der Staatssekretär.

Das Handwerk als praxisorientierte Zukunftsperspektive

„Der Orgelbau ist die Königsdisziplin im Instrumentenbau“, stellte Martin Müller, der Geschäftsführer des Orgelbau-Betriebs, fest. Er erklärte weiter: „In Deutschland findet sich die weltweit größte Orgeldichte. Durch die kontinuierliche, qualifizierte Betreuung befindet sich diese in bestem Erhaltungszustand.“ Möglich sei dies, weil seit mehreren Generationen im dualen System ausgebildet werde: „Nur durch den Blockunterricht in einer zentralen Berufsschule kann die praxisorientierte Qualifikation in dem breit gefächerten handwerklichen und musikalisch-künstlerischen Berufsbild erreicht werden.“

Handwerkskammerpräsident Füll hob abschließend die Vorteile einer Ausbildung im Handwerk hervor: „Eine duale Ausbildung im Handwerk ist die beste Versicherung gegen Arbeitslosigkeit und ein hervorragender Start ins Berufsleben. Der Weg, der im Handwerk mit einer Ausbildung beginnt, ist keine Sackgasse, sondern kann zügig zum Gesellen, zum Meister, zum Betriebsinhaber oder an die Universität führen. Wenn man so will, sind der Karriere mit einer Lehre keine Grenzen gesetzt.“

Aktionswoche „Kabinett besucht Talente“ vom 2. bis 5. Mai 2023

Mit der Aktionswoche „Kabinett besucht Talente“ machen die Hessische Landesregierung, der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) und die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern vom 2. bis 5. Mai auf Chancen und Perspektiven der dualen Berufsausbildung aufmerksam. Die Kabinettsmitglieder besuchen gemeinsam mit Präsidenten/Geschäftsführern der Kooperationspartner in dieser Woche hessenweit Ausbildungsbetriebe, um sich mit Auszubildenden unterschiedlichster Berufssparten auszutauschen. Dabei werden sie angehenden Tischlern über die Schulter schauen, mit zukünftigen Sanitär- und Heizungsbauern über den Einbau energieeffizienter Heizsysteme sprechen und sich bei Rohrleitungsbauern in Ausbildung über die fachgerechte Herstellung von Druckleitungen für Wasser oder Fernwärme informieren.

Weitere Maßnahmen der Landesregierung:

  • Die Hessische Landesregierung verfolgt mit dem Standortkonzept „Die zukunftsfähige Berufsschule“ das Ziel, dass auch im Falle weiter sinkender Schülerzahlen der Fortbestand von Ausbildungsberufen in Hessen gesichert bleibt. Gleichzeitig sollen alle hessischen Berufsschulstandorte dauerhaft erhalten und weiterhin eine möglichst betriebsnahe Beschulung angeboten werden. Das Standortkonzept wirkt einer Konzentration der Beschulung von Auszubildenden in den großen Ballungsräumen entgegen und stärkt damit den ländlichen Raum. So wird Planungssicherheit für Schulen, Schulträger und Ausbildungsbetriebe geschaffen. Das Konzept stärkt auch die Unterrichtsqualität und sichert damit die Attraktivität der dualen Ausbildung in Hessen.
  • Zudem stärkt Hessen die Weiterbildung, die Ausbildung, insbesondere die Ausbildung im dualen System, sowie die schulische und außerschulische Berufsorientierung. Gemeinsam mit den Partnern des „Bündnis Ausbildung Hessen“ und dem „Neuen Bündnis Fachkräftesicherung Hessen“ leistet Hessen durch eine Vielzahl an Projekten einen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Projekt-Beispiele sind unter anderem die multimediale Ausbildungsinitiative „Von A zu B – Mach deinen Weg“, 17 regionale Berufsorientierungs-Projekte, von denen aktuell noch 13 laufen.
  • Mit einem Hauptschülerprogramm unterstützt das Land Hessen zudem Betriebe, die jungen Menschen mit Hauptschulabschluss direkt im Anschluss an die Schulentlassung eine Berufsausbildung ermöglichen. Zudem werden Unternehmen gefördert, wenn sie Jugendliche übernehmen, die ihre Ausbildung abgebrochen haben, wegen Insolvenz ihren Ausbildungsbetrieb verlassen mussten oder schon länger vergeblich einen Ausbildungsplatz suchen.
  • Mit dem Programm „Bildungscoaches“ unterstützt die Landesregierung außerdem hessische Unternehmen und Beschäftigte zusätzlich in Fragen der Weiterbildung.
  • •    Mit der Aufstiegsprämie in Höhe von 1.000 Euro honoriert Hessen die erfolgreiche Teilnahme von Fachkräften an einer beruflichen Aufstiegsqualifizierung. Auf diese Weise sollen Fach- und Führungskräfte für den Wirtschaftsstandort Hessen gesichert werden.

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