Der Krieg in der Ukraine stellt das europäische Einigungswerk vor eine besondere Herausforderung. Unter dem Motto „Zeitenwende? – Die Zukunft der EU vor dem Hintergrund der Krise in der Ukraine“ hat Kultusstaatssekretär Dr. Manuel Lösel gestern im Rahmen der alljährlich im Mai stattfindenden „Europawoche“ der Hessischen Landesregierung, zu der Einrichtungen und Projekte besucht werden, die sinnbildlich für den europäischen Einigungsgedanken stehen, mit Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschülern der Liebigschule Frankfurt über die Zukunft der Europäischen Union diskutiert.
Europa ist nicht selbstverständlich
Dabei erklärte Lösel: „Die Freiheit, überall in Europa leben, studieren und arbeiten zu können, gehört für uns seit Jahren zum Alltag und ist gerade für junge Menschen von unschätzbarem Wert. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass dieses Recht das Ergebnis jahrzehntelanger Anstrengungen und kräftezehrender Aushandlungsprozesse der politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger war und ist. Die Krisen, die uns in Europa in den vergangenen Jahren heimgesucht haben und aktuell heimsuchen, zeigen, dass die immer weiter voranschreitende Integration keineswegs selbstverständlich ist und von innen wie von außen infrage gestellt wird.“
Deshalb sei es ermutigend und wichtig, dass sich die junge Generation durch Aktionen im Rahmen der Europawoche öffentlich zu Europa und zur Demokratie bekenne, unterstrich der Staatssekretär. „Hier leisten unsere hessischen Europaschulen seit rund dreißig Jahren einen entscheidenden Beitrag. Sie erziehen zur Mündigkeit und schaffen durch ihr Lernen über Grenzen hinweg ein Bewusstsein für Europa. Die gemeinsame Vision hat nur dann eine Zukunft, wenn die europäische Idee Tag für Tag mit Leben gefüllt wird. Ich danke der Liebigschule sehr für ihr Engagement“, hielt Lösel abschließend fest.