Der Ansatzpunkt, mit dem Prof. Dr. Richarz die IT-Sicherheit verbessern will, sind bestimmte Gleichungen, die komplexe Sachverhalte mathematisch ausdrücken. In der Cyber Security haben sich so genannte elliptische Kurven als besonders nützlich erwiesen. Einen Erklärungsansatz zu dem Lösungsverhalten solcher Gleichungen bildet ein Netz aus Vermutungen und Ergebnissen, das als Langlands-Programm bekannt ist. Prof. Dr. Richarz hat bereits mehrere Stipendien für seine Forschungen erhalten, unter anderem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und die Max-Planck-Gesellschaft. Seit Juli 2021 ist er Leiter zweier Teilprojekte in dem von der DFG geförderten Sonderforschungsbereich „Geometrie und Arithmetik uniformisierter Strukturen (GAUS)“. Ende 2021 wurde er für das Projekt „MotLang Motives and the Langlands program“ mit einem ERC Starting Grant des Europäischen Forschungsrates ERC ausgezeichnet. Zudem ist er Partner beim durch einen ERC Consolidator Grant geförderten Projekt RedLang (Université Clermont).
Was sind LOEWE-Start-Professuren?
LOEWE-Start-Professuren richten sich an exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in einem frühen Stadium ihrer Karriere, die mit einer Ausstattung von bis zu zwei Millionen Euro für den Zeitraum von sechs Jahren für den Wissenschaftsstandort Hessen gewonnen oder hier gehalten werden. Bisher wurde eine solche Professur vergeben an:
Prof. Dr. Crispin Lichtenberg wurde mit Unterstützung der LOEWE-Förderung an die Philipps-Universität Marburg berufen. Er untersucht insbesondere Verbindungen des Elements Bismut, mit dessen Hilfe sich chemische Reaktionen in Gang setzen lassen, die sonst nicht oder nur unter hohem Aufwand möglich wären.
Mit LOEWE-Spitzen-Professuren können exzellente, international ausgewiesene Forschende für fünf Jahre zwischen 1,5 und 3 Millionen Euro bekommen. Sie wurden bisher vergeben an:
Prof. Dr. Iryna Gurevych, Arbeitsgebiet „Ubiquitäre Wissensverarbeitung“ am Fachbereich Informatik der Technischen Universität Darmstadt. Die Professorin lehrt und forscht seit 2006 an der TU Darmstadt in der automatischen Sprachverarbeitung und künstlichen Intelligenz. Sie fokussiert auf Anwendungen in Geistes-, Human- und Sozialwissenschaften.
Prof. Dr. Stefan G. Hofmann, Arbeitsgebiet „Translationale klinische Psychologie“ an der Philipps-Universität Marburg. Prof. Dr. Hofmann trat zugleich die Alexander von Humboldt-Professur an, die ihm als höchstdotierter internationaler Wissenschaftspreis Deutschlands 2021 verliehen wurde. Der zuvor in Boston forschende und lehrende Psychologe zählt auf dem Gebiet der Stimmungs- und Angststörungen zu den einflussreichsten Forschenden in seinem Fach.
Prof. Dr. Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt und Professorin für Medizinische Virologie an der Goethe-Universität Frankfurt. Mit ihrem Team arbeitet sie daran, SARS-CoV-2 und COVID-19 zu verstehen, Nachweisverfahren zu optimieren sowie wirksame Angriffspunkte für Medikamente zu finden. Der Deutsche Hochschulverband (DHV) hat ihr 2021 den Titel „Hochschullehrerin des Jahres“ verliehen, unter anderem für ihre Beiträge im Podcast „Coronavirus Update“ des Norddeutschen Rundfunks.
Prof. Dr. Haya Shulman, LOEWE-Spitzenprofessorin am Fachbereich Informatik der Goethe-Universität in Frankfurt, leitet die Abteilung Cybersecurity Analytics and Defenses am Fraunhofer-Institut SIT in Darmstadt und koordiniert den Forschungsbereich Analytics Based Cybersecurity am Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE. Sie entwickelt Methoden dafür, unsere Gesellschaft vor Cyberangriffen zu schützen.
Prof. Dr. Susanne Herold, Professorin für Infektionskrankheiten der Lunge an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und Abteilungsleiterin des Schwerpunkts Infektiologie des Universitätsklinikums in Gießen, ist eine der Schlüsselfiguren der Lungenforschung als profilbestimmendem Schwerpunkt der JLU. Sie und ihr Team untersuchen die Interaktion von Viren und Bakterien mit ihrem Wirt, um daraus bessere Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten entwickeln zu können.