Kleine und mittlere Unternehmen in Hessen nutzen zunehmend die Chancen der Digitalisierung – oft mit Unterstützung des Landes. „Neue Technologien sind immer eine Herausforderung für traditionelle Geschäftsmodelle, eröffnen aber auch neue Möglichkeiten“, sagte Hessens Wirtschaftsstaatssekretär Philipp Nimmermann am Mittwoch bei einem Besuch der Friedberger Jakob Burck Uhren und Schmuck GmbH. „An diesen Möglichkeiten sollen Hessens Unternehmen optimal teilhaben.“
Fördersystem für Digitalisierung
Hessen bietet kleinen und mittleren Unternehmen dafür ein aufeinander aufbauendes Fördersystem. Am Anfang steht der DIGI-Check, ein Online-Tool, mit dem Unternehmen jeder Art einfach feststellen können, wie weit sie bei der Digitalisierung sind und welcher Nachholbedarf besteht. Nächste Stufe ist die DIGI-Beratung, die fundiert und individuell über Themen wie Digitalisierung von Geschäftsprozessen, Entwicklung neuer Geschäftsmodelle oder IT-Sicherheit informiert. Daraus entstehende Investitionen für Hard- und Software fördert das Land mit dem DIGI-Zuschuss von bis zu 10.000 Euro. Auch unterstützt das Land bei der eventuell erforderlichen Qualifizierung der Beschäftigten.
Rund 3500 hessische Unternehmen haben den DIGI-Zuschuss bislang in Anspruch genommen. Eins davon ist die Jakob Burck Uhren und Schmuck GmbH, ein familiengeführtes Einzelhandelsunternehmen, das seit 2008 neben dem Ladengeschäft in Friedberg auch einen Online-Shop betreibt. Mit einem DIGI-Zuschuss von 4.180 Euro konnte das Unternehmen 2020 die lokal gespeicherten Warenwirtschaftssysteme auf cloudbasierte Infrastrukturen umstellen.
Entlastung für kleine Unternehmen
„Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung in Form des Digi-Zuschusses“, sagte Geschäftsführerin Sue van Bömmel. „Gerade für mittelständische Unternehmen bedeuten Investitionen in diesem Bereich erhebliche zusätzliche Kosten, die in diesen schwierigen Zeiten zwar nötig, aber wirtschaftlich oft nicht so leicht umsetzbar sind.“
Der Staatssekretär würdigte die Initiative des Unternehmens: „Die Burck GmbH hat sehr früh erkannt, dass digitale Vertriebswege den klassischen Einzelhandel sehr gut ergänzen können und helfen, in der Konkurrenz mit reinen Online-Händlern zu bestehen. Wir freuen uns, dass wir dabei helfen konnten.“
Wie Nimmermann mitteilte, geht der weit überwiegende Teil der Bewilligungen an kleinste und kleine Unternehmen sowie an Freiberufler: „Das Handwerk und der ländliche Raum sind dabei sehr gut vertreten. Das zeigt, dass wir mit dem Digi-Zuschuss genau die Unternehmen erreichen, die am meisten Unterstützung auf dem Weg in die Digitalisierung benötigen.“
Der nächste und für dieses Jahr letzte Förderaufruf für den DIGI-Zuschuss findet am 30. August statt.