Die Zahl der Schülerinnen, Schüler und Auszubildenden mit ÖPNV-Ticket kletterte mit Einführung des Schülertickets um etwa 20 Prozent. Vor allem der freie Verkauf legte deutlich zu. „Das hat zur Refinanzierung der Preissenkung beigetragen und stärkt den ÖPNV, weil sich dessen Einnahmen und die Nutzung damit verstetigen und verbessern“, sagte Minister Al-Wazir.
Dabei wurde die große Reichweite des Tickets keineswegs exzessiv genutzt, wie die Studie festhält: Zwar wird das Schülerticket gelegentlich auch für längere Fahrten genutzt, aber die meisten (mehr als 90 Prozent) nutzen das Ticket vor allem für die alltägliche Mobilität, d.h. im Nahbereich und nicht mehr als zweimal täglich: „Von einem „Städtetourismus“ kann keine Rede sein“, heißt es in der Zusammenfassung der Studie.
Positive Wirkung erzielt
Laut Ergebnis der Studie wurde ca. ein Fünftel (18 Prozent) der Schülerinnen und Schüler mit Schülerticket seltener mit dem Pkw zum Unterricht gebracht oder von dort abgeholt, im selben Maß sank die Zahl der entsprechenden Fahrten.
„Mit dem Schülerticket Hessen wurde ein einfaches, leicht verständliches Produkt geschaffen, das die große Bevölkerungsgruppe der Schülerinnen, Schüler und Auszubildenden in die Lage versetzt, ihre Alltagsmobilität mit dem ÖPNV durchzuführen“, lautet das Fazit. „Die Wirkungsanalyse zeigt, dass das Schülerticket Hessen die erwarteten positiven Wirkungen tatsächlich erzielen konnte.“
Die Untersuchung basiert auf Vertriebsdaten und Befragungen, die während der dreijährigen Einführungsphase des Tickets erhoben wurden.
Hintergrund
Im laufenden Schuljahr nutzen rund 410.000 Schülerinnen, Schüler und Auszubildende das Angebot. Daneben gibt es inzwischen auch das Seniorenticket für die Altersgruppe ab 65 Jahren, mit dem gegenwärtig ca. 67.000 Fahrgäste unterwegs sind, sowie das Landesticket als Jobtickets für die rund 150.000 Beschäftigten des Landes. „Preisgünstige und einfache Flatrate-Angebote tragen erheblich zur Attraktivität des ÖPNV bei“, sagte der Minister. „Hessen wird diesen Weg weitergehen. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben den ÖPNV besonders getroffen und müssen jetzt kurz- und mittelfristig bewältigt werden. Unser langfristiges Ziel bleibt das Bürgerticket, also ein preisgünstiges landesweites Jahresticket für alle Hessinnen und Hessen.“