Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Land baut Unterrichtsangebot in zweiten und dritten Fremdsprachen aus

Für eine breite Fremdsprachenauswahl baut die Hessische Landesregierung das Unterrichtsangebot an den Schulen bedarfsgerecht weiter aus.

So wird der Fächerkanon in den zweiten und dritten Fremdsprachen in den Sekundarstufen I und II um Portugiesisch und Arabisch ergänzt – wählbar vom Schuljahr 2023/2024 an dort, wo sich ausreichend Schülerinnen und Schüler für eine Teilnahme interessieren.

Wir fördern die individuelle Mehrsprachigkeit, damit unsere Schülerinnen und Schüler sich in einer globalisierten Welt bestmöglich verständigen können.

Prof. Dr. R. Alexander Lorz Kultusminister

Darüber hinaus wird zum nächsten Schuljahr 2022/2023 ein Schulversuch zunächst an zwei Schulen in Hessen für Türkisch als 2. und 3. Fremdsprache ermöglicht. An diesem werden die Georg-August-Zinn-Europaschule in Kassel und Clemens-Brentano-Europaschule in Lollar teilnehmen. Entscheidend für die Erprobung ist – wie auch bei allen anderen Fremdsprachen – die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die sich dauerhaft für eine Fremdsprache interessieren und sie belegen wollen. Die Versuchsphase steht allen Schülerinnen und Schülern der beiden Schulen offen. Weitere Schulen können zum Schuljahr 2023/2024 im Rahmen des Schulversuchs folgen. Für das Schuljahr 2024/2025 ist bei einer entsprechenden Nachfrage dann der Übergang von einem Schulversuch in ein allgemeines Unterrichtsangebot von Türkisch als 2. und 3. Fremdsprache geplant.   

Hintergrund

In Hessen gibt es bereits ein umfangreiches Fremdsprachenangebot. Neben der Schülerzahl ist auch die quantitative Verbreitung der Sprachen weltweit relevant für die Einführung weiterer Sprachen. So ist Portugiesisch besonders in Südamerika, aber auch Teilen Asiens und Afrikas verbreitet und wird von rund 230 Mio. Menschen als Muttersprache gesprochen. Arabisch ist eine Amtssprache der Vereinten Nationen – mit rund 320 Mio. Muttersprachlern. 

Mit Portugiesisch und Arabisch wird Hessen das Programm komplettieren und mit Ausnahme der südasiatischen Sprachen, die auf einen engen Sprachraum begrenzt sind, die zehn meistgesprochenen Sprachen der Welt sowie alle Amtssprachen der Vereinten Nationen im Fremdsprachenportfolio haben. Folgende Fremdsprachen können derzeit von Schülerinnen und Schülern gewählt werden: Englisch (1./2. Fremdsprache), Französisch, Latein, Spanisch (1./2./3.), Italienisch, Russisch, Chinesisch, Polnisch (2./3.), Altgriechisch (3.). Hintergrund zu Polnisch: Im deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrag (im Jahr 1991 verabschiedet) haben sich beide Nationen u. a. zur Pflege der jeweils anderen Sprache verpflichtet. Das Land ist der zweitgrößte Nachbar und ein EU-Partner.