Kultusminister Lorz informiert sich beim Unternehmen Vitronic zur dualen Berufsausbildung

Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Kultusminister Lorz besucht Unternehmen Vitronic in Wiesbaden

Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz und der Präsident der Industrie- und Handelskammer Wiesbaden, Dr. Christian Gastl, haben sich während der Aktionswoche „Kabinett besucht Talente“ der Landesregierung im Unternehmen VITRONIC Dr.- Ing. Stein Bildverarbeitungssysteme GmbH in Wiesbaden mit Auszubildenden unter den Tischlern, im Sanitär- und Heizungsbau und im Rohrleitungsbau ausgetauscht.

„Auch die beste KI kann keine Heizung installieren – mehr denn je bietet eine duale Ausbildung im Handwerk eine fruchtbare Perspektive für die Zukunft. Die Landesregierung unterstützt Unternehmen in Hessen dabei, mehr Ausbildungsplätze zu schaffen und die duale Ausbildung noch attraktiver zu gestalten. Wir rufen junge Hessinnen und Hessen dazu auf, eine duale Ausbildung in Betracht zu ziehen“, äußerte sich Lorz beim Besuch. Durch die duale Ausbildung könnten sich Berufsstarterinnen und -starter in einem Ausbildungsbetrieb praktische Kenntnisse aneignen und theoretisches Fachwissen in der Berufsschule erlernen.

„Der Mittelstand bietet fast zwei Drittel der Arbeitsplätze und macht 99 Prozent der Unternehmen in Deutschland aus. Für die Modernisierung unseres Landes sind wir auf den Mittelstand und insbesondere das Handwerk angewiesen. Windräder, Solaranlagen und Wärmepumpen können nur mithilfe gut ausgebildeter Fachkräfte installiert werden. Deshalb unterstützt die hessische Landesregierung mittelständische Unternehmen bei ihren Ausbildungsaktivitäten“, unterstrich der Minister.

Das Handwerk als praxisorientierte Zukunftsperspektive

„Die duale Ausbildung ist ein wichtiger Eckpfeiler bei der Entwicklung von Nachwuchskräften und im täglichen Ablauf“, stellte Daniel Scholz-Stein, CEO bei Vitronic, fest. Auszubildende des Unternehmens übernähmen selbstständig Aufgaben und seien ein fester Teil des Teams. „Wir investieren viel in diesen Ausbildungsweg, übernehmen auch häufig in Festanstellungen oder unterstützen bei weiteren Qualifikationen“, erklärte der Geschäftsführer weiter und sagte: „Der Wert und die Attraktivität der dualen Ausbildung müssen gemeinsam mit den Schulen noch weiter herausgearbeitet werden. Da müssen wir angreifen: mehr Bewusstsein eines praxisnahen Tagesablaufs, Kooperationen mit Unternehmen vor Ort und Technologien auf aktuellem Stand!“

IHK-Präsident Gastl sparte abschließend nicht mit Lob für das gastgebende Unternehmen: „Aus der Praxis für die Praxis! Beim Unternehmen Vitronic können wir uns einen guten Eindruck von der Stärke der dualen Ausbildung machen. Für Auszubildende gibt es dort viele individuelle Entwicklungswege und das in einem hochprofessionellen Umfeld. Die duale Ausbildung ist der Schlüssel, um den wachsenden Fachkräftebedarf in Hessen zu decken. Dazu müssen das Image dieses Karrierewegs verbessert und die praxisnahe berufliche Orientierung in allen Schulformen umgesetzt werden.“

Aktionswoche „Kabinett besucht Talente“ vom 2. bis 5. Mai 2023

Mit der Aktionswoche „Kabinett besucht Talente“ machen die Hessische Landesregierung, der Hessische Industrie- und Handelskammertag (HIHK) und die Arbeitsgemeinschaft der Hessischen Handwerkskammern vom 2. bis 5. Mai auf Chancen und Perspektiven der dualen Berufsausbildung aufmerksam. Die Kabinettsmitglieder besuchen gemeinsam mit Präsidenten/Geschäftsführern der Kooperationspartner in dieser Woche hessenweit Ausbildungsbetriebe, um sich mit Auszubildenden unterschiedlichster Berufssparten auszutauschen. Dabei werden sie angehenden Tischlern über die Schulter schauen, mit zukünftigen Sanitär- und Heizungsbauern über den Einbau energieeffizienter Heizsysteme sprechen und sich bei Rohrleitungsbauern in Ausbildung über die fachgerechte Herstellung von Druckleitungen für Wasser oder Fernwärme informieren.

Weitere Maßnahmen der Landesregierung

  • Die Hessische Landesregierung verfolgt mit dem Standortkonzept „Die zukunftsfähige Berufsschule“ das Ziel, dass auch im Falle weiter sinkender Schülerzahlen der Fortbestand von Ausbildungsberufen in Hessen gesichert bleibt. Gleichzeitig sollen alle hessischen Berufsschulstandorte dauerhaft erhalten und weiterhin eine möglichst betriebsnahe Beschulung angeboten werden. Das Standortkonzept wirkt einer Konzentration der Beschulung von Auszubildenden in den großen Ballungsräumen entgegen und stärkt damit den ländlichen Raum. So wird Planungssicherheit für Schulen, Schulträger und Ausbildungsbetriebe geschaffen. Das Konzept stärkt auch die Unterrichtsqualität und sichert damit die Attraktivität der dualen Ausbildung in Hessen.
  • Zudem stärkt Hessen die Weiterbildung, die Ausbildung, insbesondere die Ausbildung im dualen System, sowie die schulische und außerschulische Berufsorientierung. Gemeinsam mit den Partnern des „Bündnis Ausbildung Hessen“ und dem „Neuen Bündnis Fachkräftesicherung Hessen“ leistet Hessen durch eine Vielzahl an Projekten einen Beitrag zur Fachkräftesicherung. Projekt-Beispiele sind unter anderem die multimediale Ausbildungsinitiative „Von A zu B – Mach deinen Weg“, 17 regionale Berufsorientierungs-Projekte, von denen aktuell noch 13 laufen.
  • Mit einem Hauptschülerprogramm unterstützt das Land Hessen zudem Betriebe, die jungen Menschen mit Hauptschulabschluss direkt im Anschluss an die Schulentlassung eine Berufsausbildung ermöglichen. Zudem werden Unternehmen gefördert, wenn sie Jugendliche übernehmen, die ihre Ausbildung abgebrochen haben, wegen Insolvenz ihren Ausbildungsbetrieb verlassen mussten oder schon länger vergeblich einen Ausbildungsplatz suchen.
  • Mit dem Programm „Bildungscoaches“ unterstützt die Landesregierung außerdem hessische Unternehmen und Beschäftigte zusätzlich in Fragen der Weiterbildung.
  • Mit der Aufstiegsprämie in Höhe von 1.000 Euro honoriert Hessen die erfolgreiche Teilnahme von Fachkräften an einer beruflichen Aufstiegsqualifizierung. Auf diese Weise sollen Fach- und Führungskräfte für den Wirtschaftsstandort Hessen gesichert werden.

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