Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Initiative „Wohnen nach dem Frauenhaus“ wird ausgeweitet

Im Rahmen der Initiative „Wohnen nach dem Frauenhaus“ erwirbt das Land Hessen Belegungsrechte für Sozialwohnungen, um diese dann Frauen, die einen Frauenhausaufenthalt hinter sich haben, zur Verfügung zu stellen. Damit wird ein Modellprojekt verstetigt, dass im vergangenen Jahr in Kooperation mit der mehrheitlich landeseigenen Nassauischen Heimstätte | Wohnstadt erfolgreich durchgeführt wurde. 2022 waren Belegungsrechte für 14 Sozialwohnungen in Frankfurt, Wetzlar, Wiesbaden, Bad Homburg, Fulda, Hanau und Neu-Isenburg erworben und zur Erstbelegung an Frauen aus dem Frauenhaus vermittelt worden. Insgesamt wurden Fördermittel in Höhe von knapp 345.000 Euro für das Modellprojekt bereitgestellt.

Unterstützung beim Finden der passenden Wohnung 

Die Initiative unterstützt Frauen und deren Kinder dabei, eine passende (Sozial-) Wohnung nach dem Aufenthalt im Frauenhaus zu finden. Im Rahmen der Initiative werden interessierte Wohnungsunternehmen und Frauenhäuser unter Mitwirkung des Hessischen Ministeriums für Soziales und Integration zusammengebracht und somit mögliche Vermittlungshemmnisse abgebaut.

Basierend auf den positiven Erfahrungen mit dem Modellprojekt wurde entschieden, diese Unterstützung von Frauen aus dem Frauenhaus durch die Initiative „Wohnen nach dem Frauenhaus“ zu verstetigen und auszuweiten. Die Initiative steht nun allen Wohnungsunternehmen in Hessen offen und umfasst alle Gemeinden, die in den Geltungsbereich der Landesrichtlinie zum Erwerb von Belegungsrechten fallen.

Die eigenen vier Wände sind die Startbasis für den Weg in ein neues Leben.“

Tarek Al-Wazir Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Etwa jede vierte Frau in Deutschland wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Frauenhäuser bieten gewaltbetroffenen Frauen und deren Kindern Zuflucht und Schutz. Viele Plätze sind jedoch von Frauen belegt, die wieder ausziehen möchten, jedoch keine geeignete Wohnung für den Neustart finden.

„Der Erfolg des Modellprojekts zeigt, wie wichtig es ist, dass Frauen nach ihrem Aufenthalt im Frauenhaus eine Wohnung zur Verfügung steht. Denn die eigenen vier Wände sind die Startbasis für den Weg in ein neues Leben. Ich ermutige alle hessischen Wohnungsunternehmen, sich der Initiative anzuschließen“, sagte Wirtschafts- und Wohnungsbauminister Tarek Al-Wazir.

Gewaltfreier Neuanfang in der eigenen Wohnung 

„Die Initiative ,Wohnen nach dem Frauenhaus' ist Teil unserer kontinuierlichen Arbeit dafür, Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt nachhaltig zu bekämpfen und Frauen, die von Gewalt betroffen sind, zu unterstützen“, sagte Sozialminister Kai Klose. „Für einen gewaltfreien Neuanfang in der eigenen Wohnung sind die Wohnungsunternehmen und privaten Vermieterinnen und Vermieter wertvolle Kooperationspartner, weil sie den Frauen nach dem Frauenhausaufenthalt eine Chance auf dem Wohnungsmarkt geben. Daneben werden durch den Auszug aus dem Frauenhaus Frauenhausplätze für akut bedrohte Frauen wieder frei.“