Hessisches Ministerium der Finanzen

Hessen hat Dienstreisen klimaneutral gestellt

Finanzminister Michael Boddenberg: „Hessen leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und unterstützt die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.“

„Hessen stellt als erstes Bundesland den CO2-Ausstoß seiner Dienstreisen klimaneutral. Wir haben für rund 220.000 Euro Gutschriften zum Ausgleich von rund 44.000 Tonnen CO2 erworben. Mit dieser Investition helfen wir hochwertigen Klimaschutzprojekten weltweit. Hessen leistet einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz und unterstützt die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen“, erklärte heute Hessens Finanzminister Michael Boddenberg.

Klimaschutzprojekte in Thailand, Sambia und Äthiopien unterstützt

„Dienstreisen lassen sich nicht immer vermeiden und sind manchmal sogar unverzichtbar, so wie eben der persönliche Austausch vor Ort manchmal unverzichtbar ist. Wir möchten dabei aber die entstehenden CO2-Emissionen kompensieren und so unserer ökologischen und gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden. Ganz bewusst möchten wir Vorbild sein: Für die Privatwirtschaft und andere öffentliche Institutionen“, sagte der Finanzminister. „Ob mit dem ÖPNV, landeseigenen Fahrzeugen, dem Flugzeug oder mit dem privaten Pkw in dienstlicher Mission: Die unvermeidbaren CO2-Emissionen, die durch die Mobilität unserer Beschäftigten entstehen, werden von uns mit Klimazertifikaten ausgeglichen. Durch den Erwerb der Klimazertifikate über 44.000 Tonnen CO2 unterstützt die Landesregierung Klimaschutzprojekte in Thailand, Sambia und Äthiopien. Neben der Umwelt profitieren von den Projekten auch die Menschen vor Ort.“

Das Land unterstützt mit seiner Politik auch die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (UN), die so genannten Sustainable Development Goals (SDG). Die Klimaneutralstellung sämtlicher mobilitätsbedingter CO2-Emissionen durch die Landesregierung wurde durch die TÜV Nord Cert GmbH zertifiziert.

Konkret werden durch das Projekt in Thailand die bei der Verrottung organischer Abfälle entstehenden Gase zur nachhaltigen Erzeugung von günstigerer und sauberer Energie genutzt. Der erzeugte Strom wird in das thailändische Übertragungsnetz eingespeist und verdrängt dadurch Strom aus konventionellen Kraftwerken. Dadurch wird auch der Ausstoß von Luftschadstoffen wie Stickoxiden und Schwefeldioxid vermindert. Das Projekt ermöglicht die Kompensation von 20.000 Tonnen CO2-Emisionen. In Sambia und Äthiopien werden durch weitere Projekte der Einbau moderner Kochöfen in ländlichen Regionen und damit eine bessere Versorgung der Menschen auf dem Land erreicht. Durch diese Projekte werden zusammen 24.000 Tonnen CO2 kompensiert.

CO2-Zertifikate rückwirkend für 2018 erworben

Da sich die Gesamtemissionen aus Dienstreisen – vorgenommen wurde die Kompensation rückwirkend für das Jahr 2018 – auf insgesamt rund 59.000 Tonnen CO2 beliefen, wurde zusätzlich auf bereits früher erworbene Emissionsgutschriften in Höhe von rund 15.000 Tonnen CO2 zurückgegriffen. Durch den Erwerb dieser CO2-Zertifikate konnten Klimaschutzprojekte in Indien, Brasilien und Costa Rica gefördert werden. Konkret gefördert werden zwei Projekte in Indien zur nachhaltigen Stromerzeugung und Reduzierung des Kohleverbrauchs. In Brasilien wird ein Projekt unterstützt, das zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen durch Methanzerstörung beiträgt. In Costa Rica wird ein Projekt zur Erzeugung von erneuerbarer Energie durch einen Windpark gefördert. Der Strom wird in das öffentliche Übertragungsnetz eingespeist und verdrängt dadurch Strom aus fossiler Erzeugung.

„Mehr Elektro-Fahrräder, neue Elektro- und Hybridfahrzeuge, dazu das LandesTicket Hessen, und der verstärkte Einsatz von Videokonferenzen: Auch vor Ausbruch der Corona-Pandemie haben wir auf ganz unterschiedliche Art und Weise daran gearbeitet, Dienstreisen in der Landesverwaltung zu reduzieren oder sie umweltschonender zu gestalten. Daran halten wir auch weiterhin fest. Und: Auch in Zukunft wollen wir die unvermeidbaren Belastungen, die durch mobile Dienstgeschäfte entstehen, jährlich ausgleichen. Für das Jahr 2023 plant die Landesregierung eine Evaluation der neuen Kompensationsmaßnahmen“, erläuterte Boddenberg.

Hintergrund

Der Erwerb der Klimazertifikate erfolgt unter Beachtung des so genannten Gold-Standards oder eines vergleichbaren Standards. Die Gold-Standard-Foundation ist eine Non-Profit-Zertifizierungsorganisation für internationale Klimaschutzprojekte, die in der Schweiz registriert ist. Berechtigt zur Zertifizierung durch „The Gold Standard“ sind nur Projekte, die nachweislich zur Reduktion von Treibhausgasen führen und gleichzeitig gut für die lokale Umwelt und soziale Belange der Bevölkerung sind. Nach dem Erwerb der Klimazertifikate werden diese vom Umweltbundesamt stillgelegt und somit entwertet. Die Kompensation ist somit nur einmalig für diese Menge an CO2-Emissionen möglich.