Innenminister Peter Beuth hat zusammen mit der Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, den diesjährigen Landespreis verliehen.

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Gewinner des Hessischen Preises „Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ 2023

Der Hessische Innenminister Peter Beuth hat zusammen mit der Hessischen Landesbeauftragten für Heimatvertriebene und Spätaussiedler, Margarete Ziegler-Raschdorf, den diesjährigen Landespreis „Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ verliehen. Im stimmungsvollen Pariser Hoftheater in Wiesbaden waren dazu zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Vertriebenen- und Spätaussiedlerverbände, Parlamentarier und weitere Gäste zusammengekommen. Den Hauptpreis des im zweijährigen Turnus vergebenen Preises erhielt Marta Kaffanke-Fuchs für ihr Buchprojekt „Schönwald und die Schönwälder“. Ihr Werk ist ein Bericht über den Untergang des Dorfes Schönwald in Oberschlesien 1945, die Vertreibung der Einwohner und ein Blick zurück auf den kulturellen Kosmos Schönwald. Frau Kaffanke-Fuchs erhält von der mit insgesamt 7.500 Euro dotierten Auszeichnung ein Preisgeld in Höhe von 6.000 Euro. Zweiter Preisträger ist Otokar Löbl, Vorsitzender des Fördervereins Saaz / Žatec e. V. aus Frankfurt am Main. Er erhält 1.500 Euro für sein rühriges Engagement der letzten 20 Jahre, in denen er sich in zahlreichen Projekten um die Versöhnung und Völkerverständigung zwischen Deutschen und Tschechen bemüht.

„Alle zwei Jahre prämiert die Hessische Landesregierung herausragende wissenschaftliche, literarische und kulturelle Arbeiten, die sich mit der Thematik Vertreibung, Flucht, Deportation und Eingliederung von Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern oder der Kultur der Heimatgebiete beschäftigen. Es geht darum, die Erinnerung für künftige Generationen lebendig zu halten und zu Verantwortung und Versöhnung zu mahnen. Ihr Engagement ist nicht nur ein Beweis der Heimatliebe oder Erinnerung sondern auch Ausdruck von Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Gesellschaft. Es ist damit auch ein Zeichen für ein freiheitliches, demokratisches, soziales und lebendiges Gemeinwesen. Ein Vorbild und Ansporn für andere, es gleichzutun. Ich gratuliere den Preisträgern ganz herzlich,“ betonte Innenminister Peter Beuth im Rahmen der Preisverleihung und dankte allen Bewerberinnen und Bewerbern und insbesondere den anwesenden Preisträgern

Siebte Auszeichnung mit dem Landespreis

Im Jahr 2010 hat das Land Hessen den Landespreis „Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ aus Anlass des 60. Jahrestages der Verkündung der Charta der deutschen Heimatvertriebenen gestiftet. In diesem Jahr stand er unter dem Motto „70 Jahre BdV – Bund der Vertriebenen in Hessen“. Für die diesjährige, siebte Auszeichnung mit dem Landespreis waren insgesamt sieben Bewerbungen eingegangen.

„Der Preis soll ins Gedächtnis rufen, dass rund ein Drittel aller in Hessen lebenden Bürgerinnen und Bürger entweder Flucht und Vertreibung selbst erlebt hat, durch das Schicksal der nächsten Angehörigen davon betroffen ist oder als Aussiedlerin oder Aussiedler hier lebt. Den Glückwünschen von Staatsminister Peter Beuth schließe ich mich gerne an. Beide Preisträger zeigen Arbeiten von hoher Qualität und in beiden Fällen ein langjähriges Engagement, welches die Jury in besonderem Maße überzeugt hat. Für ihre bemerkenswerten und den Durchschnitt überragenden Leistungen hat sie das Land Hessen heute ausgezeichnet und mit dem Landespreis „Flucht, Vertreibung, Eingliederung“ geehrt,“ hob die Landesbeauftragte Margarete Ziegler-Raschdorf in ihrer Laudatio auf die Preisträger hervor.

Überaus schwungvoll wurde die Veranstaltung musikalisch begleitet durch ein Konzert der Sängerin und Kulturbotschafterin Helena Goldt mit ihrer Band „Cosmonautix“. Die ausgebildete Opernsängerin präsentierte Lieder ihrer CD „Heimatklänge aus der Ferne“, deren Entstehung das Land Hessen im Jahr 2022 gefördert hat.

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