Ein Jahr nach dem schrecklichen und rassistisch motivierten Anschlag in Hanau hat der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier an die Opfer erinnert und betont: „Der heutige Tag gilt der Erinnerung an die Getöteten, er ist uns aber auch Verpflichtung, überall dort, wo Hass, Hetze und Rassismus drohen, unsere Gesellschaft zu spalten, dem mutig entgegenzutreten und uns für Freiheit und für Mitmenschlichkeit einzusetzen. Was geschehen ist, macht uns auch ein Jahr nach der schrecklichen Tat fassungslos und traurig. Der Täter hat aus rassistischen Motiven unschuldigen Menschen das Leben geraubt, hat Familien und Freunden ihre Liebsten genommen. Der Schmerz über diesen Verlust wird niemals vergehen und die Angehörigen ein Leben lang begleiten. Wir erinnern heute an Ferhat Unvar, Mercedes Kierpacz, Sedat Gürbüz, Gökhan Gültekin, Hamza Kurtović, Kaloyan Velkov, Vili Viorel Păun, Said Nesar Hashemi und Fatih Saraçoğlu. Wir werden sie niemals vergessen. Ihre Namen sollen uns stets Mahnung dafür sein, dass wir entschieden gegen Rassismus, Hass und Hetze kämpfen müssen - und zwar immer, überall und unbeirrt. Dies ist Aufgabe des Staates, aber auch der gesamten Gesellschaft.“
Bouffier sagte weiter, der Mord an den Hanauer Bürgerinnen und Bürgern stelle nicht nur für die Angehörigen, sondern auch für die Stadt Hanau und das ganze Land einen großen Einschnitt dar. „Das schreckliche Verbrechen hat das normale Leben von heute auf morgen völlig unvermittelt aus den Fugen gehoben. Noch immer herrscht großes Entsetzen und Unverständnis darüber, wie diese furchtbare Tat geschehen konnte.“
Gedenkstunde am Freitag
Die Hessische Landesregierung wird am kommenden Freitag, genau ein Jahr nach dem rassistisch motivierten Anschlag von Hanau, bei einer feierlichen Gedenkstunde an die neun Opfer der Tat erinnern. Die Veranstaltung findet unter Beachtung aller Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie im Congress Park Hanau mit rund 50 geladenen Gästen statt. Darunter werden unter anderem auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Rudi Völler als Ehrenbürger der Stadt Hanau sein. Die Familien der Opfer sind jeweils mit Begleitpersonen eingeladen. Der Ministerpräsident betonte, dass es auch in Zeiten der Pandemie von größter Bedeutung sei, ein angemessenes Gedenken der Opfer zu ermöglichen. „Die Anordnung der Trauerbeflaggung im ganzen Land durch den Innenminister zeigt, dass dieser Tag auch für alle Bürger und das ganze Land ein besonderer Tag der Erinnerung und des Gedenkens ist. Wir stehen an der Seite der Angehörigen und zeigen, dass es unsere oberste Priorität ist, sie zu unterstützen und nicht alleine zu lassen“, sagte er. „Es ist mir ein dringender Wunsch, auch weiterhin mit ihnen in Kontakt zu stehen, ein offenes Ohr für ihre Sorgen zu haben und mit ihnen gemeinsam zu überlegen, wie wir das Zusammenleben in unserem Land friedlich, ohne Hass und Hetze und unter den Werten unserer Demokratie gestalten können“, so Bouffier abschließend.