Das Start-up-Ökosystem Frankfurt hat sich im letzten Jahr insgesamt weiter positiv entwickelt. Es zählt inzwischen weltweit zu den Top 30 der jungen, aufstrebenden Start-up-Ökosysteme, den sogenannten „Emerging Ecosystems“. Das zeigt die von Startup Genome und Global Entrepreneurship Network aktuell veröffentlichte Studie „Global Startup Ecosystem Report 2023“ (GSER 2023). Start-up-Ökosysteme beziehen alle - meist regionalen – Beteiligten ein, die für die Entstehung und das Wachstum von jungen, innovativen Unternehmen notwendig sind.
„Das Start-up-Ökosystem im Raum Frankfurt zeigt insgesamt eine erfreuliche Dynamik“, sagte der Hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir. „Ganze 25 Plätze ist das Frankfurter Start-up-Ökosystem in den letzten drei Jahren, also seit 2020, nach oben gerückt. Im Bereich ‚Knowlegde‘, also wenn es um Innovation durch Forschung aber auch um Patente geht, ist der Raum Frankfurt europaweit inzwischen unter den Top 10“, so der Minister.
Global Startup Ecosystem Report 2023
In Zusammenarbeit mit Dealroom und Crunchbase wurden die Daten von über 3,5 Millionen Start-ups in mehr als 290 Start-up-Ökosystemen auf der ganzen Welt ausgewertet. Die Studie gewährt damit tiefergehende Einblicke in die Start-up-Szene und weist globale Trends sowie Herausforderungen aus.
Die Analyse im Zuge des GSER 2023 ergab zudem, dass das Frankfurter Start-up-Ökosystem zwischen Juli 2020 und Ende Dezember 2022 einen Wert von über 10,5 Mrd. US-Dollar geschaffen hat, was knapp 10 Mrd. Euro entspricht. Gegenüber dem Vergleichszeitraum von Juli 2018 bis Ende Dezember 2020 betrug das durchschnittliche jährliche Wachstum rund 10 Prozent. Der Wert errechnet sich aus der Unternehmensbewertung von Start-ups und Exits, das heißt Start-up-Verkäufen an andere Unternehmen oder Investorinnen und Investoren. Die Summe zeigt die wirtschaftliche Bedeutung von Start-ups und Start-up-Ökosystem für den Raum Frankfurt wie für Hessen insgesamt.
Der entscheidende push!
Doch die Studie ergab auch, dass die Wirtschaftskrise 2022 weltweit deutlichen Einfluss auf die Finanzierung von Start-ups hatte. So gingen beispielsweise die Finanzierungen durch Venture Capital im Vergleich zum Vorjahr um insgesamt 35 Prozent zurück. Im Bereich der Frühphasenfinanzierung sank die Zahl um 18 Prozent, wobei die einzelnen Investments durchschnittlich etwas höher lagen. Das Frankfurter Start-up-Ökosystem hat im globalen Vergleich bei der Frühphasenfinanzierung zwar etwas aufgeholt, liegt aber noch immer unter dem Durchschnitt. Dazu Al-Wazir: „Hier setzt das Land Hessen bereits an: Seit Ende 2022 vergeben wir mit dem Start-up-Stipendium push! einen Zuschuss von bis zu 40.000 Euro für maximal ein Jahr, um Start-ups in dieser besonders risikobehafteten Frühphase zu unterstützen.“
Nachholbedarf sieht der GSER 2023 im Frankfurter Start-up-Ökosystem noch beim Marktzugang (Market Reach), das gilt vor allem international. Um auch Start-ups in früheren Phasen bei der Internationalisierung gezielt zu unterstützen, hat die Hessische Landesregierung in diesem Jahr eine zusätzliche Stelle beim StartHub Hessen geschaffen. Der neue Ecosystem Manager mit internationalem Fokus hat zum Mai seine Tätigkeit aufgenommen um gezielt zu unterstützen, weitere Maßnahmen sollen folgen. Start-ups späterer Phasen erhalten bereits seit vielen Jahren durch das Entreprise Europe Network Hessen (EEN) individuelle Unterstützung.