Nach dem erfolgreichen Start der Beratungsstelle Jugend und Medien Hessen zum Schuljahresbeginn forciert die Landesregierung die Aktivitäten zur Stärkung der Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen. Die Beratungsstelle richtet sich gezielt an Schulen und Eltern. „Viele Kinder und Jugendliche verfügen heute über ein Smartphone, spielen exzessiv Computerspiele und sind jeden Tag mehrere Stunden online. Sporttreiben, Musikmachen oder Freizeitaktivitäten mit der Familie verlieren dagegen an Bedeutung. Dabei werden die jungen Menschen im Netz immer öfter mit Hass, Beleidigungen, Falschmeldungen oder Lügen konfrontiert. Hier müssen wir dagegenhalten und weiter mit aller Kraft zum Umgang mit den Gefahren aufklären“, sagte Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz. Er stellte die Arbeit der Beratungsstelle heute in Wiesbaden mit der Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung, Prof. Dr. Kristina Sinemus, vor. Mit der Einrichtung der Beratungsstelle wird ein weiterer wichtiger Meilenstein des Landesprogramms Digitale Schule Hessen umgesetzt, indem die vielfältigen pädagogischen Angebote zur Medienkompetenzförderung gebündelt und gleichzeitig erweitert werden. „Dabei beziehen wir auch die vielen wertvollen schulischen und außerschulischen Angebote unserer Kooperationspartner, wie beispielsweise die Initiative ‚Digitale Helden‘, noch stärker mit ein“, sagte Lorz.
Hilfreiche Tipps für die Erziehungsarbeit
Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus betonte, dass die jungen Menschen heute mehr denn je die Fähigkeit bräuchten, mit medialen Inhalten reflektiert umzugehen, um gerade in Gefahrensituationen adäquat reagieren zu können. „Die digitale Bildung ist daher eines unserer sechs Handlungsfelder in der hessischen Digitalstrategie. Mit der Beratungsstelle ist ein wichtiger Bestandteil umgesetzt worden. Denn es ist unser gemeinsames Ziel, die Handlungskompetenz der jungen Menschen im Umgang mit den digitalen Medien zu stärken. Insbesondere viele Eltern sind durch die Schnelllebigkeit der digitalen Technik oftmals damit überfordert, ihre Kinder kompetent bei der Mediennutzung zu begleiten. Die Beratungsstelle soll auch Eltern durch hilfreiche Tipps zum Umgang mit digitalen Medien in ihrer Erziehungsarbeit unterstützen“, sagte sie. Mit der vor zwei Jahren gestarteten Kampagne „Digitale Kompetenzen stärken“ will die hessische Digitalministerin zudem Bürgerinnen und Bürger jeden Alters für das Thema sensibilisieren. „Seit Start der Kampagne vor zwei Jahren ist die Seite schon mehr als 300.000 Mal aufgerufen worden“, sagte Sinemus. Neben Informationen zu Aus- und Weiterbildungsangeboten gebe es auf www.wie-digital-bin-ich.deÖffnet sich in einem neuen Fenster auch die Möglichkeit, seine digitalen Kompetenzen mittels eines Online-Tools zu testen.
Der Austausch in sozialen Netzwerken, die weit verbreitete Kommunikation per Videokonferenz und das Arbeiten mit Onlineplattformen haben sowohl in der Schule als auch im privaten Bereich den Alltag verändert. Medienkompetenz ist eine Schlüsselkompetenz in einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft geworden. Diese Fähigkeit beinhaltet mehr, als Smartphones, Tablets und Notebooks bedienen zu können. Vielmehr gehe es darum, dass junge Menschen mit digitalen Medien verantwortungsvoll und kreativ umzugehen lernten und sich sicher im Internet bewegen könnten, stellte Lorz fest. Die neue Beratungsstelle unterstützt neben den Lehrkräften auch sozialpädagogische Fachkräfte und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter an Schulen sowie Eltern in ihrer täglichen Bildungs- und Erziehungsarbeit in einem immer wichtigeren Themenfeld.
Im neuen Jahr kommen digitale Elternabende
Die neue Beratungsstelle soll als Wegweiser dienen. Sie strukturiert die unterschiedlichen medienpädagogischen Angebote des Landes, aus den Regionen und der Kooperationspartner. Darüber hinaus bündelt die Beratungsstelle aktuelle Informationsmaterialien, gibt Tipps und berät, etwa zum Umgang mit Internet-Challenges, zu Handy-Nutzungsregeln oder zum Schutz der Privatsphäre. Sie ist Anlaufstelle für Lehrkräfte, pädagogische Fachkräfte, Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie alle interessierten Bürgerinnen und Bürger zu Fragen rund um die Stärkung der Medienkompetenz auch außerhalb der Schule. Lehrkräfte können auf der Internetseite der Einrichtung zum Beispiel Informationen über Fortbildungsangebote und pädagogische Materialien erhalten. Für Eltern stehen Tipps zur Mediennutzung in der Familie bereit. Kinder und Jugendliche erwarten wichtige Hinweise unter anderem zur Thematik gezielter Falschinformationen oder zu aktuellen sogenannten Online-Challenges. Vorgesehen für das neue Jahr sind auch digitale Elternabende.
Die Beratungsstelle ist an das Kultusministerium angegliedert und über Internet: https://jum.hessen.deÖffnet sich in einem neuen Fenster sowie telefonisch über eine Hotline (0611 368 6300) zu erreichen.