Ministerpräsident Boris Rhein beim Jahresempfang der Handwerkskammer

Hessische Staatskanzlei

Ministerpräsident Rhein beim Jahresempfang der Handwerkskammer

Der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein hat beim Jahresempfang der Handwerkskammer in Wiesbaden auf das aktuell drängendste Problem im Handwerk, den Fachkräftemangel, hingewiesen. Neben der Inflation und den explodierenden Energiepreisen sei das die größte Herausforderung für die Betriebe in der nahen Zukunft.

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, müsse die Attraktivität des Handwerks hervorgehoben und gestärkt werden, sagte der Regierungschef. „Fachkräfte gewinnt man nicht durch das Senken von Hürden und Standards, sondern indem wir zeigen, welche Chancen das Handwerk bietet. Das gelingt uns durch Flexibilität in den Arbeitsbedingungen, aber auch durch eine moderne Aus- und Fortbildung. Wir brauchen Ausbildungsstätten, die von der Ausstattung und Qualität mit Fachhochschulen und Universitäten mithalten. Ein Beispiel dafür ist der geplante Bildungscampus Frankfurt, der für die Gleichwertigkeit von dualer Ausbildung und Hochschule steht.“

Handwerk ist Motor des wirtschaftlichen Umbaus

Außerdem müsse noch stärker herausgestellt werden, welchen Beitrag das Handwerk zum Erreichen der Klimaziele leiste. „Ohne das nötige Fachpersonal, das zum Beispiel Häuser saniert und moderne Elektrik wie Photovoltaik-Anlagen oder Wärmepumpen installiert, wird es uns nicht gelingen, unsere Energieziele zu erreichen“, so Rhein. Das Handwerk sei „der Motor unseres wirtschaftlichen Umbaus hin zu einer klimaneutralen Industrienation“. Bräche dieser Pfeiler weg, wäre der Wohlstand im Land gefährdet.

Der Ministerpräsident hob außerdem hervor, wie wichtig der Dialog zwischen Politik und Unternehmen sei. „Gerade viele Selbstständige, die mit ihrem eigenen Vermögen ins Risiko gehen, fühlen sich mit den hohen Energie- und Spritpreisen und den strukturellen Herausforderungen der Branche alleingelassen. Hier müssen wir im Gespräch bleiben, um das Vertrauen der Unternehmen in die Politik nicht zu gefährden.“ Dazu brauche es allerdings auch eine pragmatische Politik der Bundesregierung, welche die Errungenschaften der vergangenen Jahrzehnte nicht aus ideologischen Gründen aufs Spiel setzen dürfe.