Hessen wolle seine Spitzenstellung in diesem Bereich weiterhin sichern und ausbauen, betonte der Regierungschef in Frankfurt bei der Eröffnung der Jahrestagung des House of Pharma & Healthcare, einer gemeinsamen Initiative des Landes Hessen, von Hochschulen und Unternehmen der Gesundheitswirtschaft. „Wir haben in Hessen mit der Initiative Gesundheitsindustrie schon seit fast zehn Jahren ein zentrales Lenkungsgremium auf diesem Feld, in dem Beteiligte aus Industrie, Wirtschaft und Forschung zusammenkommen und wissenschafts- und industriepolitische Grundlinien festlegen. Mit der Entscheidung, das Biontech-Werk in Marburg anzusiedeln, haben wir außerdem eine Grundlage für wichtige Innovationen, für Forschung und Entwicklung geschaffen“, sagte der Ministerpräsident.
Hessen als Produktionsstandort stärken
Nach wie vor liege der Fokus der Landesregierung darauf, die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Medikamenten sicherzustellen. Dazu sei es nötig, Hessen als Produktionsstandort zu stärken. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, dass Liefer- und Versorgungsengpässe frühzeitig erkannt und verhindert werden müssen. Gerade die mRNA-Forschung wird in Zukunft eine große Rolle in der Entwicklung von Arzneimitteln gegen Infektionskrankheiten, Krebs und Autoimmunerkrankungen spielen. Wir wollen, dass dieser Fortschritt hier bei uns geschieht. Hessen bietet als einer der wichtigsten Standorte der Gesundheitsindustrie in Deutschland beste Voraussetzungen dafür.“
Der Ministerpräsident sprach sich außerdem für eine digital unterstützte Versorgung im gesamten Gesundheitssystem aus. „Die digitalen Gesundheitsanwendungen dürfen nicht nur als Erhebungsinstrumente verstanden werden, sondern müssen Schritt für Schritt über das elektronische Rezept, die elektronische Patientenakte, die Telemedizin und vieles mehr hinaus ausgebaut werden“, sagte Rhein. Das werde letztlich zu einer individuelleren Behandlung der Patienten und somit zu einem selbstbestimmten Umgang mit der eigenen Gesundheit führen.