Ministerpräsident Rhein beim Jahresempfang der IHK in Frankfurt

Hessische Staatskanzlei

Ministerpräsident Rhein bei der Industrie- und Handelskammer Frankfurt

Boris Rhein: „Fachkräftemangel ist ein ernstes Risiko für den Umbau von Wirtschaft und Energiesektor.“

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Hessens Ministerpräsident Boris Rhein sieht im zunehmenden Fachkräftemangel ein ernsthaftes Risiko für den notwendigen Umbau der Wirtschaft und des Energienetzes. Beim Jahresempfang der Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt am Main sicherte er zu, dass die Landesregierung alles Mögliche dafür tun werde, um die duale Ausbildung wieder attraktiver zu machen. „Der Fachkräftemangel ist auch ein Treiber der Inflation – denn wenn das Angebot sinkt, steigen die Preise. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir auch über eine klügere Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland reden“, sagte der Regierungschef und fügte hinzu: „Das alleine wird jedoch nicht reichen. Wir werden langfristig auch an eigenen Stellschrauben drehen müssen.“

Berufsschulen zu modernen Lernzentren weiterentwickeln

Konkret will der Ministerpräsident bei den Schulen und Berufsschulen ansetzen. „Gerade die Berufsschulen in unserem Land müssen moderne Lernzentren sein. Die duale Ausbildung stärken wir nicht, indem wir die Anforderungen senken, wir müssen sie wieder attraktiver machen“, äußerte der Ministerpräsident. In diesem Kontext verwies er auch auf das neue Pilot-Schulfach „Digitale Welt“, das die Landesregierung ab September erproben wird. „Wir stärken auch die so genannten MINT-Fächer, indem wir sie sichtbarer machen. So bereiten wir unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf das Berufsleben vor.“

In seiner Rede hob Rhein auch die Bedeutung des Rhein-Main-Gebiets als eine der wirtschaftsstärksten Regionen Deutschlands hervor. „Mehr als ein Viertel des Bruttoinlandsproduktes Hessens wird im Bezirk der IHK Frankfurt erwirtschaftet“, sagte der Ministerpräsident. Die Folgen der Corona-Pandemie und die Auswirkungen des Ukraine-Krieges beschäftigten die heimischen Unternehmen besonders intensiv. „Hohe Energiekosten und Lieferkettenprobleme sind weitere Treiber der Inflation. Sie treffen insbesondere die kleinen und mittleren Unternehmen“, sagte Rhein. Um unabhängiger von unsicheren fossilen Importen zu sein, forciere Hessen den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Der Hessische Landtag wird noch in diesem Jahr ein überarbeitetes Energiegesetz verabschieden.

Boris Rhein Ministerpräsident

Hessen soll sozialverträglich zum klimaneutralen Industrieland werden

„Wir wollen ein klimaneutrales Industrieland werden. Klimaschutz ist dabei kein Selbstzweck“, sagte der Ministerpräsident. „Wir müssen dabei pragmatisch und unternehmerfreundlich vorgehen, denn Klimaschutz kann nur funktionieren, wenn er Ökonomie und Ökologie sozialverträglich vereint.“

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