Ministerpräsident Boris Rhein hat betroffen auf den Tod der früheren hessischen Ministerin Prof. Dr. Vera Rüdiger reagiert. Rüdiger war am 12. November 2025 im Alter von 89 Jahren gestorben. Sie war das erste weibliche Mitglied einer hessischen Landesregierung. „Hessen verliert mit Dr. Vera Rüdiger eine herausragende Persönlichkeit, die über Jahrzehnte tiefe Spuren in Politik, Wissenschaft und Kultur unseres Landes hinterlassen hat. Mein Beileid gilt den Hinterbliebenen“, sagte Regierungschef Rhein am Dienstag in Wiesbaden und ergänzte: „Als Staatssekretärin im Hessischen Kultusministerium prägte Dr. Vera Rüdiger die hessische Bildungspolitik. Sie war durch die Berufung Holger Börners 1978 die erste Frau in einer hessischen Landesregierung. Durch die Annahme des Amtes war sie eine Pionierin und Vorbild für andere Frauen darin, beruflich erfolgreich sein zu können. Den Mut und das Selbstvertrauen von Frauen zu stärken – das war ihr Anliegen. Ihre Berufung war ein wegweisender Schritt für die Gleichstellung von Mann und Frau in der Politik. Vera Rüdiger stand mit großem Engagement für eine weltoffene, demokratische Gesellschaft, für Wissenschaftsfreiheit und kulturellen Austausch. Ihr Wirken bleibt unvergessen.“
Von 1974 bis 1978 war die Lehrerin, Politologin, Soziologin und Germanistin als Staatssekretärin im Hessischen Kultusministerium tätig. Als erste Frau wurde sie 1978 von Holger Börner an die Spitze des Ministeriums für Bundesangelegenheiten berufen, das sie bis 1984 leitete. Anschließend wirkte Rüdiger bis 1987 als Ministerin für Wissenschaft und Kunst. Ab 1985 bekleidete sie zugleich das Amt der Bevollmächtigten der Hessischen Landesregierung für Frauenangelegenheiten, um sich für Chancengleichheit und die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen in Hessen einzusetzen.