Das Land Hessen hat den im Jahr 2017 geschlossenen Staatsvertrag mit dem Hessischen Landesverband Deutscher Sinti und Roma neu unterzeichnet und damit um weitere zehn Jahre verlängert. Ziel des Vertrags ist es, die Kultur, Tradition und Sprache der Minderheit zu schützen und zu fördern. Zusätzlich wird die finanzielle Förderung ab dem Jahr 2025 um 200.000 Euro erhöht. Insgesamt gehen dem Landesverband dann 500.000 Euro jährlich zu.
„Rund eine halbe Million Angehörige der Sinti und Roma wurden während der Herrschaft der Nationalsozialisten im Dritten Reich verfolgt, unterdrückt und grausam ermordet. Hessen ist sich der historischen und politischen Verantwortung, welche sich aus diesen schrecklichen Taten ergibt, voll bewusst. Wir nehmen dies zum Anlass, den Staatsvertrag um weitere zehn Jahre zu verlängern. Er hat große Bedeutung für die Anerkennung der nationalen Minderheit deutscher Sinti und Roma. Wir unterstützen damit deren ethnische, kulturelle, sprachliche und religiöse Identität und setzen ein deutliches Zeichen für die Akzeptanz und den Schutz von Angehörigen nationaler Minderheiten in Hessen“, sagte der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier am Montag in Wiesbaden.
„Bekenntnis gegen Ausgrenzung, Rassismus und Antiziganismus“
Adam Strauß, Vorsitzender des Verbands Deutscher Sinti und Roma - Landesverband Hessen: „Ich bin froh, dass wir mit Volker Bouffier einen Ministerpräsidenten haben, dem die Unterstützung von Angehörigen unserer Minderheit ein ernsthaftes Anliegen ist. Die Gleichberechtigung von Sinti und Roma ist noch lange nicht erreicht, aber mit dem neuen Staatsvertrag machen wir einen weiteren wichtigen Schritt in die richtige Richtung und legen ein Fundament auch für eine gute künftige Zusammenarbeit mit dem Land Hessen.“
„Mit der neuen Unterzeichnung des Vertrags und der Erhöhung unserer finanziellen Unterstützung wollen wir auch weiterhin Maßnahmen fördern, welche das Leben der Sinti und Roma in Hessen in möglichst allen gesellschaftlichen Bereichen unterstützen und die dazu beitragen, die Minderheit zu einem gleichberechtigten Teil unserer Gesellschaft zu machen. Mit dem Staatsvertrag leisten wir ein starkes Bekenntnis gegen Ausgrenzung, Rassismus und Antiziganismus“, sagte Ministerpräsident Volker Bouffier abschließend.