Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus informierte heute, dass der Glasfaserausbau in Hessen nach den aktuellen Zahlen der Marktanalyse des Branchenverbands Breitbandkommunikation e.V. (BREKO) einen massiven Aufschwung belege. „Die aktuelle Auswertung zeigt, dass unsere Gigabitstrategie und kooperative Zusammenarbeit mit allen Beteiligten beim Glasfaserausbau absolut zielführend ist und wir im bundesweiten Vergleich inzwischen zur Spitzengruppe zählen“, so die Digitalministerin. Laut Studie (Stand Juni 2023) ist ein Glasfaseranschluss für 46 Prozent aller Haushalte in Hessen verfügbar. Damit liegt Hessen im bundesweiten Vergleich gemeinsam mit Mecklenburg-Vorpommern auf dem vierten Platz aller Bundesländer. Der bundesweite Schnitt liegt bei 35,6 Prozent. Besonders hervorzuheben ist der dynamische Ausbauanstieg in Hessen mit 26 Prozentpunkten im Vergleich zur letzten Studie, lediglich Brandenburg schneidet mit 31 Prozentpunkten noch besser ab und liegt als einziges Bundesland vor Hessen.
Glasfaserausbau hat eine hohe Priorität
„Unsere Strategie, eine hohe Gigabitversorgung bis zur flächendeckenden Glasfaserversorgung bis 2030 bereitzustellen, um zwischenzeitliche Bedarfe zu decken, ist voll aufgegangen und trifft die Bedarfe unserer Bürgerinnen und Bürger.“ Es belege zudem, dass es eine richtige Entscheidung der Landesregierung gewesen sei, ein Digitalministerium zu gründen, mit dem übergreifend die Digitalisierung in Hessen gebündelt und gesteuert wird, ergänzte Sinemus.
Dr. Stephan Albers, Geschäftsführer des BREKO: „Die in der BREKO-Marktanalyse 2023 sichtbaren großen Unterschiede zwischen den Bundesländern zeigen, wie wichtig der richtige politische Rahmen für einen zügigen Glasfaserausbau ist. Hessen hat viel richtig gemacht und baut deshalb aktuell deutlich schneller aus als die meisten anderen Länder: Das erste Digitalministerium Deutschlands gibt dem Thema die notwendige hohe Priorität, räumt dem schnelleren eigenwirtschaftlichen Ausbau klaren Vorrang gegenüber staatlicher Förderung ein und unterstützt durch einen konstruktiven und offenen Dialog das große Engagement, mit dem vor allem alternative Netzbetreiber die nachhaltige digitale Infrastruktur flächendeckend ausrollen.“
Studienautor Prof. Dr. Jens Böcker, Professor an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg: „Hessen hat im Ländervergleich deutlich aufgeholt und wir sehen, dass der Netzausbau dort eine andere politische Aufmerksamkeit bekommt.“
Hohe Bandbreiten werden zunehmend wichtiger, aber über 50 Prozent der Haushalte buchen Anschlüsse bis 100 Mbit/s
Nach der Marktanalyse nehmen die Anschlüsse nach Bandbreiten von mindestens 100 Mbit/s in 2022 auf 45 Prozent zu, allerdings weisen nach wie vor mehr als die Hälfte aller Anschlüsse eine Versorgung von maximal 100 Mbit/s aus. „Viele Bürgerinnen und Bürger zögern noch mit einem Abschluss eines Glasfaservertrags, da ihnen die Bandbreiten derzeit genügen und sie keine Notwendigkeit sehen, einen Aufpreis für einen Glasfaseranschluss zum aktuellen Zeitpunkt zu zahlen“, so die Ministerin.
Ergebnisse des eigenen Glasfaserpakts im Herbst zu erwarten
„Der Glasfaseranschluss ist aber die einzige Technologie, die den steigenden Bandbreitenbedarf auch mittel- bis langfristig abdecken wird“, ergänzte Sinemus. Perspektivisch könne dies nur Glasfaser leisten, die zudem auch zur Nachhaltigkeit beitrage, da sie bei der Datenübertragung dreimal weniger Energie im Vergleich zu Kupfer benötigt. „Der Glasfaserausbau kommt insbesondere mit dem von uns priorisierten eigenwirtschaftlichen Ausbau gut voran. Dazu trägt auch das gemeinsam mit Rheinland-Pfalz entwickelte Breitband-Portal bei, das die Genehmigungsprozesse voll digitalisiert für die Verlegung von Telekommunikations-Infrastrukturen umsetzt. Das Breitband-Portal zählt zu den 35 wichtigsten OZG-Projekten in Deutschland, vier weitere Bundesländer haben es bereits in der Pilotierung und sechs weitere eine Absichtserklärung (LOI) zur Nachnutzung gezeichnet. Alle am Glasfaserpakt für Hessen beteiligten Partner sind weiterhin aktiv dabei, Hessen mit leistungsfähigen digitalen Infrastrukturen auszubauen und damit Hessen als zukunftsfähigen Digitalstandort weiterzuentwickeln. Wir erwarten, dass wir den über den Glasfaserpakt erreichten Stand im Herbst vorliegen haben“, schloss Sinemus.