Kultusminister Lorz und links neben ihm der Leiter der Gedenkstätte Yad Vashem, Dani Dayan. Zudem u. a. die 20 hessischen Lehrkräfte der Fortbildungsreise.

Hessisches Ministerium für Kultus, Bildung und Chancen

Kultusminister Lorz erneuert Kooperationsvereinbarung mit Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem

In Jerusalem hat Kultusminister Prof. Dr. R. Alexander Lorz heute die Kooperationsvereinbarung zwischen dem Land Hessen und der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem erneuert. Beteiligt am Abkommen sind die Hessische Landeszentrale für politische Bildung, die Gedenkstätten Breitenau, Hadamar und Trutzhain, das Dokumentations- und Informationszentrum Stadtallendorf, das Fritz Bauer Institut sowie das Jüdische Museum Frankfurt. „Das gemeinsame Ziel ist, unseren Schülerinnen und Schülern in einem angemessenen pädagogischen Rahmen Wissen zu vermitteln: über das reiche jüdische Leben in Hessen vor dem Krieg und über dessen Vernichtung in der Shoah. Nur wer über historisches Wissen verfügt, kann darauf aufbauend eine eigene Haltung entwickeln und Verantwortung übernehmen“, sagte Lorz. Yad Vashem besteht aus verschiedenen Museen, Forschungs- und Schulungszentren, Denkmälern und Gedenkorten.

Kranzniederlegung zum Gedenken an die Opfer der Nazi-Diktatur

Zuvor hatte der Kultusminister als Mitglied der Hessischen Landesregierung in der Halle der Erinnerung einen Kranz zum Gedenken an die Opfer der nationalsozialistischen Diktatur niedergelegt. Zugleich absolvierte eine Gruppe von 20 Lehrkräften aus ganz Hessen in dieser und in der vergangenen Woche ein umfangreiches Fortbildungsprogramm der Gedenkstätte. Dafür erhielten die Lehrerinnen und Lehrer zum Abschluss Zertifikate. Mit der Erneuerung der Kooperationsvereinbarung sind weiterhin regelmäßige Fortbildungen für hessische Lehrkräfte in Israel beabsichtigt. Zudem sollen mit der Gedenkstätte Yad Vashem digitale Formate für die Erinnerungspädagogik gemeinsam in den Fokus genommen werden. „Deutschland hat eine historisch begründete Verantwortung für das jüdische Leben. Gerade, weil immer weniger Zeitzeugen über den Holocaust berichten können, ist es Aufgabe staatlicher Institutionen, die Erinnerungskultur hochzuhalten“, sagte Lorz. Den Lehrkräften werde mit der Fortbildung vor Ort wichtige Unterstützung gegeben, damit diese angemessen und wirkungsvoll auf antisemitische Vorfälle in der Schule reagieren können. „Antisemitismus darf an unseren Schulen keinen Raum haben.“ Im Rahmen des Seminarprogramms lernen die Lehrkräfte auch methodisch-didaktische Ansätze kennen, um Schülerinnen und Schüler auf Besuche in NS-Gedenkstätten vorzubereiten. Bei der Bewältigung der Erinnerungskultur kommt den Schulen eine entscheidende Rolle zu.

Zum Besuch des Kultusministers gehörte außerdem eine Zusammenkunft mit Vertreterinnen und Vertretern des israelischen Bildungsministeriums. Hier wurde sich unter anderem zur Digitalisierung in den Schulen ausgetauscht. „Wir sind dankbar, dass wir von den Erfahrungen eines Staates, der im Bereich Digitalisierung, gerade auch im schulischen Bereich traditionell eine führende Rolle einnimmt, profitieren können und werden die vielen Anregungen, die wir diesbezüglich erhalten haben, in unsere weiteren Überlegungen einbeziehen“, sagte Lorz.