Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlichen Raum

Große ökonomische Chancen von Klimaschutz und Nachhaltigkeit

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir hat für die großen ökonomischen Chancen von Klimaschutz und Nachhaltigkeit geworben: „Die Transformation der Wirtschaft in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist eine Herausforderung, aber sie macht uns wettbewerbsfähiger und krisenfester“, sagte der Minister am Mittwoch in Baunatal zum Auftakt seiner Sommertour. „Viele Unternehmen, Kommunen, Bürgerinnen und Bürger gehen diese Aufgabe mit großem Elan an. Sie können auf die Unterstützung der Landesregierung zählen. Wir wollen, dass jede und jeder bei dieser Veränderung mitgenommen wird und von diesem Aufbruch profitieren kann.“

Auf seiner Sommertour besucht Al-Wazir innovative Unternehmen, die klimafreundlich wirtschaften, effizient mit Rohstoffen umgehen und sich für ihre Regionen engagieren. „Ich möchte wissen, wie sie vorankommen, auf welche Hindernisse sie treffen, wie wir sie am besten unterstützen können“, sagte der Minister.

Die Transformation der Wirtschaft in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit ist eine Herausforderung, aber sie macht uns wettbewerbsfähiger und krisenfester.

Tarek Al-Wazir Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

Ziele am Mittwoch waren das Volkswagen Werk Kassel und der Elektromotorenhersteller Plettenberg in Baunatal. Al-Wazir würdigte das Volkswagen Werk mit seinen 15.500 Beschäftigten als einen der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Region. „Die Neuausrichtung auf Elektromobilität ist die zentrale Herausforderung der Autoindustrie. Volkswagen Kassel hat früh damit angefangen und ist seit 2016 Kompetenzzentrum für elektrische Antriebe des Volkswagen Konzerns. Das Werk leistet einen maßgeblichen Beitrag zur Sicherung der Zukunft der deutschen Autoindustrie und des Standorts Nordhessen. Darüber hinaus übernimmt Volkswagen Kassel als Mitglied der „Charta der Vielfalt“ und als Partner der regionalen Initiative „Offen für Vielfalt“ Verantwortung für ein demokratisches und respektvolles Miteinander in der Gesellschaft.“

Plettenberg ist ein führender Entwickler und Hersteller von Elektromotoren für hochspezialisierte Anwendungen wie etwa Roboter und Drohnen. 80 Prozent des Umsatzes werden jenseits der deutschen Grenzen erwirtschaftet. „Viele Produkte gelten als konkurrenzlos und weltweit führend. Plettenberg ist einer der so genannten ‚Hidden Champions‘, der verborgenen Weltmarktführer, die für die Innovationskraft der hessischen Wirtschaft stehen. Zudem hat Plettenberg in den vergangenen Jahren ein Problem gelöst, vor dem derzeit viele kleine und mittlere Firmen stehen: Die Nachfolge an der Unternehmensspitze, wenn langjährige Chefinnen und Chefs sich zurückziehen. Auch das ist eine Erfolgsgeschichte“, sagte Al-Wazir.

Themen der Gespräche waren unter anderem Standortpolitik, Innovationsförderung und die Gewinnung von Fachkräften. „Es ist dringend erforderlich, mehr in die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften zu investieren, um sicherzustellen, dass die Arbeitskräfte den Anforderungen der sich wandelnden Industrie gerecht werden können“, sagte Jörg Fenstermann, Werkleiter des Volkswagen Werk Kassel. „Der Wandel in der Fertigung der Automobilindustrie vom Verbrennungsmotor zum Elektromotor und die Digitalisierung erfordern top ausgebildete und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“

„Wir arbeiten mit vielen innovativen Start-ups im Bereich Elektromobilität und Luftfahrt zusammen und erleben, dass viele Neugründungen in den USA oder dem europäischen Ausland stattfinden“, sagt Bastian Greiner, Geschäftsführer und Inhaber von Plettenberg. „Es ist daher wichtig Netzwerke, Förderungen und Zugang zu Finanzierungen für Gründer zu stärken. Daneben ist die Förderung von Unternehmensnachfolgen im deutschen Mittelstand ein zentrales Thema, um die Innovationskraft am Standort zu sichern.“

Minister Al-Wazir verwies auf die umfangreichen Unterstützungsangebote des Landes wie

  1. finanzielle Hilfen für Investitionen in Ressourceneffizienz und Recycling
  2. die Förderung von Forschung und Entwicklung
  3. die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft, um Innovationen anzuregen
  4. die Unterstützung für junge, wachstumsorientierte Unternehmen (Start-ups)
  5. die Einrichtung der Servicestelle „WirtschaftsWandel Hessen“
  6. die kontinuierliche Arbeit des Bündnis‘ Ausbildung Hessen zur Stärkung der dualen Berufsausbildung. Dem Bündnis gehören das Land, Wirtschaftsverbände, die Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit sowie Kommunalverbände an.

„Wenn wir alle zusammenarbeiten, werden wir die Transformation schaffen“, sagte Al-Wazir. „Dazu hat die Landesregierung den Hessischen Wirtschaftsgipfel einberufen. Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften und Politik stecken dort gemeinsam den Pfad der Transformation ab. Der Handlungsdruck ist groß, aber die Bereitschaft zur Veränderung ebenfalls. Und wo Menschen noch zögern, nehmen wir ihre Sorgen ernst. Wir wollen sie bei den Veränderungen mitnehmen und davon überzeugen, dass Veränderung Sicherheit schafft.“

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