Junge Menschen, die sich in einem Freiwilligen Sozialen Jahr für die Gesellschaft engagieren wollen, können ihre digitalen Kompetenzen an Bewohnerinnen und Bewohner in Seniorenheimen oder Pflege- und Behinderteneinrichtungen weitergeben und damit gleichzeitig ihre eigenen Kenntnisse in diesem Bereich erweitern. Die gemeinnützige Volunta gGmbH setzte das Programm „Freiwilliges Soziales Jahr – Hessen digital (DFSJ)“ im Bildungsjahr 2021/2022 in ganz Hessen um. Es ist hinsichtlich der Ausrichtung als Freiwilliges Soziales Jahr mit digitalem Schwerpunkt in Seniorenheimen, Pflege- und Behinderteneinrichtungen bundesweit einmalig.
Freiwilliges Soziales Jahr für mehr digitale Teilhabe wird neu aufgelegt
Das DFSJ wird nun in angepasster Form im FSJ-Jahr 2023/2024 unter dem Namen „Freiwilliges Soziales Jahr – Hessen digital plus (DFSJ+)“ erneut aufgelegt.
„Digitale Teilhabe ist für alle Menschen in unserem Land wichtig. Es ist beeindruckend, wie sich junge Menschen ehrenamtlich engagieren und ihr digitales Wissen an Seniorinnen und Senioren weitergeben. Mit diesem generationenübergreifenden Lernen leisten sie einen aktiven Beitrag zur digitalen Teilhabe und für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Weiterführung von DFSJ als DFSJ+ ist ein wichtiger und richtiger Schritt, diesen Einsatz auch in Zukunft zu unterstützen“, so Digitalministerin Sinemus.
Im Bildungsjahr 2021/2022 hat die Hessische Landesregierung das Projekt bereits gefördert, in dessen Rahmen junge Menschen ihre Kompetenz rund um Smartphone und Co. an Bewohnerinnen und Bewohner in Seniorenheimen oder Pflege- und Behinderteneinrichtungen weitergeben konnten.
Ehrenamtliches Engagement in sozialen Einrichtungen
„Ich freue mich, dass junge Menschen im Rahmen des Projektes „Freiwilliges Soziales Jahr – Hessen digital“ ihre Kompetenz rund um Smartphone und Tablet weitergeben. Ich hoffe, dass wir weiterhin möglichst viele junge Leute ansprechen und dafür begeistern können, sich ehrenamtlich in einer sozialen Einrichtung zu engagieren. Die älteren Menschen lernen so, mittels der Technik bspw. mit ihrer Familie zu kommunizieren oder Fotos auszutauschen. So können Distanzen überbrückt und Nähe gelebt werden, auch wenn kein Besuch möglich ist“, betonte Hessens Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer.
Um die Volunta gGmbH bei der Umsetzung des DFSJ unterstützen zu können, hat die Digitalministerin einen Förderbescheid über 51.000 Euro an den stellvertretenden Geschäftsführer und Geschäftsbereichsleiter Organisation, Herr Hans Menger, übergeben.
„Das Projekt ist ein tolles Beispiel, wie wir Jugendliche besser motivieren können, die Lebenswelt von Senioren und Seniorinnen kennenzulernen. Indem sie ihre digitalen Kenntnisse einbringen, bereichern sie den Alltag in den Einrichtungen. Wichtig ist, den finanziellen Rahmen für dieses Engagement sicherzustellen. Denn bei Inflation und steigenden Lebenshaltungskosten können sich viele das FSJ einfach nicht mehr leisten. Deshalb ist es gut, dass wir gemeinsam mit der Politik an der Weiterentwicklung der Freiwilligendienste arbeiten. Dazu gehört auch, dass wir die Förderung der Freiwilligen im Blick haben, z.B. durch kostenfreien ÖPNV oder ein BaFöG für Freiwillige“, so Hans Menger.
Bis zu 30 FSJ-Plätze mit digitalem Schwerpunkt
Mit der Fortführung des DFSJ+ wird der sich zunehmend digitalisierten Gesellschaft Rechnung getragen und das Ziel verfolgt, alle Menschen jeden Alters mitzunehmen. In Hessen fördert die Landesregierung bis zu 30 FSJ-Plätze mit digitalem Schwerpunkt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können in stationären Pflege-, Alten- und Behinderteneinrichtungen und ab sofort auch in ambulanten Einrichtungen ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen in ihrer vertrauten Umgebung mit ihren digitalen Kompetenzen unterstützen und sie an den Umgang mit der neuen Technik heranführen. Gleichzeitig stärken sie ihre eigene Medienkompetenz und können eigene Defizite ausgleichen. Dies macht sie fit für die stetig steigenden Anforderungen des Arbeitsmarktes in diesem Bereich und erhöht die Chancen auf einen erfolgreichen Berufseinstieg.
„Das „FSJ – Hessen digital +“ bietet einen sicheren Rahmen sich intensiv mit Hardware und Software zu beschäftigen und sich vor allem auch dem alltäglichen Einsatz dieser Medien zu nähern. Gleichzeitig stellt die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Behinderungen für viele eine neue Erfahrung dar. Das DFSJ+ bietet somit neben der Erweiterung der digitalen Kompetenzen auch die Komponente der persönlichen Weiterentwicklung – sowohl für Freiwillige als auch für die Bewohnenden der Einrichtungen“, so die Ministerin.