Bundes- und Europaangelegenheiten

Europaministerin Puttrich verabschiedet Hilfstransport in Richtung Ukraine

Lucia Puttrich: „Mit unseren Hilfstransporten wollen wir Menschenleben retten.“

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Gruppenfoto vor zwei Feuerwehrfahrzeugen
Lucia Puttrich mit dem Vertreter der ukrainischen Feuerwehr gemeinsam mit dem Direktor der Landesfeuerwehrschule, Erwin Baumann (links)

Europaministerin Lucia Puttrich hat heute in Kassel einen Hilfstransport in Richtung Ukraine verabschiedet. Zu den vom Land Hessen finanzierten Hilfsgütern gehören zwei gebrauchte Feuerwehrfahrzeuge im Wert von 204.341,71 Euro. Ergänzt wurde die Hilfslieferung durch ein in der Landesfeuerwehrschule durchgeführtes Training von ukrainischen Feuerwehrleuten an diesen Fahrzeugen und weiteren Spezialgeräten. Die Feuerwehrfahrzeuge sollen in der Region Charkiw eingesetzt werden.

„Der brutale Überfall Russlands auf die Ukraine ist jetzt schon über 8 Monate her. Hessen hatte sehr schnell gehandelt und ganz konkrete Unterstützung zugesagt. Seit März dieses Jahres wurden bereits Hilfstransporte organisiert, darunter Feuerwehrausstattung, medizinische Ausrüstung, Lebensmittelpakete und Babynahrung sowie Schlafsäcke, Verbandmaterial und vieles mehr. Bisher hat Hessen über 3,7 Millionen Euro für Hilfstransporte in Richtung Ukraine ausgegeben. Das ist eine enorm große finanzielle Anstrengung, die zum Ausdruck bringt, wie wichtig uns die Unterstützung der Ukraine und vor allem der Menschen vor Ort ist“, erläuterte Lucia Puttrich, die Ende September selbst in Kiew war.

„Der Region Charkiw fühlen wir uns ein Stück verbunden. Denn unsere polnische Partnerregion, die Wielkopolska, ist mit der Region Charkiw verschwistert und wir tauschen uns regelmäßig über mögliche Hilfsmaßnahmen für die Region aus, die noch bis Anfang September unmittelbar zur Frontlinie gehörte“, sagte Lucia Puttrich.

„Unterstützung wird auch im nächsten Jahr fortgesetzt“

„Mit unseren Hilfstransporten in die Ukraine wollen wir Menschenleben retten. Denn es sind nicht nur die Millionen Menschen, die wir in der EU aufgenommen haben, sondern mindestens ebenso viele Menschen wurden innerhalb des Landes aus ihrer Heimat vertrieben. Offizielle Schätzungen gehen von circa 7 Millionen Binnenflüchtlingen aus, die insbesondere in die großen Städte geflüchtet sind. Dabei handelt sich es ganz überwiegend um ältere Menschen, Frauen und Kinder, die jetzt Schutz vor den Raketenangriffen, Wärme, Nahrung und medizinische Versorgung suchen. Nur vor diesem Hintergrund kann man die abscheuliche Unmenschlichkeit der russischen Angriffe auf die kritischen Infrastrukturen der Ukraine verstehen. Dem Regime von Wladimir Putin ging es darum, menschliches Leid zu schaffen und das Schicksal von Millionen Menschen als Faustpfand für mögliche Verhandlungen einzusetzen“, sagte die Europaministerin weiter und ergänzte: „In der Landesregierung sind wir uns sehr einig: Die Unterstützung der Ukraine wird auch im nächsten Jahr fortgesetzt.“

„Nachdem wir im Juli bereits vier Löschfahrzeuge an die ukrainischen Feuerwehrkameraden übergeben konnte, freue ich mich sehr, dass es mit der Beschaffung der dringend benötigten Drehleiter und dem zusätzlichen Löschfahrzeug geklappt hat. Wir haben hier an der Hessischen Landesfeuerwehrschule viel darangesetzt, dass sich unsere Gäste und auch ihre angereisten Familien bei uns in Kassel wohlfühlen. Eine gute Mischung aus freier Zeit für die Angehörigen und feuerwehrtechnischer Ausbildung“, sagte Erwin Baumann, der Direktor der Hessischen Landesfeuerwehrschule.

Die Europaministerin nutzte die Gelegenheit auch, sich bei den vielen Ehrenamtlichen in Hessen zu bedanken, die sich derzeit für die Unterstützung der Ukraine einsetzen. „Vieles könnten wir ohne den persönlichen Einsatz von Freiwilligen oder Vereinen gar nicht bewältigen. Auch dieser Transport wird von der Deutsch-Ukrainischen Gesellschaft für Wirtschaft und Wissenschaft e.V. unterstützt. Ich möchte die Gelegenheit heute nutzen, auch dafür zu danken. Die Unterstützung der Ukraine in der Stunde der Not ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. In Hessen funktioniert das einfach sehr gut und es zeigt wieder einmal, dass wir ein Land des Ehrenamts sind.“

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