Fachkräftesicherung aus betrieblicher Perspektive umfasst das Finden wie auch das Halten von Fachkräften. Für mehr Transparenz und als Informationsinstrument zur Einschätzung der Lage betrieblicher Fachkräftesicherung haben das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) und das Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur an der Goethe-Universität Frankfurt am Main (IWAK) Indizes zur Beobachtung der nachhaltigen Fachkräftesicherung in Hessen entwickelt, die die Dimensionen „Fachkräfte finden“ und „Fachkräfte halten“ abbilden.
„Unsere Indizes zeigen, dass das Finden neuer Fachkräfte immer schwieriger wird. Betriebe passen sich daher an und verbessern sich beim Halten ihrer Fachkräfte. Im Vergleich zu den Vorjahren erreichen wir hier 2022 einen neuen Höchstwert. Das ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagt Sozial- und Integrationsminister Kai Klose. Dr. Christa Larsen, Leiterin des Instituts für Wirtschaft, Arbeit und Kultur (IWAK) der Goethe-Universität stellt fest: „Diese Entwicklung zeigt, wie flexibel sich die hessischen Betriebe auf neue Bedingungen einstellen können und wie innovativ sie ihre Fachkräftesicherungsstrategien weiterentwickeln. Dies stellt eine wichtige Voraussetzung dafür dar, dass sich die Betriebe in Hessen zukunftsfähig aufstellen.“
Zur Unterstützung der Betriebe und Kommunen gibt es zahlreiche Angebote des Ministeriums und seiner Stabsstelle Fachkräftesicherung. „Wir stellen handlungs- und praxisrelevante Informationen zur Entwicklung betrieblicher und regionaler Fachkräftesicherungsstrategien bereit, die beispielsweise auch in unseren regionalen Zukunftswerkstätten im Rahmen unserer Fachkräfteinitiative ‚Zukunftsgerecht und regional‘ Berücksichtigung finden“, so Klose.
Informationen zu den Indizes
Das Jahr 2016 entspricht einem Indexwert von 100. Veränderungen in den Folgejahren werden als prozentrale Veränderungen von 100 dargestellt. Die Quelle der Daten ist die amtliche Statistik.
Der Hessische Index „Fachkräfte finden“ zeigt, dass die Entspannung, die während der Pandemie entstanden war, sich im Jahr 2022 wieder deutlich abgeschwächt hat. Für Betriebe war es sogar noch schwerer als im Vorpandemiejahr 2019, Fachkräfte zu finden.
Viele Betriebe stellen sich deshalb strategisch um, indem sie ihre Fachkräfte stärker an sich binden. Seit 2016 hat sich das Halten von Fachkräften kontinuierlich gesteigert.
Ausführliche Informationen zur Indexbildung sowie zu den Datenbeständen können bei Bedarf direkt beim IWAK Institut für Wirtschaft, Arbeit und Kultur der Goethe-Universität unter der E-Mail-Adresse c.larsen@em.uni-frankfurt.de erfragt werden.
Statusbericht Fachkräftesicherung in Hessen
Einen Überblick zum Umsetzungsstand der Maßnahmen zur Sicherung der Fachkräftebasis in Hessen, die von der Landesregierung und dem Neuen Bündnis Fachkräftesicherung angestoßen wurden, gibt der kürzlich veröffentlichte Statusbericht „Fachkräftesicherung in Hessen“. Darin werden auch die vielfältigen Facetten der Fachkräftesicherung in Hessen aus unterschiedlichen Perspektiven (Demografie, Digitalisierung, Europa, Wirtschaft, Innen, Finanzen, Justiz, Kultus, Wissenschaft und Kunst, Umwelt sowie Soziales und Integration) abgebildet. „Neben dem breiten Strategieansatz der Maßnahmen und dem umfassenden Maßnahmenkatalog ist der Statusbericht darüber hinaus ein Beleg für die erfolgreiche gemeinsame und kontinuierliche Arbeit an der Personalsicherung für Hessens Wirtschaft und Verwaltung“, erklärt Minister Klose.
Der Report ist unter https://soziales.hessen.de/fachkraeftesicherungÖffnet sich in einem neuen Fenster verfügbar.