Als eines von fünf hessischen Pilotunternehmen impft auch die Marburger Pharmaserv GmbH die rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pharmaunternehmen am Standort Behringwerke. Staatssekretär Dr. Stefan Heck hat heute das Impfzentrum des Standortbetreibers besucht. Alle Firmen der Behringwerke in Marburg zählen zur Kritischen Infrastruktur, beispielsweise werden hier lebensrettende Medikamente - unter anderem auch der Corona-Impfstoff von BioNTech - für den internationalen Markt hergestellt.
Pilotprojekt auch in Marburg gestartet
„Ich freue mich sehr, dass unser Pilotprojekt zu betriebsärztlichen Impfungen auch in der ‚Impfstadt‘ Marburg gestartet ist. Seit Wochenbeginn werden hier wichtige Erfahrungen gesammelt, die dazu beitragen werden, dass ab Anfang Juni die Betriebsärzte in Hessen als dritte Säule einfach und zuverlässig mitimpfen werden. Der Standort Behringwerke ist seit vielen Monaten einer der bedeutendsten Dreh- und Angelpunkte der internationalen Impfstoffversorgung. Die Arbeit der Beschäftigten trägt zum ganz großen Teil direkt dazu bei, die Impfkampagne in Deutschland zu unterstützen. Alle hier ansässigen Unternehmen gehören zur Pharmawirtschaft, sodass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine erhöhte Impfpriorität genießen. Aus diesem Grunde ist der bedeutende Pharmastandort Behringwerke neben vier weiteren hessischen Unternehmen für das Pilotverfahren von der Hessischen Landesregierung ausgewählt worden“, so Staatssekretär Dr. Stefan Heck, der insbesondere den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Pharmaunternehmen am Standort dankte. Viele von ihnen trügen seit vielen Monaten mit hohem persönlichen Einsatz entscheidend dazu bei, die Pandemie zu bekämpfen.
Bereits am Vormittag hatte sich der Staatssekretär in den Impfzentren Gießen und Marburg ein Bild von den Abläufen in den Impfzentren der Landkreise gemacht und sich bei allen Mitarbeitern und Helfern für ihren herausragenden Einsatz bedankt. Am Nachmittag wird Dr. Stefan Heck das Impfzentrum des Vogelsbergkreises in Alsfeld besuchen.
12.500 Impfdosen bereitgestellt
Die Pharmaserv GmbH ist eines von insgesamt fünf Unternehmen, bei denen am Montag der Testbetrieb der betriebsärztlichen Corona-Schutzimpfungen gestartet ist. Neben dem Standortbetreiber der Behringwerke nehmen die Pharmaunternehmen Merck KGaA aus Darmstadt, die Sanofi-Aventis Deutschland GmbH aus Frankfurt, die Melsunger B. Braun SE sowie Fresenius MedicalCare am Pilotbetrieb in Hessen teil. Insgesamt wurde den fünf Pilotbetrieben 12.500 Impfdosen bereitgestellt; davon erhielt das Impfzentrum der Pharmaserv GmbH zunächst rund 2.300 Impfdosen.
„Als Standortgemeinschaft haben wir uns sehr dafür eingesetzt, Teil dieses Pilotprojekts zu werden“, so Thomas Görge, Sprecher der Geschäftsführung von Pharmaserv. „Wir freuen uns sehr, dass wir damit erfolgreich waren. Sicherheit hat bei uns höchste Priorität - für die Gesundheit unserer Mitarbeitenden und um die kritische Infrastruktur an unserem Standort zu sichern. Für uns ist es uns schon seit Beginn der Pandemie wichtig, dass wir uns als Gemeinschaft der Unternehmen gemeinsam für Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie engagieren. Neben der Infektionsvermeidung gehören hierzu ausreichend Testangebote für die Mitarbeitenden sowie nunmehr auch die wichtigen Impfungen.“
Bereits seit Oktober 2020 betreibt Pharmaserv ein Corona-Testzentrum, sowohl für die Standortbeschäftigten und die Besucher des Industrieparks als auch für Mitarbeitende von weiteren Unternehmen. Die Impfungen erfolgen nunmehr im eigenen Impfzentrum am Standort und werden von einem betriebsärztlichen Team übernommen. Die technische Ausstattung für Lagerung und Aufbereitung der Impfstoffe wurde im Impfzentrum installiert, sodass auch Impfstoffe bei bis zu -70 Grad Celsius gelagert werden können. Derzeit werden auf dem Gelände rund 300 Personen pro Tag geimpft, sodass die Erstimpfungen voraussichtlich bis einschließlich 10. Mai 2021 erfolgt sind. Dabei werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gruppen aus verschiedenen Firmen für die Impfung eingeplant. Ab Juni 2021 plant der Bund – analog zum Verfahren bei Hausärzten – auch die Betriebsärzteschaft mit Wirkstoffen für die Corona-Schutzimpfung zu versorgen.
Hintergrund zum Pilotprojekt
Weil sich in der dritten Priorisierungsgruppe hunderttausende Personen aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit impfen lassen können, werden neben den Impfzentren und Hausarztpraxen die betrieblichen Impfungen eine dritte Säule in der bundesweiten Impfkampagne bilden. Das Pilotverfahren mit den Pharmaunternehmen Merck KGaA aus Darmstadt, der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH aus Frankfurt, der Melsunger B. Braun SE, der Fresenius MedicalCare sowie der Marburger Pharmaserv GmbH startete bereits am Montag. Die jeweils dort Beschäftigten sind nach der Impfverordnung des Bundes Angehörige der Gruppe 3 und tragen darüber hinaus mit ihrer Arbeit für den Impffortschritt in der Bundesrepublik bei. In der vergangenen Woche konnten in den hessischen Impfzentren 190.335 Menschen ihre erste und weitere 16.072 ihre zweite Dosis erhalten, so viele wie nie zuvor.