Klimaschutz, Digitalisierung und Bevölkerungsentwicklung werden Hessen nach Auffassung von Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir auch in den kommenden Jahren herausfordern. „Hessen ist aufgebrochen in eine nachhaltige und klimafreundliche Wirtschaftsweise, die unser Land lebenswerter und ökonomisch krisenfester machen wird“, sagte der Minister am Mittwoch im Landtag. „Die Landesregierung hat dazu vieles auf den Weg gebracht; dies gilt es entschlossen fortzusetzen. Hessen ist dabei, sich zu verändern. Weil nur Veränderung Sicherheit schafft.“
Der Minister erinnerte an die vom russischen Überfall auf die Ukraine ausgelöste Energiepreiskrise des vergangenen Jahres und die hohen staatlichen Hilfsleistungen für davon betroffene Haushalte und Unternehmen. „Ausgelöst haben den Preisschub die fossilen Energieträger. Mit der Umstellung der Versorgung auf erneuerbare Quellen machen wir uns davon unabhängig – und schonen gleichzeitig das Klima. Dafür hat die Landesregierung konsequent Hindernisse aus dem Weg geräumt. Inzwischen nimmt der Ausbau der Windkraft in Hessen wieder Fahrt auf, und die Photovoltaik erlebt einen Schub.“
WirtschaftsWandel Hessen
„Eine nachhaltige Energieversorgung ist Voraussetzung einer nachhaltigen Ökonomie, reicht aber alleine nicht aus“, sagte Al-Wazir und verwies auf weitere Hilfsangebote für Unternehmen bei der Verbesserung ihrer CO2-Bilanz durch das Programm WirtschaftsWandel Hessen. Es umfasst unter anderem Hilfen bei Investitionen in ressourcenschonende Verfahren und die Förderung junger, wachstumsorientierter Unternehmen (Start-ups). Als überlegenswert bezeichnete es der Minister, die unterschiedlichen Angebote zu einem Transformationsfonds auszubauen, der sich flexibel an den realen Bedürfnissen der Wirtschaft und der Beschäftigten orientieren müsse.
„Nicht nur die Klimaerwärmung, sondern auch die technologische Revolution der Digitalisierung stellt traditionelle Geschäftsmodelle in Frage“, sagte Al-Wazir. „Aber sie birgt auch große Chancen für neuen Wohlstand. Wir helfen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen, sich diese Chancen zu erschließen – so, dass wir alle davon profitieren.“ Als Beispiele nannte er den Digi-Zuschuss zu Investitionen in digitale Produktions- und Arbeitsprozesse sowie in IT-Sicherheit.
„Damit Hessens Unternehmen ihre Chancen nutzen können, brauchen sie gut ausgebildete Fachkräfte“, erklärte der Minister. Dazu hat die Landesregierung unter anderem das Bündnis Ausbildung Hessen initiiert, das mehr Jugendliche für eine duale Berufsausbildung gewinnen soll. „Aber wir brauchen auch mehr Zuwanderung in den Arbeitsmarkt und insgesamt gute Rahmenbedingungen – unter anderem bezahlbaren Wohnraum“, sagte Al-Wazir. „Deswegen ist es auch für den Wirtschaftsstandort Hessen eine gute Nachricht, dass wir den jahrzehntelangen Schwund von Sozialwohnungen gestoppt haben und die Zahl seit zwei Jahren wieder steigt. Ein klarer Erfolg unserer Wohnungsbaupolitik.“