Mit Unterstützung der Hessen Film & Medien entstehen neue Projekte von Paweł Pawlikowski, Aliaksei Paluyan, Ann Oren, Frauke Lodders und Andrzej Klamt.
Fünf Filme feiern auf der Berlinale Premiere
„Filme, die das Land Hessen unterstützt, stehen für Vielfalt, gesellschaftliche Auseinandersetzung und künstlerischen Mut. Das zeigt sich auch auf der aktuellen 75. Berlinale, auf der fünf von uns geförderte Werke ihre Premieren feiern“, so Kunst- und KulturministerTimon Gremmels. „Dabei setzen wir auch bei unserer aktuellen Förderrunde erneut auf eine vielversprechende Mischung aus talentiertem Nachwuchs und etablierten Filmemacherinnen und Filmemachern, die wir gerne auf der Berlinale und zahlreichen Festivals in Deutschland und der Welt wiedersehen.“
200.000 Euro für "Vaterland"
Mit dem Drama „Vaterland“ erhält ein ambitioniertes Projekt Förderung in Höhe von 200.000 Euro. Produzent ist Oscarpreisträger Edward Berger („Im Westen nichts Neues“) mit seiner Produktionsfirma nine hours. Regie führt Paweł Pawlikowski („Cold War“), der das Drehbuch gemeinsam mit Henk Handloegten („Babylon Berlin“) nach Colm Tóibíns Roman „Der Zauberer“ verfasst hat. Ebenfalls mit 200.000 Euro gefördert wird „Objet a“, ein künstlerischer Mystery-Film der Regisseurin und Künstlerin Ann Oren („Piaffe“), realisiert von der hessischen Niederlassung von Schuldenberg Films mit neun Drehtagen in Hessen. Mit „Das Erbe“ von Aliaksei Paluyan erhält eine Produktion der Kasseler Living Pictures Production 300.000 Euro. Der Spielfilm erzählt die Geschichte eines zunächst unpolitischen jungen Fotografen, dessen Entwicklung unter dem Lukaschenko-Regime geprägt wird. Das Projekt entstand aus einem der ersten „STEP Autor*innenstipendien“ und wurde bereits in der Produktionsvorbereitung und Drehbuchphase von der Hessen Film & Medien unterstützt. Mit „Sieben Kreise der Hölle“ (90.000 Euro) von Andrzej Klamt geht zudem das erste jemals geförderte Setzkasten-Projekt – einer flexiblen Förderung für die frühe Entwicklungsphase von Filmen – den nächsten Schritt in die Produktion.
"Bitter Gold" kommt bald ins Kino
Insgesamt hat die Main Jury eine Setzkasten-, zehn Produktions-, eine Postproduktions- und zwei Verleihförderungen mit einer Gesamtsumme von rund zwei Millionen Euro vergeben. Mit Noaz Deshes außergewöhnlichem und beim KVIFF - International Filmfestival Karlovy Vary mit einer Special Jury Mention geehrten Film „Xoftex“ vonNoaz Deshe (15.000 Euro) und Juan Oleas mit dem Ökonomischen Preis der Jury des Warschauer Filmfestivals ausgezeichneten Film „Bitter Gold“ von (30.000 Euro) kommen zwei spannende Produktionen bald in die Kinos.
Vielversprechende Nachwuchsprojekte
Die Nachwuchsjury vergibt insgesamt 600.000 Euro an sieben Projekte. Darunter sind „Memories of the Present“ (90.000 Euro) der Kasseler Regisseurin Helena Schätzle, die Holocaust-Überlebende und ihre Nachkommen in Israel begleitet. Produzentin ist Frauke Lodders, deren aktueller Film „Gotteskinder“ derzeit im Kino läuft. Simon Pilarski erhält mit seiner Lichtschloss Filmproduktion 360.000 Euro für „Save our souls“ unter der Regie von Jonas Steinacker. Der Spielfilm behandelt das brandaktuelle Thema der Klimakatastrophe, betrachtet aus existentieller Perspektive. Mit „A Samurai is Dancing in the Hall“ (30.000 Euro) von Arash Asadi wird ein experimenteller Kurzfilm gefördert, der die Erfahrung des Exils in surrealen Bildern einfängt. „The Fever“ (20.000 Euro) von Thanh-Giang Nguyen erzählt die Geschichte eines Mannes, der nach langer Zeit in seine Heimat Vietnam zurückkehrt und sich entfremdet fühlt.
STEP-Stipendiatin gefördert
Mit 30.000 Euro wird das neue Projekt der STEP-Stipendiatin Hong Anh Nguyen, „Schöngeist“, gefördert. Auch das Drehbuch „40 Nächte“ von Emrah Erdogru, das sich mit den kulturellen und persönlichen Kämpfen eines jungen Migranten befasst, erhält 19.000 Euro Unterstützung. Zudem wurden Projekte von Felicitas Korn, Niklas Bauer und Yvonne Görlach gefördert.
Anna Schoeppe, Geschäftsführerin der Hessen Film & Medien, betont: „Unsere aktuelle Förderrunde zeigt, dass Hessen ein lebendiger Filmstandort mit vielfältigen Talenten und Geschichten ist. Die Bandbreite der geförderten Projekte unterstreicht unser Engagement für künstlerisch relevante und gesellschaftlich bedeutsame Filmproduktionen. Besonders erfreulich ist, dass mehrere Filme aus unserem ,STEP Autor*innenstipendium‘ hervorgehen – ein starkes Signal für die Wirksamkeit unserer Nachwuchsförderung!“
Über Hessen Film & Medien
Als erste Ansprechpartnerin in Sachen Filmförderung stärkt die Hessen Film & Medien die hessische Film- und Medienbranche und hilft dem Land, seine Position als Kultur- und Wirtschaftsstandort für die Zukunft weiter auszubauen. Sie unterstützt sowohl die künstlerische wie auch die kommerzielle Qualität von Filmproduktionen, um optimale Bedingungen für die hessische Kreativwirtschaft zu schaffen. Gesellschafter der Hessen Film & Medien GmbH sind das Land Hessen (90 Prozent) und der Hessische Rundfunk (zehn Prozent).