Studierende der VGU stehen um eine Versuchsanlage herum

Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

127.600 Euro für Masterstudiengang in Kooperation mit TU Darmstadt

Das Land fördert einen Studiengang für sauberes Wasser an der Vietnamesisch-Deutschen Universität in Ho-Chi-Minh-City.

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Das Land Hessen fördert den Masterstudiengang „Water Technology, Water Reuse and Water Management“, den die Vietnamesisch-Deutsche Universität (Vietnamese-German-University, VGU) in Ho-Chi-Minh-City in Kooperation mit der Technischen Universität (TU) Darmstadt anbietet. Das Studienfach widmet sich der Wasser- und Abwasserbehandlung in Gebieten mit schwacher Infrastruktur und forscht in enger Zusammenarbeit mit Dozierenden der TU Darmstadt nach Lösungen, um Menschen einen Zugang zu sauberem Trinkwasser zu ermöglichen. Das Ministerium für Wissenschaft und Kunst fördert den Aufbau und die Weiterentwicklung des im November 2020 eingeführten Studiengangs 2022 mit 127.600 Euro. Eine jährliche Anschlussfinanzierung bis zum Jahr 2028 ist vorgesehen.

„Wasser ist unser wichtigstes Gut und lebensnotwendig. Der neue Masterstudiengang an der VGU nimmt Aufbereitung, Wiederverwendbarkeit und den Umgang mit Wasser in den Blick – das ist in Zeiten drohender Wasserknappheit enorm wichtig“, erklärt Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Über zwei Milliarden Menschen weltweit haben keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser, und gerade in ländlichen Regionen fehlt oft die Infrastruktur für Frisch- und Abwasser – auch in Europa, aber mehr noch in Schwellenländern wie Vietnam. Die Kooperation zwischen VGU und TU Darmstadt stellt sich dem globalen Wasserproblem, dessen Lösung das Land Hessen gerne unterstützt.“

In Vietnam ist der Mekong eine der wichtigsten Wasserquellen. Eingeleitete Schadstoffe, der Sandabbau am Untergrund des Flusses sowie der wachsende Salzgehalt durch den steigenden Meeresspiegel haben drastische Einflüsse auf das Süßwasser. Fische und Pflanzen leiden unter diesen Folgen genauso wie die Menschen, die vom Anbau von Nahrungsmitteln im Mekong-Delta, der so genannten „Reiskammer“ Vietnams, abhängig sind. Die Studierenden und Dozierenden suchen Lösungen für Wasser- und Abwasserprobleme und dafür, Flüsse und Gewässer sauber zu halten.

Hintergrund

Die 2008 auf gemeinsame Initiative von Vietnam und Hessen gegründete Universität nahe Ho-Chi-Minh-City ist die erste staatliche vietnamesische Universität mit einem internationalen Partner, die weitgehende Autonomie nach dem Vorbild der TU Darmstadt genießt. Mit einem Lehr- und Forschungsbetrieb von rund 2.000 Studierenden bietet die Hochschule aktuell 16 Studiengänge mit Bachelor- und Masterabschlüssen in Ingenieurs- und Wirtschaftswissenschaften an. Mittlerweile haben mehr als 1.300 Studierende nach erfolgreichen Prüfungen einen deutschen Universitätsabschluss und einen VGU-Abschluss erhalten. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst und das Bundesministerium für Wissenschaft und Bildung (BMBF) finanzieren die VGU jährlich; dabei zahlt das Land Hessen knapp 2,1 Millionen Euro und aus dem Bundeshaushalt fließen 1,5 Millionen Euro.