Polizeiauto

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Polizei intensiviert Maßnahmen zum Einbruchsschutz

Zum Start in die dunkle Jahreszeit werden die Präventionsmaßnahmen nochmals verstärkt.

Mit der Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit an diesem Sonntag verstärkt die hessische Polizei ihre Kontroll- und Präventionsmaßnahmen zur Bekämpfung des Wohnungseinbruchsdiebstahls (WED). In den kommenden Wochen und Monaten wird sie mit verstärkten Polizeikontrollen und offene und verdeckte Fahndungsaktionen gegen Einbrecher vorgehen und die Bürgerinnen und Bürger über Präventionsangebote verstärkt informieren. Im vergangenen Pandemie-Jahr verzeichnete die hessische Polizei im Bereich Wohnungseinbruchsdiebstahl einen deutlichen Rückgang von rund 19 Prozent. Unabhängig von Pandemie-Effekten waren die Einbruchszahlen in den Jahren zuvor bereits erheblich zurückgegangen.

„Wir werden in unserem Kampf gegen Wohnungseinbrecher nicht nachlassen und wollen die Bürgerinnen und Bürger in Hessen weiterhin bestmöglich schützen. Daher wird die hessische Polizei den Verfolgungsdruck auch in der bevorstehenden Winterzeit konsequent hochhalten. Wohnungseinbrecher verursachen schließlich nicht nur Sachschäden. Sie hinterlassen auch verängstigte Menschen, die sich in ihren eigenen vier Wänden nicht mehr sicher fühlen. Um solche Taten noch häufiger verhindern zu können, wird die hessische Polizei weiter präventiv informieren und mit intelligenten IT-Lösungen und länderübergreifenden Kooperationen weiter konsequent gegen Einbruchsdiebstahl vorgehen“ so Innenminister Peter Beuth.

Im vergangenen Jahr befanden sich eine Vielzahl der Bürgerinnen und Bürger im Homeoffice oder konnten Urlaubsreisen aufgrund des Pandemiegeschehens nicht wahrnehmen. Traditionell nutzen Täter die Urlaubszeit häufig verstärkt, da runtergezogene Rollläden, überfüllte Briefkästen oder länger parkende Autos Rückschlüsse auf die An- und Abwesenheit der Bewohner geben. Im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls (WED) war 2020 ein Rückgang der Fallzahlen von 6.768 auf 5.165 (davon 2.465 Versuche) und damit von rund 19 Prozent festzustellen. Pro 100.000 Einwohner wurden im Jahr 2020 damit in Hessen nur noch 82 Einbrüche in Wohnungen verübt. 2019 waren es noch 108.

Wohnungseinbrüche haben sich in Hessen in den vergangenen fünf Jahren halbiert

Unabhängig von Pandemie-Effekten waren die Einbruchszahlen in den Jahren 2016, 2017, 2018 und 2019 jeweils deutlich zurückgegangen. Für den Gesamtzeitraum von 2016 (10.405 Einbruchsversuche) bis einschließlich 2020 (5.165) beträgt der Rückgang rund 50 Prozent. Bei den vollendeten Delikten/ Einbrüchen sank der Wert von 4.836 (2016) auf nur noch 2.700 Fälle (2020), was einer Abnahme von rund 56 Prozent entspricht.

„Die Wahrscheinlichkeit in Hessen Opfer eines Einbruchs zu werden sinkt weiter von Jahr zu Jahr. Hessen gehört zu den sichersten Bundesländern in Deutschland. Die Aufklärungsquote ist die beste aller Zeiten und die Bürgerinnen und Bürger sind in ihren eigenen vier Wänden so sicher wie noch nie zuvor“, so der Innenminister.

Einsatz der innovativen Prognosesoftware „KLB-operativ“

Bei der Bekämpfung des Deliktfelds setzt die Polizei auf einen Mix aus Prävention, Repression und modernster Technik. So sind auch in der jährlichen „Dunklen Jahreszeit“ im Zeitraum der Umstellung auf die Winterzeit verstärkte Polizeikontrollen und Fahndungsaktionen geplant, bei der erneut die inzwischen bewährte Prognosesoftware „KLB-operativ“ zum Einsatz kommt. Sie leitet aus polizeilichen Datenbeständen räumliche und zeitliche Schwerpunkte zu Wohnungseinbrüchen ab und erkennt damit Verhaltensmuster von sogenannten reisenden Tätern. Darüber hinaus wird die Polizei auch gegenüber „örtlichen Tätern“ mit verstärkter Präsenz von Einsatzkräften entgegentreten, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken. Gezielte Präventionsmaßnahmen und Beratungsangebote wie zum Thema „Sicher! Dein Zuhause“ runden das Portfolio ab und tragen im Idealfall dazu bei, dass Wohnungen und Häuser besser geschützt und die Menschen sensibler und wachsamer werden.

Jeder kann zum Einbruchschutz beitragen

Damit ungebetene Gäste erst gar nicht hineinkommen, empfiehlt die Polizei neben einem sicherheitsbewussten Verhalten einen soliden Grundschutz von Fenstern und Türen. Dieser steht an erster Stelle und wird im Idealfall um Einbruchmeldetechnik ergänzt. Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt seit 2017 Bürgerinnen und Bürger, die mit kleineren Sicherungsmaßnahmen ihr Zuhause schützen möchten. Ein Zuschuss kann so bereits ab einer Investitionshöhe von 500 Euro bei der KfW beantragt werden.

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