Ministerpräsident Volker Bouffier hat das Inkrafttreten der Hessischen Verfassung am 1. Dezember 1946 als Grundlage für 75 Jahre Frieden, Freiheit und Wohlstand ohne Krieg, Angst und Hunger bezeichnet. Die Verfassung sei „der Ausgangspunkt für eine wahre Erfolgsgeschichte Hessens“, betonte Bouffier am Dienstag im Vorfeld des morgigen Hessischen Verfassungstages. Die für den 1. Dezember geplanten Feierlichkeiten zum Hessen-Jubiläum wurden aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt.
Geburtsstunde des Landes
Vor 75 Jahren, am 1. Dezember 1946, trat die hessische Verfassung nach einer Volksbefragung mit 75 Prozent Zustimmung in Kraft. „Mit diesem Tag beginnt die Geschichtsschreibung unseres Landes. Es ist die Geburtsstunde des Landes Hessen. Hessen ist damit nicht nur älter als die Bundesrepublik Deutschland. Wenn man so will, diente unsere Verfassung zugleich auch in Teilen als Vorlage für das Grundgesetz. Als Lehre aus der Nazi-Barbarei wurden beispielsweise die humanitären Grundrechte in der hessischen Verfassung vorangestellt – so wie später auch im Grundgesetz“, sagte Bouffier und unterstrich: „Freiheit, Demokratie und die Achtung der Menschenwürde – all das ist nicht selbstverständlich. Es gilt, tagtäglich aufs Neue für diese Werte einzustehen, sich zu ihnen zu bekennen und sie zu verteidigen. Jede und jeder einzelne trägt hier Verantwortung. Mit dem Blick auf unsere Geschichte müssen wir die Faszination auf diese demokratischen Ideale am Leben halten.“
Bouffier verwies angesichts des Hessen-Jubiläums insbesondere auf die Aufbauleistung vieler Bürgerinnen und Bürger nach dem Krieg, die den Grundstein für die Erfolgsgeschichte des Landes gelegt habe.