„Mehr als 2,6 Milliarden Euro musste Hessen im laufenden Jahr bereits zugunsten ärmerer Bundesländer im Finanzkraftausgleich abgeben. Um diesen Betrag vermindert sich der Umsatzsteueranteil des Landes im neuen Finanzausgleichssystem, das 2020 eingeführt wurde und den alten Länderfinanzausgleich (LFA) ersetzt. Dies sind rund 690 Millionen Euro mehr als 2020. Wir haben damit nach neun Monaten bereits mehr gezahlt als im gesamten Vorjahr. 2020 gab Hessen insgesamt 2,5Milliarden Euro ab. Es ist natürlich richtig, dass wir als finanzstarkes Land anderen helfen. Die Zahlungen sind aber gleichwohl eine gehörige Belastung für den Landeshaushalt“, sagte Hessens Finanzminister Michael Boddenberg heute in Wiesbaden. Er stellte die Abrechnung des Finanzkraftausgleichs (FKA) nach dem 3. Quartal 2021 vor.
„Hessen ist eines von nur vier Geberländern. Pro Kopf zahlten die Hessinnen und Hessen in den ersten neun Monaten 421 Euro in den Ausgleich. Nur Bayern zahlt mehr. Hessen bleibt auch in der Corona-Krise ein starkes Land“, sagte Boddenberg. Die Pro-Kopf-Zahlungen lagen in Bayern bei 526 Euro. Mit deutlichem Abstand folgen hinter Hessen Baden-Württemberg mit 282 Euro und Hamburg mit 105 Euro.
„Seit 1995 hat Hessen jedes Jahr über eine Milliarde Euro für andere Länder im Länderfinanz- und nun im Finanzkraftausgleich abgegeben: Seitdem sind 54Milliarden Euro, die Hessen erwirtschaftet hat, an andere Bundesländer gegangen“, sagte der Finanzminister.