Die Digitalisierung macht vieles im Leben leichter: Per App Bilder mit der Familie teilen und Nachrichten schicken, Bankgeschäfte online erledigen, im Netz einkaufen und den Puls mit dem Fitnessarmband checken – die Möglichkeiten sind vielfältig. Damit mehr Seniorinnen und Senioren von neuen technischen Möglichkeiten profitieren und diese auch verstehen können, hat die Landesregierung das Projekt „Digital im Alter – Di@-Lotsen“ gestartet. Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus hat heute virtuell den Verein „Miteinander – Füreinander Oberes Fuldatal e.V.“ als Di@-Lotsen-Stützpunkt ausgezeichnet.
Gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen
„Seniorinnen und Senioren sollen möglichst lange ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben im gewohnten Umfeld führen können. Dabei wollen wir sie als Hessische Landesregierung unterstützen“, sagte Sinemus. Die Chancen der Digitalisierung müssten genutzt werden, um den demografischen Wandel aktiv zu gestalten. „Alle Menschen hierbei mitzunehmen und ihnen durch digitale Möglichkeiten – auch bei eingeschränkter Mobilität – eine bessere Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen, ist uns sehr wichtig“.
Zumeist ältere Menschen ebnen als sogenannte „Di@-Lotsinnen und Di@-Lotsen“ den Weg und schulen ihre Altersgenossen wohnortnah im Umgang mit Tablet, Smartphone und Co. Unterstützung erhalten die Ehrenamtlichen an Stützpunkten, die das Angebot vor Ort bekannt machen, die Nachfrage mit dem neuen Angebot koordinieren und die vom Land geförderte notwendige Technik wie Tablets oder Smartphones bereitstellen. Für die Region Ebersburg, Gersfeld, Ehrenberg übernimmt diese koordinierende Aufgabe der Verein „Miteinander – Füreinander Oberes Fuldatal“. Dieser hat bereits Erfahrung durch sein Projekt „Schlau durch Smartes Frühstück“, mit der er 2020 den dritten Preis beim Wettbewerb „Hessen smart gemacht“ gewonnen hat, der von der hessischen Digitalministerin und dem Chef der Staatskanzlei organisiert wurde. In dem Projekt ging es ebenfalls um den Erwerb digitaler Kompetenzen.
Vorsitzender Dr. Hans Unbehauen freut sich über die Auszeichnung und die Unterstützung des Landes: „Wir nehmen die Herausforderung und die damit verbundene Aufgabe, Ehrenamtliche als Di@-Lotsinnen und Di@-Lotsen zu finden, gerne an. Mit Hilfe der Schulungen werden sie ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger auf dem Weg der Digitalisierung sicher unterstützen und an ihr Ziel führen.“ Projektleiterin Susanne Beh wies darauf hin, dass ein Einstieg als Di@-Lotsin oder Di@-Lotse jederzeit möglich sei. Interessierte könnten sich gerne beim Verein melden.
Weitere Stützpunkte
Neben Ebersburg/Gersfeld/Ehrenberg gibt es hessenweit sechs weitere Stützpunkte zum Projektauftakt: in Oestrich-Winkel, Taunusstein, Gießen, Dreieich-Rodgau, Schotten und Kassel. In den kommenden zwei Jahren sollen weitere hinzukommen. Das Di@-Lotsen-Projekt wird gemeinsam von Hessischer Staatskanzlei, Hessischem Sozialministerium sowie dem Bereich der Hessischen Ministerin für Digitale Strategie und Entwicklung angeboten. Für das Programm stellt das Land 2021 rund 100.000 Euro bereit zur Finanzierung von Schulungen, Technik sowie für die Unterstützung, Beratung und Begleitung der Stützpunkte. Das Institut für Medienpädagogik und Kommunikation Hessen e.V. führt die Schulungen durch und bietet darüber hinaus kompetente Medienunterstützung mit Sprechstunden für alle Di@-Lotsinnen und -Lotsen an. Insgesamt fördert das Land ehrenamtliches Engagement in diesem Jahr mit der Rekordsumme von mehr als 22 Millionen Euro.