Drei Menschen mit einem hellgrünen T-Shirt lachen in die Kamera

Unterstützung ehrenamtlicher Strukturen

Ohne den enormen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer wäre die Unterstützung für die ukrainischen Kriegsflüchtlinge nicht denkbar. Sie können und sollen hauptamtliche Strukturen nicht ersetzen, aber der Beitrag der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer insbesondere bei der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge kann nicht hoch genug bewertet werden

Die zu uns kommenden Ukrainerinnen und Ukrainer mussten größtenteils ihr gesamtes Hab und Gut zurücklassen, sie haben in ihrem Heimatland und während der Flucht traumatische Erfahrungen machen müssen. In dieser belastenden Situation sind sie auf Hilfe vor Ort angewiesen, sie benötigen insbesondere Unterstützung, die das Ankommen erleichtert.

Wir tragen Sorge dafür, dass die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe auch in den Landkreisen und Kommunen vor Ort nachhaltig unterstützt wird. Wesentliche Hilfestellungen sind hier Maßnahmen zur Koordination der Freiwilligenarbeit sowohl in den vorhandenen Strukturen der Ehrenamtsförderung und der hauptamtlichen Kräfte in den Kreisverwaltungen als auch die weitere Qualifizierung sowie Unterstützung lokaler Bündnisse im Bereich der Flüchtlingshilfe.

Die in allen hessischen Landkreisen, kreisfreien Städten und Sonderstatusstädten angesiedelten und von der Hessischen Landesregierung geförderten WIR-Vielfaltszentren leisten unter anderem in der aktuellen Krise eine erhebliche Arbeit bei der Zusammenstellung und Koordinierung kommunaler Angebote zu einem vielfalts- und teilhabegerechten Leben für alle Menschen in Hessen. WIR-Vielfaltszentren können seit dem Jahr 2022 Mittel für WIR-Mikroprojekte in Höhe von 5.000 Euro beantragen, die z.B. auch für kleinere Förderungen aktuell nötiger Programme bereitstehen.

Wir werden diese Mittel bedarfsgerecht aufstocken.  

Mit einem Qualifizierungsangebot richtet sich das vom Land über sein Programm „WIR-Vielfalt und Teilhabe“ geförderte Kompetenzzentrum Vielfalt zudem an Integrationslotsinnen und Integrationslotsen sowie Engagierte aus migrantischen Organisationen. Angeboten werden Qualifizierungsreihen und Informationsveranstaltungen zu rechtlichen Regelungen für Geflüchtete aus der Ukraine, Online-Basisqualifizierung für Engagierte, die WIR-Integrationslotsinnen und Integrationslotsen werden möchten und Workshop-Reihen zum Thema „Trauma und Flucht“. Diese Mittel werden wir ausweiten.   

Um die Geflüchteten bei ihrer Ankunft bestmöglich und schnell zu unterstützen, ist es hilfreich, wenn Kommunen und soziale Einrichtungen auf ehrenamtliche Sprachmittler zurückgreifen können. Sie können dabei helfen, Sprachbarrieren zwischen geflüchteten Menschen und Behörden oder sozialen Einrichtungen zu überwinden.

Ehrenamtliche Sprachmittlung ist jedoch – insbesondere für Personen mit kaum oder wenig Erfahrung in diesem Bereich – eine herausfordernde Tätigkeit. Die Hessische Landesregierung hat daher einen Kriterienkatalog für ehrenamtliche Sprachmittler geschaffen, der dabei hilft, eine erste Übersicht über diese herausfordernde Tätigkeit und was dabei unbedingt zu beachten ist, zu erhalten.

Zusätzlich werden ehrenamtliche Laiendolmetscher weiter gefördert. Kommunen, aber auch ehrenamtliche Vereine und Initiativen, werden damit bei ihrer Arbeit mit Asylsuchenden, Geflüchteten und Zugewanderten mit der Förderung der Bereitstellung von Dolmetschertätigkeiten unterstützt. Ebenso erhalten entsprechend qualifizierte und einem Pool angeschlossene Laiendolmetscher, die in alltagsbezogenen Zusammenhängen übersetzen und so wertvolle Dienste für die Gemeinschaft leisten, eine finanzielle Anerkennung. Die Hessische Landesregierung wird sich für die Gewinnung weiterer ehrenamtlicher Laiendolmetscher einsetzen.

Zur Gewinnung von Freiwilligen wollen wir ein Patenschaftsprogramm von Schülerinnen und Schülern für Flüchtlingskinder auflegen. Mittel für FSJ-Einsatzplätze im Bereich der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen stehen bereit. Im Rahmen des Aktionsprogramms "Aufholen für Kinder und Jugendliche nach Corona" können kurzfristig ca. 250 FSJ-Einsatzplätze im Bereich der Unterstützung von Kindern und Jugendlichen im Rahmen einer Vollkostenförderung besetzt werden. Kommunen und freie Träger, die hier aktiv sind, können sich hierfür an die am Programm beteiligten FSJ-Träger wenden.

Risiken im Bereich des Gesundheits- und Versicherungsschutzes für ehrenamtlich in der Flüchtlingshilfe Tätige werden aufgefangen.

Ein „Wegweiser für das Ehrenamt“ zur Koordination des Ehrenamtes stellt die Hessische Landesregierung auf https://www.deinehrenamt.de/StartÖffnet sich in einem neuen Fenster bereit.