Ministerpräsident Boris Rhein hat sich für mehr Tempo bei der Entwicklung einer eigenständigen europäischen Kampfdrohne ausgesprochen. „Wir brauchen schnellstmöglich eine gemeinsame europäische Drohne“, sagte Rhein nach einem Treffen mit der stellvertretenden NATO-Generalsekretärin Radmila Šekerinska im NATO-Hauptquartier in Brüssel. Der Krieg in der Ukraine zeige deutlich, dass sich ohne bewaffnete und leistungsfähige Drohnen heutzutage kein Krieg mehr gewinnen lasse. „Die USA und China liegen deutlich vorne bei dieser kriegsentscheidenden Waffe. Wir brauchen deshalb einen Booster für die Euro-Drohne: mehr Zusammenarbeit, mehr gemeinsame Forschung, mehr gemeinsame Beschaffung und ein klares Mindset für mehr Innovation und weniger Ideologie. So stärken wir die militärische Souveränität unseres Kontinents.“
Beim traditionellen Jahresempfang der Hessischen Landesvertretung in Brüssel hat Ministerpräsident Boris Rhein in einer Grundsatzrede die großen Herausforderungen betont, vor denen Europa derzeit steht. Vor rund 400 Gästen aus Politik, Wirtschaft, Diplomatie und Gesellschaft sagte der Regierungschef am Dienstagabend: „Die Zeit der Komfortzonen ist vorbei. Wir erleben eine globale Ordnung im Wandel. Die Fundamente unserer regelbasierten Weltordnung brechen Stück für Stück weg. Wenn wir es als EU nicht schaffen, unsere Ambitionen, globaler Akteur zu sein, ganz schnell in die Tat umzusetzen, werden wir den Anschluss verlieren. Deshalb ist die Frage der Handlungsfähigkeit die Überlebensfrage für die Europäische Union.“