Gruppenfoto zum 20-jährigen Jubiläum der AG Katastrophenschutz

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Peter Beuth dankt der AG Katastrophenschutz

Innenminister Peter Beuth: „Die Zeitenwende in der deutschen und europäischen Sicherheitspolitik ist auch eine Zeitenwende für den Zivil- und Katastrophenschutz, der in unserem Land weiter gestärkt werden muss.“

Lesedauer:7 Minuten

Innenminister Peter Beuth hat an der Feierstunde anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Arbeitsgemeinschaft Katastrophenschutz (AG KatS) teilgenommen und den Vertretern der beteiligten Hilfsorganisationen für ihre übergreifende und vorausschauende Arbeit zum Schutz der Bevölkerung in Hessen gedankt. Den Vertretern der Landesverbände des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft e.V., des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfall-Hilfe und des Malteser Hilfsdienstes e.V, die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft sind, überreichte der Innenminister im Rahmen des Termins Bescheide im Gesamtwert von mehr als 200.000 Euro für die Ausrüstung und Ausstattung der Helferinnen und Helfer, für Baumaßnahmen und zur Unterstützung der Verwaltungen.

Seit 20 Jahren haben wir den gemeinsamen und vertrauensvollen Austausch in der AG Katastrophenschutz institutionalisiert und so für gegenseitiges Verständnis sowie kurze Wege auch in Krisenzeiten gesorgt.

Peter Beuth Innenminister

„Die Ereignisse der vergangenen beiden Jahre haben uns schmerzlich vor Augen geführt, dass wir uns zukünftig noch umfangreicher auf Krisen, Kriege und Katastrophen einstellen müssen, um für etwaige Notsituationen gewappnet zu sein. Wir werden den Bevölkerungsschutz und die zivile Verteidigung neu denken und gemeinsam mit dem Bund und den anderen Bundesländern neu aufstellen müssen. Deshalb setzen wir uns gegenüber der Bundesinnenministerin mit aller Vehemenz für einen bundesweiten Pakt für den Bevölkerungsschutz und die einhergehenden Bedarfe von zehn Milliarden Euro ein. Die Zeitenwende in der deutschen und europäischen Sicherheitspolitik ist schließlich auch eine Zeitenwende für den Zivil- und Katastrophenschutz, der in unserem Land weiter gestärkt werden muss“, so Innenminister Peter Beuth.

„Gemeinsam mit Leben erfüllt“

Die AG Katastrophenschutz wurde im Jahr 2002 von den Vertretern der Landesverbände des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft, des Deutschen Roten Kreuzes, der Johanniter-Unfall-Hilfe und des Malteser Hilfsdienstes gegründet, um in enger Zusammenarbeit mit dem Hessischen Ministerium des Innern und für Sport als oberster Katastrophenschutzbehörde übergreifende strukturelle und strategische Lösungen zu entwickeln, um den Katastrophenschutz in seiner Gesamtheit zu stärken. Hessen ist eines der wenigen Bundesländer, in denen die an einer der zentralen Ausbildungsstätten erworbene Katastrophenschutz-Ausbildung von allen Organisationen anerkannt wird.

„Dank der AG Katastrophenschutz werden die gemeinsamen Ziele der Hilfsorganisationen und des Landes nicht nur gedacht, sondern vor allem gemeinsam mit Leben erfüllt. Deshalb konnten und können wir auch in Krisenzeiten in Hessen schnelle und effiziente Hilfe leisten. Ich bin den Gründern der AG Katastrophenschutz sehr dankbar, weil sie einen wichtigen Grundstein dafür gelegt haben, dass wir viel leisten konnten, aber vor allem für die Aufgaben der für kommenden Jahre bestens aufgestellt sind“, so Innenminister Peter Beuth.

Hintergrund

Katastrophenschutz und Zivilschutz bilden den Bevölkerungsschutz

Der Bevölkerungsschutz ist Teil der öffentlichen Sicherheit und der Gefahrenabwehr. Für die Sicherheit in Deutschland sind Bund, Länder und Kommunen zuständig. Der Begriff Bevölkerungsschutz beschreibt als zusammenfassende Bezeichnung alle Aufgaben und Maßnahmen der Kommunen, der Länder, die für den Katastrophenschutz zuständig sind, und des Bundes, der originär für den Zivilschutz verantwortlich ist.

Dazu zählen alle Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung und ihrer Lebensgrundlagen vor Katastrophen und anderen schweren Notlagen (Katastrophenschutz) sowie vor den Auswirkungen von Kriegen und bewaffneten Konflikten (Zivilschutz). Davon ausgeschlossen sind alle polizeilichen und militärischen Maßnahmen.

Hessischer Katastrophenschutz

Das Land Hessen hat in den letzten 14 Jahren erhebliche Investitionen im Bereich des Katastrophenschutzes getätigt. Im Rahmen der Ausstattungsoffensive wurden seit dem Jahr 2008 mehr als 70 Millionen Euro in die umfängliche Ausstattung und technische Modernisierung des hessischen Katastrophenschutzes investiert und die Zahl der Landesfahrzeuge damit von 278 auf über 700 mehr als verdoppelt. Dadurch verfügen die rund 23.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den rund 800 Einheiten des Landes über die umfassendste und modernste Ausstattung in der Geschichte des Hessischen Katastrophenschutzes. Hessen nimmt damit bundesweit einen Spitzenplatz ein.

Bei Ausstattung und Einsatzmaterial hat das Land stets auch die sich verändernden Einsatzlagen und Aufgabengebiete im Blick. Auch die Herausforderungen aufgrund des fortschreitenden Klimawandels werden hierbei berücksichtigt. Das Land hat deshalb in den letzten Jahren schwerpunktmäßig Einsatzmittel zur Bekämpfung von Waldbränden und zur Bewältigung von Starkregen und Hochwasserereignissen beschafft. Dazu gehört beispielsweise die Beschaffung von sieben Abrollbehältern Starkregen im Gesamtwert von rund 1,1 Millionen Euro sowie von vier Abrollbehältern Waldbrand im Gesamtwert von ca. einer Million Euro. Zum Schutz kritischer Infrastrukturen bei einem Stromausfall wurden im Jahr 2012 insgesamt 27 Notstrom-Großaggregate (250 kVA) in einem Gesamtwert von 3,2 Millionen Euro beschafft und flächendeckend stationiert. In einer weiteren Serie mit einem Volumen von 4,3 Mio. Euro wurden im Jahr 2015 52 Notstromaggregate-Anhänger (60 kVA) bei den Betreuungszügen in Hessen stationiert. Darüber hinaus hat das Land im Jahr 2017 23 Einsatzleitwagen 2 (ELW 2) im Gesamtwert von über 9,7 Millionen Euro beschafft – die Beschaffung diente gemeinsam mit den drei bestehenden ELW 2 als Grundlage dafür, dass dieses mit hochkomplexer Funk und Fernmeldetechnik ausgestattete Herzstück der Einsatzstellenkommunikation bei Großschadenslagen und in Katastrophenfällen flächendeckend in allen 26 hessischen Landkreisen und kreisfreien Städten verfügbar ist.

Zuletzt hatte das Land sieben Wechselladerfahrzeuge „Kran“ im Gesamtwert von rund 4,2 Millionen Euro bereitgestellt. Die Präsentation des Fahrzeugs war genauso Teil der Sommerpressereise wie die Vermittlung praktischer Einblicke in die Arbeit der Luftlösch- und Höhenrettungsteams sowie des Landeskrisenstabs. Zur Optimierung der Luftrettung wurden den Höhenrettungsgruppen der Feuerwehr Wiesbaden und der Bergwacht Hessen des Deutschen Roten Kreuzes Hessen zudem neue Ausstattung im Wert von rund 250.000 Euro übergeben.

Schlagworte zum Thema