Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Das Land Hessen fördert das Philipp-Reis-Haus in Friedrichsdorf

Die rundum sanierte Ausstellung soll die Kommunikations- und Heimatgeschichte neu erzählen.

Zweieinhalb Jahre war das Philipp-Reis-Haus in Friedrichsdorf wegen Umbau- und Sanierungsarbeiten geschlossen – ab dem 16. September können die Besucherinnen und Besucher die Erfindung des Telefons und die Geschichte der Region in einer rundum erneuerten Ausstellung entdecken. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst hat den letzten Bauabschnitt, eine Sonderausstellung zu 50 Jahren Friedrichsdorf und Arbeiten am Inventar mit rund 40.000 Euro unterstützt.

„Vor über 160 Jahren sprach Philipp Reis die ersten Worte in einen Fernsprecher. Seine Erfindung war bahnbrechend und hat die Kommunikation grundlegend verändert. Die neue Ausstellung im Philipp-Reis-Haus nimmt uns nun mit auf einen spannenden und multimedialen Streifzug, der diesem spannenden Thema gerecht wird“, sagt Kunst- und Kulturministerin Angela Dorn. „Die überarbeitete Ausstellung setzt auf Erleben und Ausprobieren; so kommen sich die Besucherinnen und Besucher mit Heimatgeschichte in Berührung, die begeistert. Das unterstützen wir gern – denn wir wollen, dass alle Menschen die Kunst und die Kultur erleben können, die sie für ihr Leben, für ihre persönliche Entwicklung inspiriert. Und wir wollen es allen kreativen Köpfen ermöglichen, ihre Fähigkeiten und Talente zu entwickeln und zu entfalten. Dann können sie unser kulturelles Leben bereichern und damit auch unsere Gesellschaft.“

„Mit der Neukonzeption ermöglichen wir nun möglichst vielen Besucherinnen und Besuchern den Zugang zur Geschichte“, freut sich der Friedrichsdorfer Bürgermeister Lars Keitel, „schon räumlich durch die behindertengerechte Erweiterung mit Aufzug, vor allem aber auch konzeptionell, da viele Sinne angesprochen werden: Menschen mit Sehbeeinträchtigungen vermittelt etwa ein tastbares Ortsmodell und Haussilhouetten eine Vorstellung von der Stadtentwicklung. Spiel- und Experimentierstationen machen – kindgerecht aufgearbeitet – Inhalte im wörtlichen Sinne begreifbar. In der Zwiebackabteilung steigt der süße Duft des Einbacks in die Nase, während Filme komplexe Techniken visualisieren.“

Friedrichsdorf heute und früher

In letzten Einrichtungsphase des Museums wurden vor allem die Ausstellungräume überarbeitet und multimediale Stationen eingerichtet. Philipp Reis als animierte Figur empfängt die Besucherinnen und Besucher und macht Lust darauf, mit Audio- und Videoclips den Weg vom Fernsprecher zum Smartphone zu erkunden. Weitere Räume des Museums widmen sich der Gründung Friedrichsdorfs durch französische Glaubensflüchtlinge: Die Gäste können an einer Medienstation die Stammbäume der Gründerfamilien abrufen, nach Berufsgruppen, Grundstücken und Fotos filtern und sogar eigene Familiendaten ergänzen.

Mit der Förderung unterstützt das Hessische Ministeriums für Wissenschaft und Kunst auch eine Sonderausstellung: Vor 50 Jahren wurde aus vier selbstständigen Gemeinden die Gesamtstadt Friedrichsdorf; das nimmt das Museum Anlass für eine Rückschau. Fotos von früher und heute zeigen, wie sich die Ortsteile entwickelt haben, Mode und Musik transportieren den Zeitgeist. Zudem wurde mit der Fördersumme die Inventarisierung der Museumsbestände vorangetrieben.

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