Ein Fall zum Feiern: 30 Jahre Mauerfall

Junge geht an Resten der Berliner Mauer entlang
Die Berliner Mauer wird heute von Reisegruppen und Schulklassen besucht.

Wenn der Nachbar sein Haus mit einem Zaun abgrenzt, ist das ganz normal. Aber wenn sein Zaun plötzlich mitten durch unser Haus oder unseren Garten verlaufen und uns ausgrenzen würde, fänden wir das gar nicht so gut, oder? Dass wir heute in Freiheit leben und überall hingehen dürfen, ist nicht selbstverständlich. Als deine Eltern etwa so alt waren wie du jetzt, war Deutschland gespalten und durch BerlinÖffnet sich in einem neuen Fenster verlief eine Mauer, welche die Stadt in zwei Hälften teilte. Wie ein Zaun, der mitten durch ein Haus läuft, stand eine Mauer mitten in Berlin. Doch anders als ein Zaun, war diese Mauer nicht durchlässig, sie war hoch, massiv und wurde bewacht. Es gab Familien, die voneinander getrennt wurden.

Erst im Jahr 1989, also vor genau 30 Jahren, wurde diese geschlossene Grenze geöffnet, es kam zum sogenannten Fall der Mauer. Daran erinnert unsere LandesregierungÖffnet sich in einem neuen Fenster mit der Veranstaltungsreihe „Wir leben Freiheit“. Diese Reihe umfasst ungefähr 120 Veranstaltungen, darunter Vorträge und Ausstellungen. Sie begann im August dieses Jahres und endet am 9. November mit einem großen Fest für alle. Das Fest wird im Grenzgebiet Großburschla zwischen Hessen und Thüringen stattfinden.

DD-Wer? Was war da nochmal?

Grund für die Teilung in Deutschland und Berlin war, dass nach dem zweiten Weltkrieg Deutschland von den sogenannten Siegermächten besetzt wurde. Der Westen wurde von England, Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika besetzt und der Osten von der SowjetunionÖffnet sich in einem neuen Fenster. So entstand nach der Besetzung im Westen die Bundesrepublik Deutschland (BRD) und im Osten die Deutsche Demokratische Republik (DDR)Öffnet sich in einem neuen Fenster. Im Gegensatz zur Bundesrepublik war die DDR aber nicht wirklich eine Demokratie, sondern eine Diktatur in der nur eine Partei das Sagen hatte. Die DDR machte Ost-Berlin zu ihrer Hauptstadt. Da der westliche Teil der Stadt aber unter dem Schutz der westlichen Siegermächte stand, wurde Berlin auch zweigeteilt.

Illustraztion eienr Frau am Schreibtisch am Laptop. In ihren Gedanken weitere Kollegen und eine Koleegin.

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Die Hessenregierung

Wie und wo arbeitet ein Ministerpräsident? Was bedeutet "repräsentative Demokratie"? Was passiert im Kabinett und wer gehört dazu? Was steht in der hessischen Verfassung?

Wie die Mauer gebaut und wieder abgerissen wurde

Weil die Führung der DDR nicht wollte, dass ihre Bürgerinnen und Bürger das Land verließen und in den Westen flüchteten, baute sie in Berlin eine Mauer. Viele Menschen versuchten, aus der DDR in den Westen zu fliehen, denn im Osten hatten sie keine Meinungsfreiheit. Das heißt, sie durften nicht öffentlich sagen, was sie dachten oder schlecht über die Regierung reden. Viele Menschen verloren ihr Leben: Insgesamt starben 136 Menschen bei dem Versuch die Berliner Mauer zu überwinden. Weil es zum Ende der 80er Jahre der DDR aber wirtschaftlich zunehmend schlecht ging und ihre Bewohnerinnen und Bewohner nicht länger eingesperrt sein wollten, musste die DDR die Grenzen öffnen. Am 9. November 1989 stürmten die Menschen schließlich die Berliner Mauer.

Ein Land ohne Mauer ist ein Grund zum Feiern

Heute leben wir in einem vereinten Deutschland und das ist ein Grund zum Feiern – findet die Landesregierung. Deshalb gibt es zum Abschluss der Veranstaltungsreihe „Wir leben Freiheit“ am 9. November das große Bürgerfest. Denn am 9. November 2019 ist es genau 30 Jahre her, dass die Berliner Mauer gefallen ist. Der Ort der Feier ist auch kein Zufall: Das Fest findet zwischen dem Ort Großburschla in Thüringen und dem Bahnhof Großburschla in Hessen statt. Dort verlief bis zum Ende der DDR die Grenze zwischen Ost- und Westdeutschland.

Wir sollten nicht vergessen, dass es die Berliner Mauer gab und wofür sie stand. Viele Leute verstehen heutzutage nicht, was die Ereignisse der Vergangenheit mit ihnen zu tun haben. „Aber gerade in Zeiten, in denen wieder nach Mauern gerufen wird, in denen Freiheitsrechte auch in Europa eingeschränkt werden, ist diese Erinnerung wichtiger denn je“, macht Staatsminister Wintermeyer deutlich. Er ist der Chef der Hessischen Staatskanzlei. Wintermeyer findet, dass wir auch heute mutig sein müssen, damit uns auch in Zukunft keine Zäune und keine Mauern voneinander oder von unseren Menschenrechten trennen.

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