Die Hochschulen sind das Herz der Wissensgesellschaft. Die Landesregierung gibt ihnen mit der Hessischen Hochschulstrategie einen verlässlichen Rahmen, damit sie mutige Profile entwickeln und Chancengerechtigkeit schaffen können. Kernstück der Strategie ist der Hessische Hochschulpakt 2021 – 2025 mit einem Rekordvolumen von 11,2 Milliarden Euro und einem jährlich steigenden Grundsockel. Zugleich hat das Land klare Ziele mit den Hochschulen vereinbart: bessere Lehre, mehr Chancengleichheit, mehr Lehrende pro Studierende, faire Beschäftigungsverhältnisse und mehr Nachhaltigkeit. Das Hochschulbauprogramm HEUREKA mit einem Volumen von 1,7 Milliarden Euro gibt Planungssicherheit bis 2031 und der Digitalpakt unterstützt die digitale Transformation mit 112 Millionen Euro bis 2024.

Bilanz und Ausblick
Ministerium für Wissenschaft und Kunst
Bilanz
Die Landesregierung hat Hessens bundesweit einzigartiges Programm zur Förderung von Spitzenforschung, LOEWE, in einem intensiven Beteiligungsprozess weiterentwickelt. Mit den neuen LOEWE-Professuren können die Hochschulen um international gefragte Forschende werben: Pro Professur stehen über fünf Jahre zwischen einer und drei Millionen Euro zur Verfügung – für Personal und Projektkosten. LOEWE-Exploration fördert gezielt Projekte mit 200.000 bis 300.000 Euro, die unkonventionelle Hypothesen und mutige neue Ansätze testen. Mit 40 Millionen Euro unterstützt das Land zudem die Vorbereitung der Hochschulen auf die nächste Runde der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder.
Um Hessens bunte Kultur zu unterstützen, stellt das Land außerhalb der Corona-Programme jährlich rund zehn Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung, um insbesondere die Soziokultur, die Freien Theater, die Musikschulen und die Filmförderung zu unterstützen. Als bundesweiter Vorreiter hat Hessen die Gagen-Untergrenzen an den Theatern des Landes erhöht, um die finanzielle Situation der Künstlerinnen und Künstler zu verbessern, und die Förderung von Kultureinrichtungen für Frauen erweitert und verstetigt: Das Archiv Frau und Musik, das Archiv der Deutschen Frauenbewegung und die Kinothek Asta Nielsen erhalten deutlich mehr Mittel oder werden erstmals überhaupt vom Land gefördert. Aufgrund der deutschen Geschichte sieht sich das Land in besonderer Verantwortung, Raubkunst aufzuarbeiten, die Verfolgten des NS-Regimes entzogen oder im kolonialen Kontext unrechtmäßig erworben wurde, und hat daher die Zentrale Stelle für Provenienzforschung deutlich gestärkt.
Ausblick
Die Novelle des Hessischen Hochschulgesetzes soll unter anderem dazu beitragen, die Qualität im Studium weiter zu verbessern, die Strategiefähigkeit der Hochschulen und ihr Potenzial zur Gewinnung exzellenter Köpfe zu stärken und die Partizipation innerhalb der Hochschule sowie die Transparenz zu erweitern. Bausteine dafür sind zum Beispiel die neue „Hochschuldozentur“ für Wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einen Fokus auf die Lehre legen; neue Möglichkeiten des Studierens in Teilzeit, mehr Bemühungen, um Frauen auf Professuren einzustellen, eine „Tandem-Professur“ an den Hochschulen für angewandte Wissenschaften, mit der Forschende parallel zu einer Teilzeit-Professur in der beruflichen Praxis die erforderlichen Erfahrungen sammeln können und mehr Mitsprache für die Studienkommissionen bei Entscheidungen zu Studium und Lehre.
Die Zukunft unserer Hochschulen liegt im wissenschaftlichen Nachwuchs, dieser braucht gute Rahmenbedingungen. Deswegen hat die Landesregierung im Hochschulpakt einen höheren Anteil von entfristeten Stellen und verlässliche Karrierewege vereinbart. Sie arbeitet mit Hochschulen und Personalvertretungen an einem „Kodex für gute Arbeit“, der gute Beschäftigungsverhältnisse für das wissenschaftliche Personal, die studentischen Hilfskräfte und die Verwaltungsangestellten an den Universitäten gleichermaßen sicherstellen soll. Der Kodex soll Ende 2021 unterzeichnet werden.
Für das Programm „QuiS“, das eine bessere Qualität in Studium und Lehre fördert, stehen bis 2025 rund 125 Millionen Euro zur Verfügung. Ziel ist es, allen klugen Köpfen an den Hochschulen gerechte Chancen zu geben, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können. Nur so kann eine Gesellschaft entstehen, die resilient und zukunftsfähig zugleich ist. Aus QuiS-Mitteln können die Hochschulen besondere Angebote zur Studienorientierung, für Teilzeitstudium, für Mentoring, Beratung oder zur didaktischen Weiterbildung der Lehrenden finanzieren. Die ersten Projekte werden noch 2021 starten.
Der „Masterplan Kultur“ soll die strategische Ausrichtung der hessischen Kulturpolitik für die kommenden Jahre beschreiben – inklusive kulturpolitischem Leitbild, konkreten Ansatzpunkten und Handlungsempfehlungen. Der Beteiligungsprozess ist in diesem Jahr gestartet. Nach einer Auftaktveranstaltung und einer Phase des Fachdialogs können sich im Herbst alle Kulturinteressierten in Regionalforen und online daran beteiligen. Im Frühjahr 2022 will das Land den Masterplan Kultur öffentlich vorstellen.