Mit dem Neuen Hessenplan unterstützt das Land die Unternehmen beim wirtschaftlichen Neustart aus der Pandemie. Die strategisch aufeinander abgestimmten Einzelmaßnahmen reichen von einer Notfallkasse für Unternehmen, die nicht an den Überbrückungshilfen des Bundes teilhaben können, über ein Sonderprogramm zur energetischen Sanierung bis zum DIGI-Zuschuss, der kleinen Unternehmen hilft, sich die Möglichkeiten einer datengetriebenen Ökonomie zu erschließen. Auch Innenstädte stehen vor großen Herausforderungen. Das „Programm Zukunft“ greift Städten und Gemeinden bei der Belebung ihrer Zentren unter die Arme. Wir wollen gutes Leben auf dem Land. Das Land stützt den öffentlichen Nahverkehr genauso wie den Frankfurter Flughafen, der während der Pandemie offen bleiben musste. Um die Konjunktur anzukurbeln und gleichzeitig in Zukunft zu investieren fördert das Land zum Beispiel die Sanierung der Wohnungen der mehrheitlich landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft und mehr Radabstellanlagen.
Unternehmen stärken, Fachkräfte sichern
Das Land unterstützt Unternehmen mit 9,3 Mio. Euro, die trotz der wirtschaftlich unsicheren Zeiten ausbilden und Jugendlichen eine berufliche Perspektive zu schaffen: In kleinen und mittleren Unternehmen übernimmt das Land bspw. die Ausbildungsvergütung im ersten Ausbildungsjahr. Auch die Berufsorientierung haben wir mit 1,3 Mio. Euro gestärkt, bspw. der Influencerkampagne „Dual goes digital“. Wir informieren dort, junge Menschen unterwegs sind: in den sozialen Netzwerken.
Die Suche nach einem Ausbildungsplatz war für viele Schülerinnen und Schüler im Krisenjahr besonders schwierig, weil etliche Unternehmen gezwungen waren, ihre Ausbildungskapazitäten zu reduzieren. Deshalb haben wir einen Schutzschirm für Auszubildende gespannt, der auch nach der Krise dafür sorgt, dass möglichst viele junge Menschen gut ausgebildet in einen Job starten können und Unternehmen die dringend benötigten Fachkräfte finden. Das Schutzschirmvolumen beläuft sich auf 11 Millionen Euro.
Die Landesregierung baut ein neues Gründungs- und Transferzentrum für Künstliche Intelligenz. Ziel ist es, möglichst viele Talente mit Gründungs- und Transfer-Programmen in Kontakt zu bringen sowie Ausgründungen zu fördern. Dies wird auch nach der Krise die Bedingungen für Gründerinnen und Gründer verbessern und soll der Start-Up-Szene in Hessen einen weiteren Schub geben. Volumen: 13 Mio. Euro
Frauen sind besonders von der Krise betroffen: Die Einschränkungen in den Kitas und Schulen haben die Verantwortung für die Kinderbetreuung wieder ins Private, damit nach wie vor zuerst zu den Frauen, verlagert. Zudem sind in den besonders betroffenen Branchen Tourismus, Gastronomie, Verkauf und Handel überwiegend Frauen tätig. Mit der Brückenqualifizierung für Frauen fördern wir Projekte für arbeitslose oder von Arbeitslosigkeit bedrohte Frauen, um die Corona-Folgen auf dem Arbeitsmarkt abzufedern mit über 13 Millionen Euro.
Bauwirtschaft stärken, Konjunktur beleben
Unternehmenshilfen sind wichtig, um stark getroffene Unternehmerinnen und Unternehmer durch die Krise zu helfen. Besser noch als Zuschüsse und Kredite sind Aufträge für Branchen. Die Landesregierung geht mit gutem Beispiel voran, indem sie Intelligent investiert und damit für Aufträge in der regionalen Wirtschaft sorgt. Dabei investiert sie gezielt in die Erneuerung des Landes nach dem einfachen Motto: Wenn schon Geld ausgeben, dann richtig, nämlich mit Plan und in den Klimaschutz und den digitalen Wandel.
Zur Stützung der Bauwirtschaft werden auch in den nächsten Jahren die Investititionen in die Landesimmobilien beitragen. Hier plant die Landesregierung weiterhin über 350 Mio Euro pro Jahr zu investieren.
Mit dem Sonderprogramm Radabstellanlagen und Schulwegbeleuchtung werden die Kommunen beim Bau von Fahrradständern und einer guten Beleuchtung von Schulwegen außerorts mit 6 Mio. Euro unterstützt.
Das Land fördert den Bau von Ladesäulen für Elektroautos. Viele Projekte werden schon in diesem Jahr umgesetzt, sie fördern die regionale Wirtschaft und die Elektromobilität. Volumen: 6,9 Mio. Euro bis Ende 2022 für insgesamt 1.500 Ladepunkte.
Zur energetischen Sanierung von Wohnungen wurde das Eigenkapital der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Nassauische Heimstätte Wohnstadt (NHW) um 200 Mio. Euro erhöht. Dies dient dem Ziel, einen klimaneutralen Gebäudebestand bei der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Nassauische Heimstätte bis 2050 zu erreichen. Die NHW arbeitet dabei mit rund 400 kleinen und mittleren Handwerksbetrieben aus der Region zusammen. Sie werden 4.000 Wohnungen energetisch sanieren. Das ist gut fürs Klima, spart Heizkosten und erhöht den Wert der Wohnungen. Auch Privatleute, die ihre Immobilie energetisch sanieren wollen, fördern wir mit 25 Mio. Euro über das „Sonderprogramm Eigenheime“.
Mobilität nachhaltig stärken
Der Flughafen wurde durch die Krise massiv getroffen, die Verkehrszahlen sind eingebrochen. Bund und Land gleichen daher die Kosten aus, die entstanden sind, als der Flughafen zu Beginn der Pandemie offen bleiben musste. Gleichzeitig hat sich die Fraport verpflichtet, den CO2-Ausstoß des Flughafenbetriebs bis 2030 um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken, im Flughafenbetrieb spätestens im Jahr 2050 vollständig klimaneutral zu arbeiten und in entsprechende Technologien wie bspw. die Elektrifizierung der Fahrzeugflotte zu investieren.
Wegen stark gesunkener Fahrgastzahlen hat der ÖPNV mit enormen Einnahmeausfällen zu kämpfen. Bund und Land gleichen auch diese Einbrüche aus: Alleine 2020 waren das 257 Mio. Euro. Damit stellen wir sicher, dass es in Hessen weiterhin einen leistungsfähigen ÖPNV gibt, wenn die Fahrgastzahlen wieder ansteigen.
Mit dem Programm Landstrom für Binnenschiffe werden die lokale Bauwirtschaft und das Handwerk bei der Errichtung von Landstrom-Anlagen in Binnenschiffen unterstützt. Der Erfolg wird auch über die Pandemie hinaus sichtbar sein, denn Landstromanlagen für Schiffe sorgen an den Anlegestellen zum Beispiel in Frankfurt für saubere Luft. Ein Bewilligungsbescheid (für Frankfurt) in Höhe von rd. 900.000 Euro bis 2023 ist in Vorbereitung.
Unterstützung hessischer Unternehmen
Fast 4 Mrd. Euro (Bund und Länder) stehen zur Stützung hessischer Unternehmen und der Sicherung der Arbeitsplätze bereit. Über Zuschüsse, Kredite, Bürgschaften und Beteiligungen.